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Martin, Kat - Perlen Serie

Martin, Kat - Perlen Serie

Titel: Martin, Kat - Perlen Serie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 2. Perlen für eine Mätresse
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William Wentworth verbrachte, der ganz in der Nähe von Bei- ford Park lebte.
    „Wir sind nur gute Freunde", hatte Harriet ihr eifrig versi- chert, war allerdings dabei errötet. Grace freute sich für ih- re Schwägerin, die sich wieder der Welt zugewandt zu haben schien.
    Auch zahlreiche andere Freunde kamen zu Besuch und hal- fen Grace, sich die Zeit während Ethans Abwesenheit zu ver- treiben. Seine Schwester Sarah kam vorbei, wann immer sie und ihre Familie sich in London aufhielten. Und sogar Martin Tully erwies ihr einige Male die Ehre. Grace achtete stets da- rauf, den Earl nicht zu ermutigen, aber als sich nicht mehr verbergen ließ, dass sie ein Kind erwartete, stellte er seine Be- suche ohnehin ein.
    Sie begann, die Auswirkungen der Sommerhitze zu spüren, und fühlte sich nun oft matt und erschöpft. So auch an dem Morgen, als Victoria überraschend vorbeischaute. Sie hatte den kleinen Jeremy auf dem Arm, der ein ganz entzückendes Baby mit dunklem Haar und strahlend blauen Augen war. Tory war jedoch überzeugt, dass sie einmal genauso goldbraun wür- den wie die seines Vaters.
    Es war weniger Torys unerwarteter Besuch als der Ausdruck in ihrem Gesicht, der bei Grace sofort Unruhe auslöste. „Was ist passiert?"
    Ihre Freundin presste die Lippen zusammen. „Nichts Gutes. Lass uns in den Salon gehen, damit wir ungestört sind."
    Grace spürte, wie Angst ihr Herz erfüllte, als sie Tory in den Grünen Salon führte und die Tür hinter sich schloss. „Ist Ethan etwas zugestoßen?"
    Tory schüttelte den Kopf. „Nein. Es geht um deinen Vater."
    „Du meinst ... meinen richtigen Vater?"

„Ja."
    Grace ließ sich zu ihrer Freundin auf das Sofa sinken. „Was ist mit ihm?"
    „Colonel Pendleton war gestern Abend bei uns. Du weißt, dass er und Cord sich schon seit Jahren kennen?"
    „Ja, ich weiß. Er war Cord und dir auch dabei behilflich, Ethan aus dem Gefängnis zu befreien."
    „Genau. Gestern habe ich die Männer für eine Weile allein gelassen, um nach dem Kind zu sehen, und als ich zurückkam, hörte ich noch auf dem Gang, worüber sie sich unterhielten. Es scheint, als sei dein Vater vor einiger Zeit in York gesehen wor- den. Zuletzt soll er sich in Leicester aufgehalten haben. Die Be- hörden schließen daraus, dass er wohl versucht, nach London zurückzukehren."
    Grace holte tief Luft. „Warum sollte er diese Gefahr auf sich nehmen?"
    „Das weiß ich nicht. Aber ich dachte, du solltest das erfah- ren." Tory nahm ihre Hand. „Hör mir zu, Grace. Wenn dein Vater versucht, mit dir Kontakt aufzunehmen, darfst du dich nicht auf ein Treffen einlassen. Sobald man herausfindet, dass du ihm zur Flucht verholten hast, wird man dich ins Gefängnis werfen. Du musst jetzt zuerst an dein Kind denken."
    „Mein Vater hat mittlerweile sicher längst das Land verlas- sen."
    „Wollen wir hoffen, dass du Recht hast."
    Grace konnte ihrer Freundin nur zustimmen, denn wie Tory gesagt hatte, sie musste nun vor allem an das Kind denken. „Vielleicht ist es gut, dass Ethan gerade nicht in der Stadt ist", fuhr Tory fort, und Grace wusste, was sie meinte. Es gab wohl niemanden, der entschlossener war, ihren Vater an den Galgen zu bringen, als ihren Mann.
    „Das mag sein, aber ..."
    „Aber du vermisst ihn unendlich und sorgst dich um ihn."
    „Ich liebe ihn, Tory." Sie seufzte. „An dem Morgen, als Felix Unster hier war, ging mir zum ersten Mal auf, in was für einem Dilemma Ethan steckt. Er fühlt sich schuldig dafür, überlebt zu haben, während fast alle seine Männer den Tod fanden. Zu- dem musste er noch die Frau heiraten, deren Vater für diese Tode verantwortlich zu sein scheint. Ethan glaubt, dass es Ver- rat wäre, wenn er mich lieben würde!"
    Tory drückte ihre Hand. „Vielleicht gelingt es ihm in den

Wochen, die er von dir getrennt ist, mit der Vergangenheit ins Reine zu kommen und herauszufinden, was ihm wirklich wich- tig ist."
    Grace schluckte. Jeden Tag bat sie inständig darum, dass genau dies geschehen möge. Und nun gab es auch noch diese Gerüchte über ihren Vater! Sie konnte nur hoffen, dass sie sich als falsch erwiesen und dass Ethan bald sicher nach Hause zu- rückkehrte.
    Die Wochen vergingen nur langsam, und die Tage im August waren heiß und stickig. Grace versuchte, sich keine Sorgen um Ethan zu machen, obwohl die Nachrichten über den Krieg beunruhigend waren. Der französischen Flotte war es gelun- gen, die englische Seeblockade vor der spanischen Küste zu durchbrechen, und etliche

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