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Martin, Kat - Perlen Serie

Martin, Kat - Perlen Serie

Titel: Martin, Kat - Perlen Serie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 2. Perlen für eine Mätresse
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überrascht und ein wenig enttäuscht, weil er sich von ihr löste und einen Schritt zurücktrat.
    Seine Augen glühten nun vor Leidenschaft, und seine Lip- pen luden zu weiteren Küssen ein. Grace sah, dass er seinem Verlangen nach ihr nur mühsam Einhalt zu gebieten ver- mochte.
    Sie schluckte und hoffte, dass er nicht bemerken würde, wie sehr sie zitterte. „Ich danke Ihnen ... dafür, dass Sie gekommen sind. Und dafür, dass Sie Cox' Strafe gemildert haben."
    „Ich habe es Ihnen zuliebe getan, nicht seinetwegen." Er streckte seine Hand aus und streichelte wieder leicht ihre Wange. „Und vertrauen Sie mir - alles wird gut werden."
    Sie wusste nicht genau, was er damit meinte, seine Worte beruhigten sie dennoch. Sie nickte und hoffte, dass er Recht haben würde. Als er das Zimmer verließ, sah sie ihm nach und begann sich auf einmal leer und verlassen zu fühlen. Wie gerne würde sie ihn bitten, bei ihr zu bleiben.
    Zum ersten Mal wurde ihr bewusst, dass sie sich wünschte, Ethan Sharpe würde sie berühren, sie küssen, sie wild und leidenschaftlich lieben. Es war verrückt, daran auch nur zu denken, aber je mehr sie sich der Vorstellung hingab, desto plausibler erschien sie ihr. Vom Zeitpunkt ihrer Entführung an war sie in den Augen der Gesellschaft ruiniert. Sie wusste, dass kein Mann von Stand um die Hand einer Frau anhalten würde, an deren Tugend und Unversehrtheit Zweifel bestan- den.
    Grace musste an die Nächte denken, in denen Ethan neben ihr geschlafen hatte und in denen sie im Schlaf die Wärme seines Körpers gesucht und sich an ihn geschmiegt hatte. In vielen Nächten hatte sie wach gelegen und versucht, gegen die Vorstellung anzukämpfen, ihn zu berühren, mit ihren Händen seine Haut zu streicheln und darunter die festen, kraftvollen Muskeln zu spüren.
    Sie begehrte ihn genauso, wie er sie begehrte. Und dennoch

hatte er sie seit dem Tag, an dem er ihr das Leben gerettet hatte, nicht mehr bedrängt. Grace wusste natürlich, dass es für sie und einen Schurken wie Ethan Sharpe, einen Piraten - nein, einen Freibeuter, verbesserte sie sich -, keine Zukunft geben konnte. Nur warum sollte sie ihre Unschuld für einen Ehemann bewahren? Wo eine Eheschließung seit ihrer Entfüh- rung ohnehin unwahrscheinlicher denn je geworden war? Lieber wollte sie, und sei es nur für kurze Zeit, mit einem Mann Erfüllung finden, den sie mit jeder Faser ihres Körpers begehrte.
    Ihre Gedanken erstaunten sie - und fühlten sich doch so rich- tig an. Sie wollte, dass Ethan Sharpe sie liebte, und konnte sich nicht erinnern, jemals nach etwas mit dieser Intensität verlangt zu haben. Doch wie sollte sich ihr Wunsch erfüllen? Den Mut, Ethan einfach zu fragen, brachte sie nicht auf.
    Oder vielleicht doch?
    Den Rest des Tages verbrachte Grace damit, ruhelos in der Kabine auf und ab zu gehen, in der ständigen Hoffnung, dass er ihr eine Nachricht schicken und sie wieder zu einem gemeinsa- men Abendessen einladen würde. In ihrer Beziehung zueinan- der hatten sie heute einen Punkt überschritten, den sie zwar nicht näher benennen konnte, der sie aber fühlen ließ, dass sie etwas Einzigartiges und Wunderbares miteinander teilten. Und deshalb zweifelte sie nicht daran, dass Ethan bald wieder ihre Nähe suchen würde.
    Aber es kam keine Nachricht. Als Freddie mit einem Tablett an der Tür erschien und ihr das Abendessen brachte, stieg ihre Enttäuschung ins Unermessliche. Sollte sie sich so getäuscht haben? War Ethans Verlangen nach ihr geschwunden?
    Oder sollte sie seine Distanz als Kompliment empfinden? Hatte er sich vielleicht entschlossen, sich endlich wie ein Gent- leman zu verhalten und ihr den Respekt zu zollen, der einer jungen Dame aus gutem Hause gebührte?
    Sie war sich sicher, dass es nur Letzteres sein konnte. Er hatte nicht mehr vor, sie mit kleinen Tauschhandeln zu einer Einigung zu bewegen oder sie zu verführen, bis sie seinen Wün- schen entsprach.
    Von nun an würde er ihrem Bett fernbleiben - es sei denn, sie lud ihn zu sich ein.

9. KAPITEL
    Beherztheit. Das Wort ging Grace nicht mehr aus dem Sinn. Sie brauchte nur Mut! Doch würde sie es wagen, Ethan Sharpe zu sich einzuladen?
    Grace merkte, wie ihre Entscheidung zu reifen begann. Sie wusste nicht, was die Zukunft ihr bringen würde, wusste nicht einmal, ob sie überhaupt noch eine Zukunft hatte. Der Gegen- wart war sie sich jedoch sicher. Entschlossen ging sie zum Schreibtisch hinüber, atmete tief durch und griff nach einem Briefbogen.
    Mit

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