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Martin, Kat - Perlen Serie

Martin, Kat - Perlen Serie

Titel: Martin, Kat - Perlen Serie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 2. Perlen für eine Mätresse
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de. Es gab Neuigkeiten über den Viscount.
    Anscheinend hielt Harmon Jeffries sich irgendwo in London auf.
    Schon den ganzen Tag über war Grace unruhig gewesen und überlegte, welcher ihrer Pläne wohl am ehesten geeignet war, Ethans wachsamem Auge zu entkommen und das Haus verlas- sen zu können.
    Am besten wäre es sicher, wenn sie ihn selbst dazu brachte, aus dem Haus zu gehen. Dann könnte sie während seiner Abwe- senheit nach Covent Garden fahren. Für den Fall, dass er vor ihr zurückkehrte, würde sie ihm eine Nachricht hinterlassen, in der stand, dass sie nur kurz Victoria und den kleinen Jeremy besuchte.
    Allerdings würde es nicht leicht sein, Ethan dazu zu bringen, sie allein zu lassen. Je näher die Geburt rückte, desto mehr passte er auf sie auf. Sein fürsorgliches Verhalten in den letz- ten paar Tagen ließ keinen Zweifel daran, wie sehr er sich um sie sorgte und wie viel sie ihm bedeutete.
    Letztlich gab sie einem Botenjungen Geld, damit er Ethan eine Nachricht brachte, die scheinbar von Colonel Pendletons Sekretär kam. Angeblich sollte Lord Belford sich in einer drin- genden Angelegenheit bezüglich des Viscounts um ein Uhr Mit- tag im Büro des Colonels in Whitehall einfinden. Grace entging nicht die Ironie, dass sie ihrem Vater nur helfen konnte, indem sie ihren Mann mit dem Versprechen der Ergreifung seines Schwiegervaters auf eine falsche Fährte lockte.
    Trotz ihrer Rückenschmerzen saß Grace nun auf dem Sofa im Salon, arbeitete an ihrer Stickereiarbeit und versuchte da- bei, nicht andauernd auf die Uhr zu sehen.
    Schließlich hörte sie das Geräusch des schweren Türklop- fers, das den Boten ankündigte, und Baines' Schritte in der Eingangshalle, als er die Nachricht entgegennahm. Wenige Mi- nuten später erschien Ethan in der Tür zum Salon.
    „Ich fürchte, ich muss für eine Weile aus dem Haus. Wirst du zurechtkommen, während ich nicht da bin?"
    „Ich erwarte ein Kind, Ethan. Es ist nicht so, als würde ich an der Pest sterben. Natürlich komme ich zurecht."
    Der Humor schien ihm entgangen zu sein. „Bist du sicher?" „Es täte mir sogar ganz gut, ein bisschen allein zu sein. Seit

deiner Rückkehr hast du dich um mich gekümmert wie eine Glucke um ihr Küken."
    Er lächelte leicht. „Und bis zur Geburt deines Kindes werde ich das auch weiterhin tun."
    Deines Kindes ... Grace beschloss unterdessen, nicht wei- ter darauf einzugehen, dass es auch sein Kind war. Obwohl er sich mittlerweile zu seinen Gefühlen für sie bekannte, schien es ihm nach wie vor Probleme zu bereiten, dass dieses Kind das Blut des Mannes in sich tragen würde, den er hasste.
    „Pendleton wünscht mich zu sprechen. Aber ich denke nicht, dass ich lange fort sein werde. Ich habe Baines gebeten, nach dir zu sehen, und wenn irgendetwas sein sollte ..."
    „In der kurzen Zeit wird nichts geschehen. Wir sehen uns dann wieder, wenn du zurück bist."
    Doch statt zu gehen, kam er zu ihr, legte seine Hände um ihr Gesicht und küsste sie innig.
    Nachdem er sich von ihr gelöst hatte, rang sie nach Atem - und diesmal lag es nicht an dem Kind, das gegen ihre Rippen drängte. Sie hörte, wie Ethan draußen nach seinem Zweispän- ner rief und dann wartete, bis ein Stallknecht den Wagen brachte.
    Jetzt konnte sie nur hoffen, dass Ethan, sollte er vor ihr nach Hause zurückkehren, der Nachricht Glauben schenkte, die sie ihm hinterlegt hatte. Und wenn er nun den Kutscher fragen würde, wohin dieser sie gefahren hatte?
    Die Probleme fingen schon damit an, dass Baines sie aufhielt, als sie sich auf den Weg machen wollte. „Sie wollen ausgehen, Mylady?"
    „Ich mache eine kleine Ausfahrt. Vielleicht werde ich auf dem Weg auch Lady Brant und ihrem kleinen Sohn einen Be- such abstatten."
    „Sind Sie sicher, dass Sie ausgehen sollten ... ich meine, in Ihrem Zustand?"
    „Ich weiß genau, was Sie meinen, Baines. Aber ja, ich bin mir dessen ganz sicher." Sie ließ ihn stehen, bevor er erneut Einspruch erheben konnte. Gänzlich souverän war ihr Ab- gang allerdings nicht, da ihre Leibesfülle jeden Schritt so be- schwerlich machte, dass sie sich sehr bemühen musste, nicht zu stöhnen, während sie unbeholfen die Stufen der Vordertrep- pe hinunterstieg.
    Es schien ihr eine Ewigkeit zu dauern, bis sie die „Rose

Tavern" in Covent Garden erreichte. Sie kannte die neben dem Theater in der Drury Lane gelegene Schänke, die früher einmal beim Bühnenpublikum sehr beliebt gewesen war. Al- lerdings war ihr auch zu Ohren gekommen, dass

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