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Martin, Kat - Perlen Serie

Martin, Kat - Perlen Serie

Titel: Martin, Kat - Perlen Serie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 2. Perlen für eine Mätresse
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mit deinen Augen geschehen sein."
    „Nein, ich meine das ernst."
    Grace wandte sich ab und schluckte. „Dein Sohn wird bald zur Welt kommen, und danach wird mein Körper wieder so sein wie zuvor." Sie fürchtete, er könne sich bei der Erwäh- nung des Kindes wieder in sich zurückziehen, zu ihrer Überra- schung lächelte er hingegen.

„Vielleicht wird es ja ein Mädchen."
    Sie sah zu ihm auf und schüttelte den Kopf. „Ich bin mir ganz sicher, dass es ein Junge wird."
    Lächelnd zwinkerte er ihr zu. „Immer noch so starrsinnig." Wieder schmiegte Grace sich in seine Arme. „Ich bin so froh, dass du wieder zu Hause bist."
    „Ich werde jetzt hier bleiben", flüsterte er dicht an ihrem Ohr. „Das verspreche ich dir."
    Ihr wurde ganz warm ums Herz. Ethan war ein Mann, der zu seinem Wort stand - er hatte sie vermisst und würde bei ihr bleiben. Von allen Szenen der Heimkehr, die sie sich während seiner Abwesenheit ausgemalt hatte, hätte sie sich diese nie- mals träumen lassen.
    Sie lächelte und war so glücklich wie noch nie.
    Doch dann erinnerte sie sich an den Brief, den sie von ihrem Vater erhalten hatte, und an das Treffen, das sie keinesfalls versäumen wollte. Im Nu wich das Lächeln von ihren Lippen, und ein eisiges Gefühl schrecklicher Vorahnung ergriff von ihr Besitz.
    Als Ethan am nächsten Morgen aufstand, ließ er Grace in ih- rem Zimmer schlafen. Es tat so gut, wieder zu Hause zu sein! Das Kriegsministerium war mit einem weiteren Auftrag an ihn herangetreten, aber er hatte abgelehnt. Der Sieg in der, Schlacht von Trafalgar hatte den Briten die Vorherrschaft auf See gesichert und würde, da war sich Ethan sicher, zu Napole- ons Niedergang führen. Er hatte der Krone gegenüber seine Schuldigkeit getan, und nun erwarteten ihn andere Pflichten, denen er sich längst hätte widmen sollen.
    In seinem Arbeitszimmer begann er, sich einen Überblick über die derzeitige finanzielle Situation der Belfords zu ver- schaffen, in Gedanken war er dagegen bei Grace. In den Mo- naten seiner Abwesenheit, selbst inmitten schwerer Kämpfe, war seine Frau ihm nie aus dem Sinn gegangen. Sobald er sie wiedergesehen hatte, schwer und rund mit dem Kind, das sie erwartete, und strahlend in Vorfreude auf ihre bevorstehende Mutterschaft, wusste er, dass er Recht gehabt hatte. Er liebte sie, und es hatte keinen Sinn, dies länger vor sich selbst zu leug- nen.
    Nur selbst wenn er Grace liebte, so blieben die Probleme zwischen ihnen doch bestehen. Ihr Vater wurde wegen Hoch-

verrats gesucht, und Ethan würde nicht eher ruhen, bis der Verräter seiner gerechten Strafe zugeführt worden war.
    Und auf einmal schien ihm, trotz seiner Liebe zu Grace, ei- ne gemeinsame Zukunft mit ihr wieder in weite Ferne zu rü- cken.
    Am Tag darauf setzten bei Grace die Wehen ein. Wie sich he- rausstellte, war es nur falscher Alarm, aber Ethan hatte in höchster Aufregung bereits den Arzt und die Hebamme her- beigerufen.
    „Es kann nicht schaden, wenn Sie gut auf sie Acht geben", hatte Dr. McCauley gemeint. „Nur heute wird das Kind noch nicht kommen."
    Als Grace hörte, worüber die beiden Männer sich leise an ihrem Bett unterhielten, hoffte sie inständig, dass das Kleine sich sogar noch einige Tage Zeit lassen würde, denn morgen Nachmittag sollte das Treffen mit ihrem Vater stattfinden. Sie wusste noch nicht, wie es ihr gelingen sollte, aus dem Haus zu kommen, ohne dass Ethan es bemerkte, ganz zu schweigen da- von, wie sie es in ihrem Zustand zur „Rose Tavern" und wieder zurück schaffen sollte.
    Mittlerweile begann sie ihre Schwangerschaft als sehr hin- derlich zu empfinden. Sobald sie etwas aß, bekam sie Sodbren- nen. Ihr Leib fühlte sich wund an, und ihr Rücken schmerzte ohne Unterlass.
    Als sie am späten Nachmittag in ihrem Schlafgemach stand, drückte sie ihre Hände in den Rücken, um die Schmerzen et- was zu lindern.
    „Tut dein Rücken weh?"
    Ein wohliger Schauder durchfuhr sie beim Klang von Ethans Stimme. Sie drehte sich um und sah ihn in der offenen Tür ste- hen. Seit er zurückgekehrt war, hatte er das Kommando über den Haushalt übernommen, ganz so, als sei er noch immer auf seinem Schiff. Und seine erste Anordnung war, dass die Verbin- dungstür zwischen ihren Zimmern nun offen bleiben sollte. „Was ist, wenn deine Zeit kommt?", hatte er aufgebracht ge- fragt. „Oder wenn du mitten in der Nacht etwas brauchst?" Grace hatte darauf verzichtet, ihn daran zu erinnern, dass sie eine Zofe hatte, die sich um sie

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