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MASH

Titel: MASH Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Hooker
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an dem besetzten Tisch vorbeigehen. Da tat Duke den Mund auf.
    »Morgen, Frank«, sagte er.
    »Wie geht's, brünstige Schönheit«, sprach der Chefchirurg zur Oberschwester. »Jetzt, wo ich auch ein Chef bin, sollten wir uns wirklich fraternisieren.«
    Frank blieb stehen, drehte sich um und trat drohend einen Schritt näher.
    »Kommen Sie doch zu uns, Frank«, lud Hawkeye ihn ein. »Heute ist genau der richtige Tag, um eine Henne zu besteigen.«
    Captain Burns besann sich. Er begleitete Major Houlihan an den entlegensten Tisch, aber seine Schicksalsstunde schlug am gleichen Abend, als er und Hawkeye gleichzeitig im Abstellraum neben dem OP saßen, wo es Kaffee gab. Hawkeye schenkte sich eben eine Tasse voll und saß trinkend und rauchend bei Tisch, als Captain Burns eintrat und sich der Kaffeekanne näherte.
    »He, Frank«, sagte Hawk, »wie war's heute nacht?« Jetzt riß Frank die Geduld und er kreischte: »Noch ein Wort und ich bringe Sie um!« »Na los«, sagte Hawkeye.
    In diesem Augenblick trat Colonel Blake ein und was er sah, genügte ihm. Er sah, daß Captain Pierce friedlich bei einer Tasse Kaffee und einer Zigarette saß. Er sah weiterhin, daß Captain Burns, der auf der gegenüberliegenden Seite des Raumes stand, die Kaffeekanne hochriß und gegen Captain Pierce schleuderte, der sich duckte. Dann sah er, daß Captain Burns der Kaffeekanne folgte und wie ein Verrückter mit Fäusten auf Hawkeye losdrosch. Hawkeye hatte den Colonel längst bemerkt. Er wehrte sich nicht gegen den Angriff, sondern hob nur schützend beide Arme über den Kopf und schrie.
    »Hilfe!« brüllte er. »Henry, helfen Sie mir! Er ist tobsüchtig!«
    Am nächsten Tag wurde Captain Burns in die Staaten abgeschoben. Zum Unterschied vom Sumpftrio war der Colonel darüber gar nicht glücklich und suchte den Sumpf auf, um sich auszusprechen.
    »Okay, ihr habt wieder mal eine Runde gewonnen«, sagte er. »Ihr habt Frank abserviert. Ich hätte ja kein Wort darüber verloren, daß er die brünstige Houlihan gevögelt hat, wenn er es überhaupt getan hat, was ich bezweifle, aber ihr mußtet ja unbedingt euren Kopf durchsetzen. Ich will euch nur sagen, daß ich genau weiß, was ihr getan habt. Zugegeben, er war eine Nervensäge, aber wir haben ihn gebraucht, und nur ihr seid daran schuld, daß wir jetzt ohne ihn auskommen müssen.«
    »Ich bitte Sie, Henry, setzen Sie sich und beruhigen Sie sich«, sagte Hawkeye. »Leute wie ihn braucht kein Mensch. Ihnen kommt es immer nur darauf an, wie viele wir sind. Der Dreckskerl hat mehr Arbeit verursacht als geleistet. Seien wir froh, daß wir ihn los sind.«
    »Möglich«, seufzte Henry, »ich weiß es nicht.«
    »Henry«, fragte Duke, »wenn ich die brünstige Henne bumse und auf Hawkeye Pierce losgehe, darf ich dann auch heimfahren?«
     
     

7
     
    Jedem Arzt des MASH war ein junger Koreaner zugeteilt, der sein Zelt kehrte, den Ofen bediente, Schuhe putzte, Wäsche wusch und anderes mehr. Man nannte ihn Hausboy.
    Der Hausboy des Sumpfs hieß natürlich Sumpfboy. Sein Name war Ho-Jon. Für koreanische Begriffe war er groß. Er war mager und intelligent.
    Vor dem Krieg hatte er eine Missionsschule in Seoul besucht. Er war Christ und sprach verhältnismäßig gut Englisch.
    Für Ho-Jon waren Hawkeye Pierce, Duke Forrest und Trapper John McIntyre die besten Menschen der Welt. Zum Unterschied von anderen Hausboys durfte er sich meist im Zelt aufhalten, wenn er Zeit dazu hatte.
    Unter der Anleitung des Sumpftrios lernte er besser englisch lesen und schreiben. Sie bestellten ihm Bücher aus den Staaten und gaben ihm in ein paar Monaten eine recht gute Grundausbildung. Ho-Jons Verstand war aufnahmefähig wie ein trockener Schwamm. Er saugte alles auf, was ihm in die Quere kam. Wurde im Zelt debattiert, dann saß er schweigend in einem Winkel und lauschte. Wenn viel zu tun war, wurde er in den OP gerufen und mußte dem Sumpftrio als Hilfsschwester assistieren.
    Das Sumpftrio hatte von Ho-Jon eine ebenso hohe Meinung wie umgekehrt. An seinem siebzehnten Geburtstag erhielt er jedoch den Gestellungsbefehl der koreanischen Armee, obwohl Colonel Blake auf das Drängen des Sumpftrios hin versucht hatte, eine Freistellung des Jungen zu erwirken. Am Tage von Ho-Jons Abreise herrschte tiefe Niedergeschlagenheit im Sumpf.
    Das Trio schenkte ihm Kleider, Geld, Konserven und Zigaretten. Hawkeye fuhr selbst mit Ho-Jon nach Seoul. Dort besuchten die beiden Ho-Jons Angehörige, die in einer schmutzigen Hütte in einer

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