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MASH

Titel: MASH Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Hooker
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zu schaffen macht, dann will ich ihn gleich auf der Stelle extrahieren. Ansonsten aber geben Sie Gas.«
    »Scheißarmee«, sagte der Sergeant.
    »Wie recht Sie doch haben«, sagte Hawkeye. »Unterwegs könnten Sie uns gleich über die hiesigen Golfplätze aufklären. Wir müssen den Burschen operieren und dann zumindest achtzehn Löcher schaffen.«
    Der Sergeant wählte den Weg des geringsten Widerstandes. Während der Fahrt sagte er den Sumpfinsassen, daß es unweit des Spitals einen guten Golfplatz mit achtzehn Löchern gäbe. Da aber am nächsten Tag das Golfturnier von Kokura beginnen sollte, sei der Platz für Nichtteilnehmer gesperrt.
    »Das stellt uns also vor eine schwere Entscheidung«, sagte Trapper.
    »Und zwar?« fragte Hawkeye.
    »Es gibt nur zwei Möglichkeiten«, erklärte Trapper laut, damit der Fahrer ihm zu folgen vermochte. »Entweder wir operieren zuerst und qualifizieren uns dann für das Turnier oder wir drehen die Reihenfolge um, vorausgesetzt, daß der Bursche dann noch nicht gestorben ist.«
    »Scheißarmee«, sagte der Sergeant.
    »Ach, warum zwingt man uns ständig diese gräßlichen Entscheidungen auf«, sagte Hawkeye. »Schließlich haben ja nicht wir dem Sohn den Splitter in die Lunge verpaßt.«
    »Richtig. Und es ist auch nicht unsere Lunge.«
    »Er ist nicht mal unser Sohn«, sagte Hawkeye. »Er gehört irgendeinem Kongreßmann.«
    »Stimmt. Aber legen wir ihn doch zuerst unters Messer. Dann sind wir nachher richtig entspannt für den Eignungstest. Den wollen wir ja schließlich nicht versauen.«
    »Gute Idee«, sagte Hawkeye.
    »Verdammte Scheißarmee«, sagte der Sergeant.
    Er setzte sie vor dem Eingang des Lazaretts ab. Trapper und Hawkeye traten ein und näherten sich dem Rezeptionstisch. Dahinter saß eine hübsche WAC, deren große blaue Augen aufgingen wie die Veilchen, als sie die beiden sonderbaren Erscheinungen wahrnahm.
    »Hübschen Verein haben Sie hier. Schätzchen«, sagte Hawkeye. »Wo ist der Golfladen?«
    »Wie, bitte?« sagte sie.
    »Wann sperrt denn die Bar auf?« sagte Trapper.
    »Wie, bitte?«
    »Können Sie uns Caddies verschaffen?« fragte Hawkeye.
    »Wie, bitte?«
    »Hören Sie, Süße«, sagte Trapper, »sagen Sie nicht ständig ›Wie, bitte?‹.
    Sagen Sie lieber ›Ja‹.«
    »Richtig«, stimmte Hawkeye bei. »Sie werden staunen, wie viele Freunde Sie auf diese Weise in der Armee gewinnen.«
    »Ja«, sagte sie.
    »Schon besser«, sagte Trapper. »Wo ist also die Röntgenabteilung?«
    »Ja«, sagte sie.
    Sie schlenderten durch den breiten Korridor. Die Leute drehten sich nach ihnen um. Schließlich erreichten sie die Röntgenabteilung. Sie traten ein, stellten ihre Schläger in eine Ecke und setzten sich. Sie legten die Füße auf den Tisch des Röntgenarztes und zündeten sich Zigaretten an.
    »Verbrenn dir nicht den Bart«, warnte Hawkeye.
    »Ausgeschlossen, habe ihn imprägnieren lassen«, sagte Trapper.
    »Was, zum ...« begann jemand aus dem rasch anwachsenden Kreis interessierter Röntgentechniker.
    »Los! Her mit dem letzten Bild von dem Burschen mit dem Granatsplitter in der Brust«, sagte Trapper.
    Keiner rührte sich.
    »Na, wird's bald!« schrie Hawkeye. »Wir sind die Golfmeister aus Dover und die letzten Aufnahmen, die wir gesehen haben, sind inzwischen zumindest schon achtundvierzig Stunden alt.«
    Ohne recht zu wissen, warum er es tat, holte ein verwirrter Röntgentechniker die Bilder herbei. Die Meister betrachteten sie prüfend.
    »Genau, was wir dachten«, sagte Trapper. »Reine Routineangelegenheit.«
    »Hier scheint man einen Selbstauslöser am Alarmknöpfchen zu haben«, sagte Hawkeye. »Wo ist der Kranke?«
    »Saal sechs«, antwortete jemand.
    »Führen Sie uns hin.«
    In Zimmer sechs angelangt, erkundigten sich die Meister wohlerzogen bei der Schwester, ob sie den Patienten sehen dürften. Das arme Ding war schon vor Monaten aus den Staaten hierhergekommen, ohne daß es ihm gelungen wäre, sich seelisch restlos auf die Foltern vorzubereiten, denen der Feind sie unterwerfen mochte. Auf diese Heimsuchung aber war sie nicht gefaßt.
    »Ich weiß nicht«, antwortete sie. »Dazu muß ich wohl vorher die Erlaubnis Major Adams einholen.«
    »Adams?« wiederholte Hawkeye. »John Quincy Adams?«
    »Nein. George Adams.«
    »Nie gehört«, sagte Trapper. »Und nun, schönes Kind, lassen Sie uns 'rein.«
    Sie folgten der unglücklichen Schwester, die sie zum Patienten führte.
    Eine kurze Untersuchung ergab, daß der Bursche zwar einen zwei

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