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Masken - Unter magischer Herrschaft: Roman (German Edition)

Masken - Unter magischer Herrschaft: Roman (German Edition)

Titel: Masken - Unter magischer Herrschaft: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Lang
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Augenblick trat sie ihm gegen das Schienbein. Mit einem ordentlichen Ruck riss sie sich von ihm los, doch bevor sie davonlaufen konnte, erwischte er sie an den Haaren und zerrte sie zu sich heran. Sie heulte auf.
    »Miststück«, knurrte der Leutnant. »Dir werd ich’s zeigen.«
    Er verpasste Jasta einen Tritt in die Kniekehlen, so dass sie vor ihm im Staub landete. Sie rollte herum, wollte aufspringen, da lag er auch schon auf ihr, packte sie an den Handgelenken und drückte sie mit seinem Körpergewicht zu Boden. Sie rammte ihm die Knie in den Unterleib. Er stöhnte auf, löste eine Hand und umschloss ihre Kehle. »Na! Gefällt dir das? Willst du noch mehr, Hexe?«
    Jastas Gesicht lief rot an, sie röchelte. Als er von ihrem Hals abließ, gellte ihr Schrei laut und schrill durch die abendliche Dämmerung, in einer Tonlage, die in den Ohren schmerzte.
    »Halt’s Maul!« Er schlug ihr ins Gesicht, so fest, dass ihr Kopf zur Seite flog. Sie unterbrach das Gebrüll, Blut schoss aus ihrer Nase hervor und verteilte sich um ihren Mund, doch ihr Widerstand war ungebrochen. Sie bekam eine Hand frei und krallte sie in seine Wange, daraufhin boxte er sie in den Bauch, so dass sie unter ihm erschlaffte.
    Atemlos beobachtete Ferin das Geschehen. In ihr kochte es. »Das nimmt kein schönes Ende«, flüsterte Gamón. »Nein. Bestimmt nicht. Ich habe gewusst, dass ihr nicht gut für mich seid. Sie ganz besonders.«
    Jasta hatte sich wieder gefangen und bemühte sich vergeblich, ihrem Gegner die Knie in die Seite zu stoßen. Ihr Kleid war inzwischen bis zu ihren Hüften hochgerutscht. Sie schrie nicht mehr, hatte Mühe, genug Luft zu bekommen, und ihr Keuchen löste auch in Ferin Beklemmungszustände aus.
    »Wir müssen etwas tun«, zischte sie Gamón zu.
    Er sah sie zweifelnd an. »Und was? Ist dir schon aufgefallen, dass da noch einer steht?«
    »Hör schon auf, Hanish!«, rief der Gardist hinter ihnen. Er sprang vom Kutschbock zu ihnen auf den Wagen und stellte sich an die Kante. »Wenn Laquor davon erfährt, gibt’s mächtig Ärger.«
    »Mir doch egal«, japste der andere, während er weiter versuchte, der tobenden Pheytana Herr zu werden. »Jetzt will ich meinen Spaß. Glaubst du wirklich, ich tingle vier Tage durch die Wüste, ohne auf meine Kosten zu kommen?«
    Ferins Denken setzte aus. Eine übermächtige Kraft jagte sie in die Höhe, schon stieß sie dem Gardisten beide Hände in den Rücken. Er ruderte mit den Armen und stürzte ab. Gamóns »Nicht gut« ging in dem wütenden Aufschrei des Soldaten unter.
    Leutnant Hanish hob kurz den Kopf und ließ ein kaltes Lachen hören. »Na los, Cobar! Greif dir die andere. Ich sag dir, die brauchen das.«
    Cobar schwang sich über die Kante. Sein Gesicht, ohnehin schon durch ein Netz wulstiger Brandnarben schwer verunstaltet, war verzerrt, in seinen Augen stand Hass. »Das war ein Fehler«, schnaubte er.
    Ferin wich vor ihm zurück und drängte sich an die Planken. Was hatte sie nur getan?
    »Lass das Mädchen in Ruhe!«, rief Gamón. »Sonst bekommst du es mit mir zu tun. Ich bin stark. Du wirst sehen, ich bin stark.« Er war aufgestanden und tänzelte mit geballten Fäusten auf dem Wagen herum. Ein zorniges Männlein – er reichte dem Gardisten nicht einmal bis zur Schulter. Der Karren wackelte, die beiden Pferde machten ein paar unsichere Tritte vorwärts.
    Belustigt wandte Cobar den Kopf. »Das ist nicht dein Ernst, Alter.«
    »O doch! Ist es wohl. Wenn ich etwas sage, dann meine ich es ernst, da kannst du sicher sein. Lass sie in Ruhe!«
    Der Gardist beantwortete Gamóns Bemühungen mit einem beiläufigen Kinnhaken. Der Alte strauchelte und landete auf dem Hosenboden. Überrascht blieb er sitzen.
    Cobar ging vor Ferin in die Hocke. »Na? Jetzt hast du wohl Angst. Aber das hättest du dir früher überlegen sollen.«
    Ferins Atem ging rasch, und ihr Herz raste, aber Angst hatte sie nicht. Eher machte sie sich Sorgen um Gamón, der noch nicht wieder aufgestanden war, und obendrein noch um Jasta, denn von unten drang ein schauderhaftes Kreischen herauf. Sie blickte den Gardisten an, mit einer Ruhe, die sie niemals in sich vermutet hätte, und wartete darauf, dass er sich auf sie stürzte. In ihr war keine Angst, nur ein taubes Gefühl in ihrem Nacken.
    Ein Getrampel ließ sie beide hochschrecken. Gamón war zum Wagenende gelaufen und sprang soeben hinunter.
    »Verflucht!« Cobar schoss hinterher.
    Ferin schnellte hoch. Wie besessen rannte der alte Pheytaner über die

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