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Masken - Unter magischer Herrschaft: Roman (German Edition)

Masken - Unter magischer Herrschaft: Roman (German Edition)

Titel: Masken - Unter magischer Herrschaft: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Lang
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Entscheidung. Ein andermal also … Ihr Gefährte würde wiederkehren. Dessen war sie sich gewiss.
    »Nächster Versuch«, wandte sie sich an Martu. »Was hast du dir überlegt?«
    »Du und ich … wo wir doch zusammengehören …« Er brach ab, beugte sich zu ihr und küsste sie. Kurz nur. Eher freundschaftlich. Dann betrachtete er ihr Gesicht. »Deine Haut ist wieder heil. Du bist einfach bezaubernd.«
    »Bezaubernd …« Federleicht glitt das Wort, dem sie ehemals nur mit einem verächtlichen Schnauben begegnet wäre, über ihre Lippen, und sie lauschte seinem Echo, um zu sehen, ob es auf sie passte. Ja … doch … warum nicht. Es passte. Zu ihr, zu dem, was sie war, zu all den Malen und dem Riss und den blauen Lippen, zu ihrer Gabe. Zu Ferin.
    Der Mann, der es ihr geschenkt hatte, blickte sie mit dem sachten, ihm so eigenen Lächeln an, als ahnte er, was in ihr vorging. Im Licht des Mondes war die Narbe an seiner Schläfe ein dunkler Streifen Vergangenheit. Mit den Jahren würde sie verblassen, genau wie die Erinnerung an das, was sie ihm angetan hatten. Viel war ihm nicht von seiner Heimat geblieben.
    »Was ist?«, flüsterte er.
    »Ich dachte nur … Du wirst nie mehr reisen, nicht nach Vjeng oder in andere ferne Länder. Du sitzt hier fest.«
    »O ja«, seufzte er. »Welch entsetzliche Strafe! Ich darf nicht zurückkehren in das Land, in dem die Arsader mein Volk niedermetzeln, in dem nur Unterdrückung und Leid auf mich warten. Ich muss hierbleiben, bei dieser Frau, die mich mit ihren magischen Kräften an sich gekettet hat. Ich bin ihrer Liebe ausgeliefert, bis in alle Ewigkeit.«
    Sie hörte den Schalk in seiner Stimme und knuffte ihn in die Seite. »Dummkopf. Sei ehrlich: Bist du nicht traurig darüber, dass nun alle Nitas zerstört sind?«
    Er setzte eine Unschuldsmiene auf. »Es gibt Schiffe, du weißt schon, diese schwimmenden Häuser …«
    Sie hob die Brauen.
    Er lachte. »Ferin, es ist gut so, wie es ist. Weil … Hm, wie erkläre ich es dir am besten? Weißt du, ich wollte noch aus einem weiteren Grund so dringend zurück nach Vjeng.«
    »Um dich am Arsaderkönig zu rächen?«
    »Nein … das heißt, ja, das hatte ich kurzzeitig im Sinn, als ich so voller Zorn war, aber das meinte ich nicht.« Er machte eine tiefen Atemzug. »Ich habe befürchtet, dass die Arsader gegen Merdhug ziehen würden.«
    »Wie bitte?«
    »Nach unserer Begegnung in der Bibliothek blieb ich noch eine ganze Weile in Laigdan. Eines Tages beobachtete ich durch Zufall die Ankunft eines arsadischen Kriegers. Er scheiterte kläglich am Weltensprung und verschwand gleich wieder, doch mir schwante Schreckliches. Überstürzt reiste ich ab und geriet in den Angriff der Veste. Ich wusste, die Arsader würden die Nita früher oder später unter Kontrolle bekommen – und womöglich zuerst in Merdhug einfallen. Das wäre das Ende für dieses Land und seine Völker gewesen. Und damit auch für dich. Die ganze Zeit hier im Dschungel war meine größte Sorge, dass ich zu spät kommen könnte.«
    Ferin hatte es die Sprache verschlagen. Die Bedrohung durch die Arsader war also doch real gewesen. Und es war nur Martu zu verdanken, dass sie fürs Erste gebannt war. Er hatte Gefangenschaft und Folter ertragen, für ihr Volk – für sie.
    »Jeden Tag habe ich mir vorgenommen abzureisen, um genau dieses Unglück zu verhindern, doch ich brachte es nicht fertig. Du warst mir so nah, dein Körper, dein Wesen, deine Seele. All das, was ich im Jahr des Kishahán in den Bergen mit Mühe unterdrückt hatte, brach wieder auf und verwirrte mich. Ich war hin- und hergerissen zwischen dem, was ich tun musste, und dem, was ich tun wollte, aber unter keinen Umständen durfte. Und wenn ich zurückdenke, dann … war es schon immer so, mein ganzes Leben lang.«
    »Rebellisch, impulsiv, ungeduldig, zerrissen …«
    »Ja, genau. Ich wusste nicht, wohin ich gehörte. Jetzt weiß ich es. Ich muss nicht mehr reisen. Meine Heimat, Ferin, ist hier, bei dir. Nirgendwo sonst.« Sanft fuhr er ihr durchs Haar. »Was meinst du, wie unsere Kinder aussehen werden?«
    Die Frage kam unerwartet wie so oft bei ihm und versetzte Ferin in Aufruhr. Da war es wieder, das Kribbeln im Bauch. Das Flattern im Herzen. Da war sie, die prickelnde Spannung. Wo hatten sich diese Gefühle nur versteckt gehalten? Sie atmete unhörbar aus, tastete nach seiner Hand, bemerkte, wie er erschauerte – der Funken flog zu ihm über.
    »Ich denke«, sagte sie leise, »sie werden von

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