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MASH

Titel: MASH Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Hooker
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Zentimeter langen Granatsplitter und eine Menge Blut im rechten Brustkorb hatte und beides schleunigst entfernt gehörte, daß er sich aber nicht in unmittelbarer Lebensgefahr befand. Der Anblick des bärtigen Kauzes in Robe und Kopfschmuck trug allerdings wenig zur Hebung der Lebensgeister des Verletzten bei. Hawkeye stellte seine Tasche mit den Golfschlägern neben dem Fußende des Bettes ab und begann dann, die Brust des Kranken abzuhören.
    »Nur Mut, mein Sohn, gleich kommt Trapper John«, verkündete Hawkeye mit lauter Stimme. Dann flüsterte er dem Kranken ins Ohr: »Keine Angst, mein Junge. Es ist Captain McIntyre, der beste Thoraxchirurg des Fernostabschnitts und vielleicht der gesamten Armee. Der kriegt dich im Handumdrehen wieder hin. Dafür hat dein Daddy gesorgt.«
    Die Krankenschwester sagte, daß die Blutgruppe des Kranken festgestellt worden sei und eine ausreichende Transfusionsmenge der gleichen Gruppe bereit stünde. Die beiden nahmen ihre Schläger auf, ließen sich den Weg zum Operationssaal erklären. Dort verstellte ihnen eine grimmige Oberschwester im Captainsrang den Weg.
    »Keinen Schritt weiter!« befahl sie.
    »Nicht ärgern, Ma'am, wir möchten bloß unsere Beginnzeit festsetzen«, sagte Hawkeye.
    »Raus!« brüllte sie.
    »Hören Sie, Mütterchen« sagte Trapper. »Ich bin der Meister von Dover.
    Ich und mein Rasenmeister möchten gern den Brustkasten des Burschen tranchieren und dann nichts wie 'raus auf den Golfplatz. Verständigen Sie den Narkoseheini. Er soll den Patienten zur Operation vorbereiten. Und dann holen Sie diesen Major Adams, damit er sich wichtig tun kann. Übrigens, wenn Sie schon dabei sind, ich brauche eine Dose weiße Bohnen und mein Rasenmeister hier möchte Schinken und Ei haben. Jetzt ist es acht Uhr. Um neun will ich anfangen. Also setzen Sie sich in Trab.«
    Zu ihrer größten Verwunderung setzte sie sich wirklich in Trab. Das Frühstück kam und unmittelbar danach erschien Major Adams. Sobald er
    sich von seinem ersten Schreck erholt hatte, fand er sich mit den Tatsachen ab, zumal sich herausstellte, daß sie einige gemeinsame Freunde unter den Ärzten hatten.
    »Ob der Oberkommandierende friedlich bleiben wird, kann ich allerdings nicht garantieren«, sagte Major Adams. »Wer ist es denn?« fragte Hawkeye.
    »Colonel Ruxton P. Merrill, ein Konteradmiral bei den Flugzeugträgern.
    Typischer Eisenfresser.«
    »Keine Angst, mit dem werden wir auch noch fertig«, sagte Trapper.
    Um neun Uhr begann die Operation. Drei Minuten nach neun stürmte Colonel Merrill in den Operationssaal, nachdem er von dem unverschämten Eindringen in seine Domäne erfahren hatte. Er war ohne weißen Mantel, Kappe oder Maske. Über .diesen Verstoß gegen sämtliche antiseptische Vorkehrungen erbost, wandte sich Hawkeye an eine Hilfsschwester und befahl: »Schaffen Sie den schmuddeligen alten Knaben aus dem Operationssaal.«
    »Ich bin Colonel Merrill!« schnaubte Colonel Merrill.
    Hawkeye wandte sich um und maß ihn mit eisigem Blick. »Raus, Alter.
    Wenn hier eine Wundinfektion entsteht, verpetze ich Sie beim Kongreßmann.«
    Das war die letzte Störung und die Operation verlief so glatt, wie Hawkeye und Duke es vorausgesehen hatten. Der Eingriff war nach fünfundvierzig Minuten beendet. Dann mußte nur noch der Brustkorb geschlossen werden.
    Zu Beginn der Operation war der Anästhesist des Spitals so damit beschäftigt, den Patienten rechtzeitig für den Operationstermin vorzubereiten, den die Meister von Dover angesetzt hatten, daß er nicht mehr vorgestellt worden war. Außerdem hatten weder er die Gäste, noch diese ihn ohne Gesichtsmaske gesehen. Als er jedoch endlich Atem schöpfen durfte und der Granatsplitter samt dem Bluterguß entfernt worden war, so daß sich der Zustand des Patienten eindeutig besserte, trug er auf seinem Narkosezettel in der Spalte »Erster Assistent« den Namen »Hawkeye Pierce« ein. Er tat es mit Vergnügen und war sich seiner Sache völlig sicher.
    Der Narkosearzt war Captain Ezekiel Bradbury (Me Lay) Marston V. aus Spruce Harbor, Maine. In Spruce Harbor ist der Name Marston mit einer romantischen Seefahrervergangenheit und dem Begriff des Reichtums verknüpft. Der erste Marston war Kapitän eines Schnellseglers, den er kaufte und drei weitere baute. Der zweite kommandierte das Flaggschiff der Flotte und erwarb weitere vier Schiffe. Nummer III war Kapitän auf der ›Spruce Harbor‹, die drei Jahre, nachdem Nummer IV vierzig Meilen südlich von Kap

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