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Masken - Unter magischer Herrschaft: Roman (German Edition)

Masken - Unter magischer Herrschaft: Roman (German Edition)

Titel: Masken - Unter magischer Herrschaft: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Lang
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aus Ferins Mund.
    »Still.« Die Hand auf ihrem Gesicht lockerte sich. »Still.«
    Sie nickte, und die Person nahm die Hand weg.
    »Jasta, ich bin es, Rhys.«
    »Ich bin nicht Jasta.«
    »Nicht?« Die flüsterleise Stimme wirkte erstaunt. »Wer bist du denn?«
    »Ferin.«
    »Und wo …?«
    Sie deutete in die Ecke gegenüber. »Dort.«
    Geschmeidig und ohne ein Geräusch zu verursachen, kroch der Mann von ihr weg. Rhys, hatte er gesagt. Ferin stützte sich auf. In der Ecke lagen jetzt zwei Gestalten, dicht nebeneinander. Sie konnte Rhys wispern hören.
    »Jasta.«
    Die kleine Pheytana gab ein Grunzen von sich und fuhr in die Höhe.
    »Scht. Ich bin es, Rhys.«
    »Bei den Mächten«, flüsterte Jasta. »Musst du dich so an mich anschleichen? Du hast mich zu Tode erschreckt.«
    »Soll ich vielleicht einen Herold vorausschicken, der mein Kommen ankündigt?«
    »Schwachkopf.«
    »Los, wir verschwinden hier.«
    »Die Wache?«
    »Keine Sorge, darum habe ich mich gekümmert.«
    Ferin überlegte, auf welche Art und Weise das wohl geschehen war. Sie setzte sich auf. Die beiden Gestalten glitten an ihr vorbei, jemand streifte sie am Arm. »Komm mit.« Das war Rhys.
    Jasta hielt inne. »Was soll das? Bist du verrückt?«
    »Du willst sie doch wohl nicht hierlassen?«, gab Rhys zurück.
    »Und ob ich das will. Sie ist eine Aphoshtá. Sie macht uns nur Ärger.«
    »Das ist kein Grund. Im Lager stirbt sie.«
    »Na und«, zischte Jasta.
    Na und, dachte Ferin.
    »Hör auf, so blöd zu reden, sonst nehme ich sie mit und lasse dich da.«
    Jasta fluchte. »Das wagst du nicht!«
    »Da kennst du mich aber schlecht, Schwesterherz.«
    Jasta sagte nichts mehr, sondern robbte weiter bis zur Kante und ließ sich nach unten gleiten.
    »Komm mit«, wiederholte Rhys.
    Ferin kroch ihm nach. Letzten Endes war es egal, wo sie starb.
    »Wohin?«, raunte Jasta, als alle drei vor dem Wagen standen.
    Rhys ging voraus, gefolgt von Jasta, am Schluss Ferin. Sie musste sich sehr beeilen, um mit den beiden Schritt zu halten. Sie waren schnell und leise, als hätten sie sich ihr Leben lang darin geübt, durch die Dunkelheit zu schleichen. Immer wieder stolperte Ferin über Steine, die klackernd davonrollten. Einmal drehte sich Jasta nach ihr um, doch sie sagte nichts. Vom Lagerplatz der Gardisten hörte man keinen Ton. Ob Rhys den Hauptmann getötet hatte?
    Sie tasteten sich ein gutes Stück an der Felskette entlang, bis Rhys sich nach rechts wandte und zwischen zwei Gesteinsblöcken verschwand. Es war ein enger Durchgang in eine Höhle, und darin war es noch um einiges dunkler als im Freien. Sanftes Prusten begrüßte sie.
    »Für jede eines«, sagte Rhys. »Steigt auf.«
    Ferin hörte, wie er Jasta auf das Pferd half. Dann fasste er nach ihrer Hand und legte sie an die Schulter des zweiten Tieres. Sie staunte, dass das Pferd so klein war, sein Fell so herrlich weich, und am meisten über den herben Geruch, der eine Erinnerung in ihr zum Klingen brachte, vertraut und doch tief in ihr vergraben. Unauffindbar.
    »Rauf mit dir.«
    »Ich …« Sie räusperte sich. »Ich kann nicht reiten.«
    »Natürlich nicht«, höhnte Jasta. »Sie kann nichts, und sie weiß nichts. Wir hätten sie dalassen sollen.«
    »Du musst nicht reiten, nur oben sitzen.« Rhys stieg auf, seine Hände tasteten nach ihr. Ein fester Griff um ihre Taille, und schon saß sie seitlich vor ihm auf dem Pferd. »Und noch das Bein über den Hals«, sagte er. »Dann kann es losgehen.«
    Ferin folgte Rhys’ Anweisung, spürte eine rauhe Decke an der nackten Haut und die Wärme des Pferdeleibes. Sie krallte ihre Finger in die Mähne, und Rhys legte den Arm um ihren Bauch. Ein starker Arm, der ihr sofort Sicherheit gab.
    »Bleib dicht hinter mir, Jasta.« Rhys schnalzte leise, und das Tier lief los. Er lenkte es durch den Felsspalt, kaum im Freien, fiel es in den Trab. Ferin meinte, das Schütteln in allen Knochen zu spüren. Hätte Rhys sie nicht festgehalten, wäre sie von diesem Muskelberg zwischen ihren Beinen gerutscht, der sich unablässig hin- und herbewegte und alles tat, um sie loszuwerden.
    Jetzt drangen die Geräusche ihrer Flucht unüberhörbar durch die schwarzschweigende Nacht. Das kräftige Schnauben der Pferde und der Hufschlag alarmierten auch prompt die Gardisten.
    »Die Gefangenen! Sie entkommen! Hinterher!«, hörte Ferin es hinter sich schreien.
    »Sie werden uns verfolgen!«, rief Jasta.
    »Nein«, lachte Rhys. »Das werden sie nicht. Jedenfalls nicht sofort. Es wird eine

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