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Masken - Unter magischer Herrschaft: Roman (German Edition)

Masken - Unter magischer Herrschaft: Roman (German Edition)

Titel: Masken - Unter magischer Herrschaft: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Lang
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gegen die Konvention verstoßen. Zwei Tage später eröffnete man mir, dass ich in das Gefangenenlager außerhalb der Stadt überstellt werden sollte. Sofort fasste ich den Entschluss, bei der ersten Gelegenheit zu fliehen.
    Die Zustände im Lager waren schrecklich. Schwere Arbeit in glühender Hitze auf dem Feld, keine Pausen. Wasser bekam man nur morgens und abends zu den Mahlzeiten, die aus Brei oder Suppe in kümmerlichen Portionen bestanden. Es gab ein paar Baracken zum Schlafen und einen jämmerlichen Graben für die Ausscheidungen. Jede Widersetzlichkeit wurde mit der Peitsche bestraft. Man lernte schnell zu gehorchen, wenn man überleben wollte.«
    Sobenio holte krampfhaft Luft. »In der vierten Nacht schon wagte ich die Flucht, doch sie misslang. Die Wächter hetzten mit Pferden hinter mir her und schleppten mich ins Lager zurück. Sie fesselten mich an einen Pfosten und ließen mich die Nacht über dort stehen. Am nächsten Morgen holten sie alle Gefangenen aus den Baracken, um ihnen zu zeigen, welche Strafe nach einem Fluchtversuch drohte. Sie rissen mir die Kleider vom Leib, rasierten mir unter großem Gejohle den Kopf und bestrichen mich am ganzen Körper mit Gaáb. Keine Stelle blieb verschont. Dann banden sie mich wieder am Pfosten fest. Nackt und beschmiert, wie ich war. Sobald das Gaáb unter der Sonne getrocknet war, bürsteten sie es ab, bis meine Haut blutete, und trugen es von Neuem auf. Ich bekam nichts zu essen, nur selten etwas zu trinken und stand dort zehn Tage lang in der Sonne. Als sie mich losbanden und in die Baracke schleiften, war ich mehr tot als lebendig.«
    Sobenio hatte mit klarer, fester Stimme gesprochen, so als berührte ihn seine Leidensgeschichte nicht weiter, doch die Schilderung seiner Qualen berührte Ferin umso mehr. Mit Mühe schluckte sie die aufsteigenden Tränen hinunter.
    »Ich erspare dir den Rest, weder ist er schön anzuhören, noch ist er wichtig. Nach zwei Monaten war ich wiederhergestellt und konnte auf dem Feld arbeiten. Die Wächter ließen mich nicht mehr aus den Augen. Ich gehorchte und tat, als sei ich für immer geläutert. In Wahrheit sammelte ich all meine Kräfte für die nächste Flucht. Im zweiten Anlauf schaffte ich es und erreichte ungehindert Alias Haus. Sie hatte immer noch auf mein Kommen gehofft und war bereit, ihr Leben für mich zu riskieren.
    Gerade als wir uns auf den Weg machen wollten, wurden wir von zwei Gardisten aufgehalten. Einer war Alias Bruder. Für ihn kam es natürlich nicht in Frage, sie mit einem flüchtigen Pheytaner ziehen zu lassen. Alia versuchte, ihn umzustimmen, flehte, bettelte, aber ohne Erfolg. Seinem Kumpan wurde die Auseinandersetzung wohl zu langweilig, jedenfalls ging er auf mich los, und ich schlug ihn nieder. Als Alias Bruder daraufhin den Degen zog und mich angriff, warf Alia sich zwischen uns. Ihr Bruder traf sie mitten in die Brust.«
    Ferin konnte ein Aufstöhnen nicht unterdrücken, Übelkeit wallte in ihr hoch.
    »Ja«, sagte Sobenio. »So erging es mir auch. Der Stich war nicht tödlich, sie brach nicht zusammen. Tapfer hielt sie sich aufrecht und bat mich, sie von hier wegzubringen. Ihr Bruder, von Schuld gepeinigt, wich zur Seite, ich half ihr auf das Pferd, und wir ritten los. Die ganze Nacht hindurch, nicht ein Mal hielten wir an. Alia versicherte mir immer wieder, dass es ihr gut gehe und die Verletzung nicht tragisch sei.«
    Sobenio schüttelte den Kopf. »Was war ich nur für ein Narr! Ich glaubte ihr, weil ich ihr glauben wollte. Es war einfacher so, und es war wichtig, unseren Vorsprung auszubauen.
    Am Morgen machten wir an einer Wasserstelle Rast, und ich hatte endlich Zeit, mich um ihre Wunde zu kümmern. Sie war weit weniger schlimm, als ich befürchtet, aber schlimmer, als sie zugegeben hatte. Trotzdem machte ich mir keine Sorgen. Ich war felsenfest davon überzeugt, sie heilen zu können. Schließlich war ich ein Magier! Ich versuchte mich also in magischen Beschwörungen und dachte ernsthaft, ich hätte Erfolg damit. Alia bestärkte mich auch noch, sie behauptete, es würde ihr besser gehen.«
    Sobenio schnaubte. »Aber das stimmte nicht. Die Wahrheit ist: Ich vollbrachte nichts, gar nichts. Ich hatte keine Kräuter, keine Medizin, und meine lächerlichen Zaubersprüche waren wirkungslos, weil ich nie gelernt hatte, die Magie richtig anzuwenden. Als wir am Abend den Dschungel erreichten, hatte sie bereits hohes Fieber. Zwei Nächte später starb sie in meinen Armen.« Sobenio schlang mit

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