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Masken - Unter magischer Herrschaft: Roman (German Edition)

Masken - Unter magischer Herrschaft: Roman (German Edition)

Titel: Masken - Unter magischer Herrschaft: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Lang
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nicht die Rede sein, es würde noch einige Zeit dauern, bis sie Nolinas Unterstützung nicht mehr bedurfte. Doch es hatte sie belebt, und sie hatte sich geschworen, es weiter zu versuchen.
    Es tat gut, etwas erreichen zu wollen. Ein Ziel zu haben. Bisher hatte es nur ein Ziel für sie gegeben: die Maske. Endlich Teil einer Welt zu sein, die sie sich in den herrlichsten Farben ausgemalt hatte. Nach der Maskierung war das Trugbild in sich zusammengefallen, ihr Leben hatte sich von ihrem Gesicht gelöst.
    Ihr Leben … Sie atmete durch und begrub die schmerzhaften Splitter ihrer Vergangenheit sorgfältig unter den neuen Eindrücken. Das war nun ihr Leben. Noch gehörte es ihr nicht, noch hinkte sie ihm hinterher, ständig in Gefahr, zu stolpern und hinzufallen. Aber sie arbeitete sich voran, ganz langsam setzte sie einen Schritt vor den anderen. Und die Arme, die sie stützten, waren stark.
    Ferins Blick fiel auf Akur – sehr stark. Der junge Mann war ein Muskelpaket, seine Oberarme mochten den gleichen Umfang haben wie ihre Oberschenkel, und sein Brustkorb war nahezu doppelt so breit wie ihrer. Trotz seiner Körpermasse wirkte er wendig, und seine Bewegungen waren geschmeidig wie die einer Raubkatze. Sie konnte sich gut vorstellen, dass er ein fähiger Kämpfer war.
    Akur wischte sich mit dem Unterarm den Schweiß von der Stirn. »Hier musst du die Klinge ansetzen«, erklärte er Jasta und stach mit der Spitze durch das braune Fell. »Rasch durchziehen, keine Scheu.« Seine Hand führte das Messer präzise, nach wenigen Schnitten lag der Bauch des Ruzas frei. »Dann noch Schnitte hier … und hier.«
    Im ersten Moment ekelte sich Ferin vor dem erlegten Tier, dem aufgeschlitzten Fell und dem Blut, andererseits war es faszinierend, Akur bei der Arbeit zuzusehen. Bald landeten die Fleischteile in den Schüsseln, und an das tote Ruza erinnerten nur noch Fell und Knochen. Hier wartete ihr Abendessen darauf, gebraten zu werden.
    Rhys kam heran und klopfte Akur gönnerhaft auf die Schulter. »Sieht gut aus, du machst dich.«
    Als er sich wieder aufrichtete, hatte er das Messer am Hals, und Akur grinste ihm breit ins Gesicht. »Soll ich bei dir weitermachen?«
    »Falls du mich erwischst …« Rhys wechselte mit drei Sprüngen die Position und stand nun ein gutes Stück entfernt vor einer der Hütten. »… gern.«
    Akur knurrte.
    »Aber solltest du dich nicht besser um die Nackthasen kümmern? Sie müssen noch ausgeweidet und aufgespießt werden.«
    »Ich werde dich gleich aufspießen, wenn du mich lange ärgerst.«
    »Versuch es doch!«
    Akur ließ das Messer fallen und rannte los. Es folgte eine wilde Jagd zweier ungleicher Gegner. Rhys machte sich ein Spiel daraus, Akur quer über den Dorfplatz zu hetzen, obgleich ja ihm selbst die Rolle des Gejagten zugedacht war. Jeder Hase hätte noch von ihm lernen können. Blitzschnell sauste er zwischen den Hütten herum, schlug Haken, hielt an, rannte wieder los. Während Akur sich bemühte, ihn an der einen Stelle zu erwischen, wartete Rhys bereits ganz woanders. Dabei strengte er sich noch nicht einmal an. Gelassen gab er Akur die Gelegenheit, bis auf eine Mannslänge an ihn heranzukommen, einen Wimpernschlag später war Rhys weg. Er zog alle Register seines Könnens, und Ferin bekam einen vagen Begriff davon, wie schnell er wirklich sein musste.
    »Du bist zu langsam!« Rhys sprang über die Feuerstelle.
    »Ich krieg dich schon noch«, schnaufte Akur.
    »Sieh es ein, ich bin dir überlegen.«
    »Du träumst wohl!«
    Akur stoppte und wechselte die Richtung. Als hätte er Rhys’ nächste Schritte vorausgesehen, schnitt er ihm den Weg ab und schnellte auf ihn zu. Die Wucht riss beide zu Boden, und schon balgten sie sich im Sand wie junge Hunde.
    Über dem Dorfplatz wogte brauner Staub. Ondra und Syla griffen nach den Schüsseln und brachten eiligst das Fleisch in Sicherheit. Jasta war aufgesprungen und stand jetzt dicht neben den Kämpfenden. Mit heller Stimme feuerte sie Akur an, offensichtlich wollte sie ihren Bruder auch einmal verlieren sehen. Ferin war überzeugt davon, dass sie am liebsten mitgemacht hätte.
    Akur gewann rasch die Oberhand – an Muskelkraft war der Kämpfer dem sehnigen Läufer eindeutig überlegen. Schließlich hatte er ihn am Boden fixiert. Er hatte beide Beine um die seines Gegners geschlungen und den Arm um seine Kehle. Rhys boxte gegen Akurs ungeschützte Seite, konnte aber nichts mehr ausrichten.
    »Gibst du auf?«, schrie

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