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Masken - Unter magischer Herrschaft: Roman (German Edition)

Masken - Unter magischer Herrschaft: Roman (German Edition)

Titel: Masken - Unter magischer Herrschaft: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Lang
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seufzte resignierend. »Du bist ohnehin knapp davor, es zu erraten. Mit Hilfe der Nita ist es möglich, an jeden beliebigen Ort zu reisen, egal wie weit entfernt. Die Kugel öffnet Portale, wir nennen sie Krevisas. Man springt einfach hindurch. In einem Moment ist man hier und im nächsten ganz woanders.«
    Das war alles? Einfach hindurch, in eine andere Welt? Von Vjeng nach Merdhug, von der Höhle in den Dschungel. Keine Angreifer, keine Pferde. Keine Spuren. Das Gewitter? »Das Unwetter«, murmelte Ferin. Und lauter: »Bevor wir dich fanden, gab es ein Unwetter. Es dauerte nur ganz kurz: Sturm, Blitze und Donner. Aber kein Regen. Was war das?«
    »Das ist normal; es ist die Auswirkung der Krevisa.«
    Keine Novjengos. Und weit und breit keine Arsader. Sie hatte sich umsonst gesorgt, dass die fremden Krieger ihn finden könnten. Ein irres Glucksen entstieg ihrer Kehle, und dann konnte sie nicht mehr an sich halten. Sie lachte frei heraus.
    »Du glaubst mir nicht«, sagte Martu leise.
    »Doch, ich glaube dir. Es ist nur …« Sie streifte die Lachtränen aus ihren Augenwinkeln. »Ich weiß auch nicht. Entschuldige.«
    Er lächelte. »Warum denn? Ich höre dich gern lachen.«
    »Und wie funktioniert das Reisen mit einer Nita genau?«, fragte sie, als sie sich beruhigt hatte. »Nennt man den Namen des Ortes, an den man reisen möchte?«
    »So ähnlich. Man konzentriert sich darauf, wo man hin möchte. War man schon einmal dort, leiten die Gedanken die Kugel ganz von selbst. Manchmal aber landet man im Nirgendwo. Dann versucht man es wieder, so lange, bis man auf Menschen trifft. Unsere Karten sind sehr umfangreich, dennoch reisen wir oft genug in unentdecktes Land und treffen auf fremde Völker.«
    »Aha. Und ein Turaná reist ständig hin und her? An einem Tag ist er hier und am nächsten wieder in Conféas?«
    »Nein. Ziel ist es, die Lebensweise eines Volkes zu erforschen. Kurzbesuche reichen nicht aus, man muss in einem Land leben, um tiefere Einblicke zu gewinnen.«
    »Das klingt einleuchtend.«
    Er neigte den Kopf. »Du bist nicht überrascht?«
    »Warum sollte ich?« Ferin zuckte mit den Schultern. »Es ist ungewöhnlich, aber so besonders auch wieder nicht. Unter meinen Freunden gibt es einen Magier, einen Läufer, einen Redner. Und du bist eben ein Reisender, mit einer Kugel, die dich von einem Ort zum anderen trägt. Jetzt verstehe ich, wie du in den Dschungel gekommen bist. Und die anderen werden es auch verstehen.«
    »Abgesehen vom Kodex …«
    »Den du ständig brichst …«
    »Den ich nur für dich breche … halte ich es nicht für klug, es deinen Leuten zu sagen. Je weniger Menschen davon wissen, desto besser.«
    »Sie stellen die gleichen Fragen wie ich. Was willst du ihnen antworten?«
    »Darum sollte ich gehen, bevor …«
    »O nein, auf keinen Fall.« Drohend setzte sie ihm den Zeigefinger an die Brust. »Als deine Heilerin kann ich das nicht zulassen. Du bist noch lange nicht bei Kräften. Und wir haben eine Abmachung.«
    Grinsend fing er ihre Hand ein. »Gut, dass du das erwähnst. Wann bist eigentlich du mit dem Erzählen an der Reihe?«
    »Ich bin noch lange nicht fertig mit dir.« Ferin wehrte sich spielerisch, doch er war ihr über, packte auch ihre zweite Hand und drückte sie mit seinem Körpergewicht zu Boden.
    »Ich zittere, gestrenge Heilerin.«
    Martu gab sie frei, streckte sich neben ihr aus und stützte den Kopf mit dem Ellbogen ab. Dschungellicht tanzte über sein Gesicht, von der Sonne gebrochene Schatten, die seine Züge immer wieder neu formten. Ihre Lippen waren nur einen Atemhauch voneinander entfernt.
    »Heißt das«, mit einem Mal war ihre Stimme rauh, »du bleibst noch?« Auf sein Nicken wandte sie den Kopf und starrte hinauf in die Baumkronen. »Gestern Abend, vor dem Haus, da wolltest du abreisen, durch so ein Portal. Habe ich recht?«
    »Ja«, gestand er. »Ich habe gerade versucht, eines zu öffnen. Aber es hat nicht funktioniert.«
    »Weil ich dich gestört habe.«
    »Nein. Es lag an mir, ich war nicht bei der Sache. Man braucht viel gedankliche Kraft, und die fehlt mir im Augenblick noch.«
    »Und warst du schon einmal im Dschungel? Oder war es Zufall?«
    »Nein, ich war noch nie hier. Weißt du, die Kugel hat ein gewisses Maß an Eigenleben. Bei meiner Flucht war ich verletzt und nicht Herr über meine Gedanken. Ich wollte nur weg. Weg von meinen Feinden, raus aus der Höhle. Die Nita entschied, mich hierherzubringen.«
    »Dann verdankst du der Nita dein

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