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Masken - Unter magischer Herrschaft: Roman (German Edition)

Masken - Unter magischer Herrschaft: Roman (German Edition)

Titel: Masken - Unter magischer Herrschaft: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Lang
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Sinnvolleres zu sagen hast, dann wäre es wirklich besser, du gehst.«
    »Ja«, murmelte er betreten. »Dann also … gute Nacht.«
    »Gute Nacht.«
    Sie wartete, bis er verschwunden war, dann bahnte sie sich ihren Weg durch den Wald. Was war nur los mit Rhys? Sie hatte immer gedacht, dass sich seine Wut einzig und allein gegen Sobenio richtete, was sie aufgrund der Umstände beim Tod von Rhys’ Vater sogar verständlich fand. Davon abgesehen hatte sie Rhys als mitfühlend und ehrlich kennengelernt. Aber heute …
    Kühler Wind kam auf, als Ferin das letzte Stück zu Sobenios Haus zurücklegte. Blätter rauschten hoch oben in den Baumkronen, das Knarren der Stämme hallte durch die hereinbrechende Nacht. Fröstelnd zog sie die Schultern hoch. Und blieb verwundert stehen.

24 Geschäfte
    M artu stand vollständig bekleidet vor dem Haus. Er wirkte hochkonzentriert und hatte ihr Kommen anscheinend nicht bemerkt. Die magische Kugel ruhte in seinen Handflächen. Sie erstrahlte in hellem, zartlila Licht, knisternde Funken wanderten über ihre Oberfläche.
    Alle Mächte, was macht er da? Ferin räusperte sich, und er blickte auf. Täuschte sie sich, oder fühlte er sich ertappt?
    Sie trat auf ihn zu. »Dir geht es also besser?«
    Er nickte nur, atmete ein paarmal tief durch und wusste offensichtlich nicht, was er sagen sollte. Langsam, ganz langsam senkte er die Hände, und das Licht der Kugel schmolz zu einem sanften Glimmen. Selbst der Wind erstarb, als stünde er damit in ursächlichem Zusammenhang.
    »Ich habe gebratenen Nackthasen für dich«, sagte Ferin. In einem Aufwallen von Unsicherheit hob sie die Schale an, so dass ihr – und gewiss auch ihm – der köstliche Duft in die Nase stieg. Was soll das werden?, fragte sie sich. Ein äußerst ungeschickter Versuch, ihn auf dich aufmerksam zu machen. Sie ließ die Schale wieder sinken.
    »Das ist nett, danke, aber …« Er murmelte etwas in seiner Sprache, das sich verdächtig nach einem Fluch anhörte. »Ferin …«
    Weshalb war ihre Kehle mit einem Mal wie zugeschnürt? »Du musst essen«, brachte sie hervor.
    Martu schüttelte den Kopf. »Ich muss gehen.«
    »Gehen? Wohin?«
    »Zurück.«
    Dieses Zurück bereitete ihr zunehmend Kopfzerbrechen. Hier gab es kein Zurück, nur den Dschungel mit seinem dicht verwobenen Grün. Nichts sonst. Wohin also wollte er?
    »Zurück nach Vjeng?«, fragte sie. »Nach Conféas, oder wie das auch heißen mag? Zu deinen Brüdern und Watov?«
    Martu nickte.
    Ferin kniff die Augen zusammen. »Findest du nicht, dass du mir schon viel zu viel verraten hast, um dich einfach davonmachen zu können? Ganz nebenbei bemerkt bist du nicht in der Verfassung, um irgendwohin zu gehen.«
    »Sagt wer?«
    »Ich«, erklärte Ferin entschlossen. »Du hattest eine schwere Verletzung, bist gerade so mit dem Leben davongekommen und heute Morgen erneut zusammengebrochen. Da kann man nicht einfach gehen. «
    Der lila Schein der Kugel flackerte gespenstisch über sein Gesicht, enthüllte just in diesem Moment ein kleines Lächeln. »Ach. Kann man nicht?«
    »Nein.«
    »Ich tue es dennoch. Danke für alles.« Das war deutlich. Es war ein Abschied. Brüsk wandte er sich ab, wollte einen Bogen um sie machen, doch sie versperrte ihm den Weg.
    »Lass mich vorbei«, forderte er.
    »Oder was?«
    Martu schob sie beiseite, ganz so, wie man lästige Spinnweben entfernt. Bemüht, das Gleichgewicht zu halten, stapfte er durch den nächtlichen Dschungel davon – geradewegs in Richtung Dorf. Ferin zögerte nur eine Sekunde, dann lief sie ihm nach. Sie konnte ihn nicht ziehen lassen, nicht so, nicht ohne eine Erklärung. Eigentlich wollte sie ihn überhaupt nicht ziehen lassen.
    Nach ein paar Schritten hatte sie ihn eingeholt. »Das ist nicht gerade anständig von dir«, meinte sie, »immerhin habe ich dein …«
    Martu fuhr herum. »Ja?«, fragte er in einem Ton, der ihre Worte bannte. Zorn vibrierte in seiner Stimme. Zorn und noch etwas anderes, das sie nicht zuordnen konnte. »Ich habe mich bedankt, Ferin. Wünscht du, dass ich dich für deine Dienste bezahle?«
    »Nein … aber …«, sagte sie stockend, überrascht von der Frage und der Bitterkeit, die darin lag. »Dein Vorhaben ist einfach unsinnig. Es ist finster, du bist noch schwach, du kennst dich hier nicht aus, du hast kein Pferd, du … du kannst doch nicht zu Fuß aus dem Dschungel marschieren!«
    »Bitte …« Jetzt lag nur noch ein Flehen in seiner Stimme.
    Bitte, was? »Du kommst keine hundert

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