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Masken - Unter magischer Herrschaft: Roman (German Edition)

Masken - Unter magischer Herrschaft: Roman (German Edition)

Titel: Masken - Unter magischer Herrschaft: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Lang
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Bergkette hervorwagten. Kräftig und sicher hallten ihre Tritte über das Pflaster, die Schwäche vom Vortag war wie weggeblasen. Sie hielt erst an, als sie keine Luft mehr bekam und ihr Herz beinahe ihre Brust sprengte. Das war es also, so fühlte sich Freiheit an! Es war an der Zeit, sie einfach anzunehmen, dankbar für das Geschenk der Maske zu sein. Sie musste sich öffnen und das Glück einlassen. Es würde ihre Seele heilen.
    Immer noch außer Atem, aber auf wunderbare Weise entlastet, schlenderte Ferin zurück. Bestimmt waren die Eltern bereits wach, und die Mutter hatte das Frühstück zubereitet. Danach würden sie den Schneider aufsuchen, sie freute sich sogar darauf. Hanneís Kleid hing schon ein wenig schmuddelig an ihr herab, hatte sie doch gestern den Tag darin verbracht und es nicht einmal zum Schlafen ausgezogen. Außerdem konnte sie ein Bad gebrauchen, ihre Kopfhaut juckte unter dem Leinen, und auch in ihrem Gesicht stach und kitzelte es – wohl vom Schweiß. Gestern die Hitze, gerade eben das Laufen. Vielleicht durfte sie das Tuch ja am Abend ablegen. Oder spätestens am nächsten Morgen. Die Mutter würde wissen, wann es so weit war.
    Ferin bog in ihre Heimatstraße ein. Das Tor zum Hof stand offen, sie hatte zuvor vergessen, es hinter sich zu schließen. Das sah ihr Vater gar nicht gern. Sie legte an Tempo zu, hoffte, dass er ihren Fehler noch nicht bemerkt hatte. Dann prallte sie unversehens gegen ein Hindernis, so heftig, dass es ihr die Beine unter dem Körper wegriss und sie auf der Straße landete. Verwirrt setzte sie sich auf. Vor ihr kauerte ein Junge, ein Pheytaner, und guckte sie mit großen Augen an. Er mochte etwa zehn sein. Das blonde Haar war verstrubbelt, sein blau genarbtes Gesicht dreckverschmiert, und sein Gewand hatte auch schon bessere Zeiten gesehen. Er musste aus der kleinen Seitengasse zu ihrer Rechten gekommen sein. Den Blick wie vorgeschrieben auf den Boden geheftet, hatte er sie wohl nicht gesehen, und Ferin hatte ebenso wenig auf den Weg geachtet.
    Der Junge wollte etwas sagen, besann sich aber und presste die Lippen aufeinander. Natürlich wäre eine Entschuldigung angebracht gewesen, doch die Konvention verbot sogar dies. Im Grunde hätte er auch seinen Blick abwenden müssen, aber das gelang ihm nicht, wie versteinert starrte er sie an.
    Ferin rappelte sich auf. »Ist dir etwas passiert?«, fragte sie ihn, weil er sich so gar nicht rührte. »Kannst du nicht aufstehen?« Sie beugte sich zu ihm hinunter. »Na komm, ich helfe dir.«
    Der Kleine ignorierte die dargebotene Hand. Sein Erstaunen schwand, seine Augen weiteten sich, und Ferin konnte nur noch Entsetzen darin sehen. Ängstlich wich er vor ihr zurück, sprang auf und verschwand fluchtartig in der Seitengasse.
    Was mochte den Jungen so erschreckt haben? Es war nicht verboten, das Wort an unmaskierte Pheytaner zu richten, das wusste sie genau. Ungewöhnlich, aber nicht verboten.
    Grübelnd ging Ferin die paar Schritte zum Tor. Der junge Mann vom Vortag – auch er war vor ihr davongerannt. Warum bloß? Ehe sie es verhindern konnte, gesellte sich die Frage zu den vielen anderen ungelösten Rätseln, die sie mit größter Mühe aus ihrem Denken verbannt hatte. Ging denn alles wieder von vorn los?
    Im Hof angekommen schloss sie das Tor hinter sich. Unbedacht rieb sie über ihre Stirn. Ihre Haut juckte mittlerweile unerträglich, sie war allerdings nicht sicher, ob sie dem Impuls zu kratzen nachgeben durfte. Schließlich wollte sie der Maske nicht schaden, und soviel sie wusste, dauerte es einige Zeit, bis die Bindung an die Haut abgeschlossen war. Also begnügte sie sich mit vorsichtigem Streichen und spürte unter den Fingerkuppen die zarte Schicht. Im nächsten Moment spürte sie etwas anderes. Der Schock breitete sich wellenartig in ihr aus, schon rannte sie in Richtung Werkstatt.
    Keuchend, nicht vom Laufen, sondern weil es ihr die Kehle zuschnürte, stellte sie sich vor einen der vielen Spiegel. Die Gewissheit brannte sich wie ein feuriger Pfeil in ihr Herz, vernichtete dort jedes Leben, jeden noch so kleinen Funken.

    Ein graues Etwas flitzte an ihm vorbei, keine Schrittlänge entfernt.
    »Halt! Wohin so eilig?« Pelton erwischte den Jungen am Kragen, bevor er sich aus dem Staub machen konnte. Forschend richtete er seinen Blick in das Gesicht des kleinen Pheytaners, der ihn furchtsam anstarrte. »Du bist schnell, aber nicht gerade schlau. Ist dir klar, dass du hier nichts verloren hast?«
    Der Junge sank in

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