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Masken - Unter magischer Herrschaft: Roman (German Edition)

Masken - Unter magischer Herrschaft: Roman (German Edition)

Titel: Masken - Unter magischer Herrschaft: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Lang
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den Weg zum Spiegelsaal. Die beiden Wächter am Haupteingang wurden betäubt und versteckt. Saron und Elmó schlüpften in ihre Uniformen – eine Maskerade, die einem genaueren Blick nicht lange standhalten würde – und bezogen Stellung vor dem Tor. Dawid bewachte die Tür zur Badestube, jenem winzigen Seiteneingang, vor dem sich tagtäglich die Maskierungswilligen in Schlangen anstellten.
    Und hier standen sie nun: neunundzwanzig Pheytaner, die bereit waren, Geschichte zu schreiben.
    Der Zauber funktionierte. Der magische Stein stülpte eine Kuppel aus kaltem, grünem Licht über das Maskenbecken. Säuselnd erhob sich eines der schwarzen Samenkörner aus Sobenios Handfläche, wuchs und blähte sich auf, bis eine längliche Wolke über seinem Kopf schwebte. Er dirigierte sie höher, hinauf zum ersten Spitzbogenfenster. Ein Fingerschnippen, und sie klatschte gegen die Fensterfläche und saugte sich dort fest. Sobenio wandte sich dem nächsten Samen zu, an die zwanzig Fenster musste er verhüllen.
    Sie warteten.
    »Entschuldige«, wisperte Jasta auf einmal. »Dass ich dich geboxt habe.«
    Ferin betastete ihre Nase. Die Schwellung war zurückgegangen, das Pochen hatte sich zu einem Ziehen verringert. Morgen würde alles geheilt sein. Wenn es denn ein Morgen gäbe. »Nicht mehr so schlimm«, sagte sie.
    »Ich wollte dich nicht verletzen. Aber ich war so zornig, weil du dagestanden bist und nichts gesagt hast. Und ich hatte solche Angst um Rhys.«
    Rhys. Wie sehr es schmerzte, an ihn zu denken! Ferin wusste nicht, wie schwer seine Verletzung war, und wenn noch die Folter hinzukam … Sie wollte gar nicht darüber nachdenken, was sie ihm wohl antaten. Hoffentlich, hoffentlich hielt er durch! Sie durfte ihn nicht auch noch verlieren. Du bist abscheulich, schoss es ihr in den Sinn. Er leidet, und du denkst nur an dich und dein Glück. Du hast ihn gar nicht verdient. Energisch schüttelte sie den Gedanken ab, mit derartigen Abgründen konnte und wollte sie sich momentan nicht beschäftigen.
    »Und jetzt hast du keine Angst mehr?«, fragte sie Jasta stattdessen.
    »Doch«, gab diese zu. »Natürlich. Aber er kann es schaffen. Er ist stark, ich weiß, dass er es schaffen kann.«
    »Ja«, murmelte Ferin und nahm sich vor, auch daran zu glauben.
    Ein letztes Klatschen ertönte, und das letzte Fenster war verdunkelt. Sobenio entzündete Pasims Fackel mit einem hellgrünen Funken aus seinen Fingerspitzen.
    Er grinste Ferin zu. »Nicht schlecht, was? Ich mache mich.«
    Sie nickte. Mehr noch als seine Fortschritte freute sie sein verändertes Gemüt. Trotz des Drucks, der auf ihm lastete, konnte er hin und wieder lächeln, und aus seinen Augen strahlte eine beglückte Zufriedenheit.
    Pasim gab das Feuer an die anderen weiter. Der Reihe nach flammten die Fackeln auf und schlossen einen Lichterkreis um das Maskenbecken.
    Tamir schlüpfte aus Hemd und Schuhen und erstickte Akurs wiederholten Einwurf, das Tauchen doch besser ihm oder Jasta zu überlassen, mit einem Machtwort. »Schluss damit, ich bin ein ausdauernder Schwimmer, und notfalls können meine Gedankenkräfte die Masken beeinflussen.« Er setzte sich auf die Beckeneinfassung und zwinkerte Akur zu. »Sollte ich es aber nicht schaffen, musst du sie anführen.«
    Akur schnappte nach Luft. »Los, rein mit dir.«
    »Licht!«, forderte Tamir, und sie senkten die Fackeln. Goldene Kugeln flimmerten im Wasser auf, beinahe so, als kämen sie aus der Welt der Masken selbst.
    »Viel Glück«, wisperte die Runde.
    Tamir nickte. Vorsichtig ließ er sich ins Wasser gleiten und verschwand in seinem Dunkel. Kleine Wellen plätscherten gegen die Mauer, die Fackeln knisterten, und in Ferins Kopf pochte die Angst. Ich traue den Maskenbiestern nicht, hatte Rhys gesagt und ihr damit einen Gedanken eingepflanzt, von dem sie nicht mehr loskam.
    Sie zählte. Noch musste sie sich keine Sorgen machen, Tamir konnte die Luft ebenso lange anhalten wie sie. Wenn nicht länger …
    Mit einem Mal geriet das Wasser in Bewegung. Erst meinte Ferin, dass es Tamirs Schwimmstöße seien, die die Wellen verursachten. Jeden Moment rechnete sie damit, seinen blonden Schopf auftauchen zu sehen, hoffte auf sein breites Lachen, mit dem er ihnen sagte, dass es vollbracht war. Nur einen Herzschlag später erinnerte sie sich daran, dieses Brausen schon einmal gehört zu haben. Am Tag ihrer Maskierung, kurz bevor die Schale sich mit der Maske gefüllt hatte. Damals hatte sie mit den Augen das Kreisen eines gewaltigen

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