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MASH

Titel: MASH Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Hooker
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Caroll. Vor etwa fünf Wochen war Dr. R.C. Caroll im Wunderkaff gelandet. Er stammte aus dem tiefsten Oklahoma, und trotz seiner medizinischen Ausbildung und zweijähriger Spitalpraxis war er entwaffnend naiv geblieben. Trapper John, der weltgewandteste des Sumpftrios, hatte Dr. Caroll sofort durchschaut.
    »Ich habe gedacht, ich hause mit den beiden größten Armleuchtern in Korea«, sagte Trapper John, »bis diese Pflaume aufkreuzte.«
    Von da an hieß er Pflaume. Als Neuling in der Einheit gehörte er noch nicht zum inneren Kreis, der sich regelmäßig vor dem Abendessen zu einem Drink im Sumpf versammelte, aber hie und da kam er zu Besuch.
    Eines Nachmittags, während der tiefsten Depression, die nach der Sintflut eingesetzt hatte, klopfte er an die Tür und wurde aufgefordert, einzutreten.
    Das Sumpftrio war allein.
    »Entschuldigen Sie«, sagte die Pflaume, »aber Corporal O' Reilly hat gesagt, Sie möchten mich sprechen.«
    »Da muß Radar sich in der Wellenlänge geirrt haben«, meldete sich Hawkeye, der düster in seinen Martini gestarrt hatte.
    »Hören Sie nicht auf Captain Pierce«, sagte Trapper John, und gab der Pflaume ein Wasserglas voll Martini, den er sich gemixt hatte. »Setzen Sie sich und trinken Sie mit.«
    »Was ist das?« fragte die Pflaume.
    »Sozusagen ein Martini«, antwortete Trapper.
    »Sieht aus wie Wasser«, meinte die Pflaume.
    »Stimmt, und er ist auch so ähnlich wie Wasser, bloß trinkt man ihn nicht gegen den Durst«, sagte Trapper.
    »Richtig«, sagte Duke.
    »Ach«, sagte die Pflaume.
    Vielleicht war die Pflaume durstig. Jedenfalls hatte er sein Glas in fünf Minuten ausgetrunken und verlangte mehr. Trapper goß ihm ein zweites Glas ein, allerdings mit einem gewissen Zögern.
    »Wissen Sie was?« sagte die Pflaume.
    »Na?« sagte Duke.
    »Ich bin erst knapp über einen Monat von zu Hause fort, aber ich bin geiler wie eine läufige Hündin.«
    »Gut«, sagte Duke.
    »Das beweist nur, daß Sie gesund sind«, sagte Hawkeye.
    »Oh«, sagte die Pflaume.
    »Und was kränkt Sie daran?«
    »Tja, ich weiß nicht, wohin damit«, war die Antwort.
    »Wie wäre es mit den Krankenschwestern?« regte Hawkeye an.
    »An die denke ich Tag und Nacht, aber die sind doch bestimmt alle in festen Händen oder sie tun es nicht.«
    »Dann will ich Sie mal über die Schwestern aufklären, Pflaume«, machte Captain Pierce sich erbötig. »Die sind genau so aus Fleisch und Blut wie wir.«
    »Oh«, sagte die Pflaume.
    »Einige tun es ständig, andere tun es m anchmal, und monatelange Beobachtung hat mich davon überzeugt, daß nur ganz wenige andersrum sind.«
    »Oh«, sagte die Pflaume, die inzwischen ihren zweiten Martini zur Hälfte getrunken hatte. »Aber wie krieg ich sie dazu?«
    »Das dürfen Sie mich nicht fragen. Wenden Sie sich an Captain Pierce, der ist Fachmann auf diesem Gebiet«, sagte Trapper.
    »Tja, also«, begann Hawkeye, der sich für seine neue Aufgabe erwärmte,
    »da gibt es zwei Methoden. Da haben wir einmal die schlichte, erprobte Zivilistentechnik, wo man eine Woche lang seine Freizeit opfert, die Puppe bei Essen und Trinken einkocht, sie an ihrem freien Tag nach Seoul ausführt, in unseren sogenannten Offiziersklub. Dort macht man sie an einem Samstagabend betrunken und begleitet sie entweder in ein Zelt oder hinunter zum Fluß. Decke nicht vergessen.«
    »Oh«, sagte die Pflaume.
    »Aber wenn Sie Gottes freie Natur bevorzugen, dann entfernen Sie sich auf keinen Fall weiter als zehn Meter vom Offiziersklub, weil es Ihnen sonst nämlich passieren kann, daß Sie die Decke genau auf eine Mine legen. Eine explodierende Mine kann wohl im Helden und seiner Partnerin den Eindruck erwecken, er sei der Donnergott Thor, aber praktisch handelt es sich dabei um die schlimmste Spielart eines Coitus interruptus.«
    »Richtig«, sagte Duke.
    »Und außerdem verbürgt diese Methode natürlich keinen Erfolg«, fuhr Hawkeye fort. »Vielleicht holen Sie sich dabei kalte Füße. Die Blüte der Weiblichkeit, die Sie sich ausgesucht haben, will vielleicht nicht nur eine, sondern zwei Wochen gehegt werden, und damit wird die Sache bereits zum Verlustgeschäft. Unsere führenden Taktiker empfehlen für diese Methode höchstenfalls eine Woche.«
    »Oh«, sagte die Pflaume und wollte einen dritten Martini haben. »Und die zweite Methode?«
    »Die ist schneller und laut Statistik beinahe ebenso verläßlich. Sie plaudern ein paar Minuten mit einer Biene, am besten bei einem Drink, und dann sagen Sie: ›Komm,

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