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Masken - Unter magischer Herrschaft: Roman (German Edition)

Masken - Unter magischer Herrschaft: Roman (German Edition)

Titel: Masken - Unter magischer Herrschaft: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Lang
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zwei Tücher, eines in dunklem Blau, das andere in Purpur, denen die wichtige Aufgabe zufiel, die Hose am Rutschen zu hindern. Und sie hatte ein Paar durchaus bequeme Schuhe aus weichem Leder erhalten, halbhoch und um den Knöchel zu wickeln. Ihre geliebten Riemenschuhe würde sie trotzdem aufheben – man konnte nie wissen.
    Ihr Versuch, sich gegen die Hose zu wehren, war im Keim erstickt worden. Kleider seien unpraktisch, hatte Nolina noch einmal betont. Man könne sich darin nicht bewegen, nicht reiten, laufen oder kämpfen, und obendrein würden einem die Halme und Blätter die Beine aufreißen. Eine Aussage, die Ferin seither schwer beschäftigte. Kämpfen und reiten? Das kann sie doch nicht ernsthaft von mir erwarten?
    Sie machten einen kurzen Stopp bei Ferins Hütte und legten einen Teil ihrer neuen Sachen ab, dann schlug Nolina kommentarlos einen der vielen Wege ein, und Ferin stapfte ergeben hinterher. Zum Bad, wie sie annahm.
    »Wo sind eigentlich alle anderen?«, fragte sie, während sie immer tiefer in den Dschungel hineingingen. Vielen Pheytanern der – wie sie nun wusste – fünfunddreißigköpfigen Gruppe waren sie noch nicht begegnet. Rhys, Taban und Hoang arbeiteten am Rande des Dorfplatzes am Dach der neuen Hütten. Zwei Männer hatten sie bei der Feldarbeit gesehen, und Niva und Pasim saßen hinter ihrer Hütte an ihren Flecht- und Webarbeiten.
    »Akur und Elmó sind auf der Jagd, alle anderen arbeiten am Pferdekorral. Sie reparieren den Zaun.«
    »Wie schafft ihr es, die Pferde vor Raubtieren zu beschützen?« Und nicht bloß die Pferde, setzte Ferin im Stillen hinzu. Die Pheytaner bewegten sich so entspannt durch den Dschungel, als wäre er ihr Garten. Keiner von ihnen zeigte jemals Furcht oder legte auch nur Vorsicht an den Tag. Ferin rätselte schon die ganze Zeit, ob die Wildnis wahrhaftig ein solch friedliches Plätzchen war, wie alle taten.
    »So viele Raubtiere gibt es hier nicht«, beantwortete Nolina ihre Frage. Sie hielt inne und wandte sich zu Ferin um. »Entschuldige, ich setze zu viel voraus. Es gibt einige Tiere, vor denen du dich in Acht nehmen musst, und ich sollte sie dir beschreiben, bevor du in Gefahr gerätst.«
    Ferin spürte Panik in sich aufsteigen. Gefahr. Sie war also da. Allzeit, und Nolina hatte einfach vergessen, sie darauf hinzuweisen.
    Der jungen Pheytana war ihre Angst natürlich nicht entgangen. »Nein, nein. So schlimm ist es nicht«, sagte sie beschwichtigend. »Im Grunde ist es ganz einfach. Die meisten Tiere meiden unser Dorf und die nähere Umgebung. Sie spüren unsere Kräfte und halten sich deshalb von diesem Platz fern. Nur wenn du tiefer im Dschungel unterwegs bist, musst du aufpassen. Es gibt eine Schlangenart, der du nicht zu nahe kommen solltest, denn ihr Gift ist tödlich. Ihr Körper ist etwa armdick und mindestens so lang, wie du groß bist. Sie ist auffällig schwarz-gelb gemustert, du erkennst sie ganz leicht. Wenn du sie siehst, solltest du dich langsam und so ruhig wie möglich von ihr entfernen. Gegen sie zu kämpfen ist nicht empfehlenswert, man muss den Dolch schon sehr gezielt setzen, um der Schlange zuvorzukommen. Sie ist unglaublich schnell.«
    Nolinas Hand glitt ebenso rasch zum Dolch an ihrer Hüfte wie Ferins Blick. Er steckte in einer ledernen Scheide an ihrem Gürtel, wie bei den anderen auch. Sogar Jasta trug einen.
    »Kannst du denn damit umgehen?«, fragte Ferin.
    »Ja. Akur kann es dir beibringen. Oder Rhys. Er ist sehr gut darin.«
    Besser nicht, wollte Ferin antworten, denn eine solch scharfe Klinge in ihrer Hand wäre wie ein Degen in der Hand eines Kleinkindes, aber Nolina sprach bereits weiter, und so behielt sie die Bemerkung für sich.
    »Gegen die Mücken hilft Kynrinde, der Geruch ist ihnen zuwider, und sie machen einen großen Bogen darum. Abends brennen wir stets ein paar Äste an, das vertreibt sie. Untertags solltest du die Rinde kauen, das säubert übrigens auch die Zähne und gibt frischen Atem«, ergänzte sie mit einem Augenzwinkern. »Du kannst dir bei Syla einen Vorrat holen.«
    Nolina nahm ihren Weg durch den Dschungel wieder auf. Während Ferin hinterherging, bemühte sie sich, die Fülle an Informationen zu verarbeiten, da warf Nolina einen beiläufigen Blick über ihre Schulter.
    »Ach ja«, sagte sie, »dann gibt es noch eine Spinnenart, die du meiden solltest. Sie ist hellbraun, etwa so groß wie deine Handfläche und hat einen glänzenden Rückenpanzer. Du erkennst sie an ihrem Netz, in dem sie auf

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