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Masken - Unter magischer Herrschaft: Roman (German Edition)

Masken - Unter magischer Herrschaft: Roman (German Edition)

Titel: Masken - Unter magischer Herrschaft: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Lang
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Akur.
    »Niemals.«
    Akur verstärkte den Druck seines Arms. »Gib auf!«
    »Nein!«
    »Willst du ersticken?«
    »Das wagst du nicht!«
    »Willst du es drauf ankommen lassen?«
    Rhys hob beide Arme. »Gut, gut. Du hast gewonnen.«
    Akur ließ von ihm ab, Rhys sprang auf und klopfte sich die Erde von der Hose.
    Stöhnend kam Akur in die Höhe. »Mann! Du schaffst mich.«
    »Das hält dich in Form«, sagte Rhys und strahlte Akur an, als hätte er über ihn gesiegt und nicht umgekehrt.
    Ferin schüttelte den Kopf über die beiden Verrückten. Sie mochte Akur. Und sie mochte Rhys. In gewisser Weise mochte sie sogar Jasta. Jeder von ihnen hatte Charakter. Akur und Rhys waren spontan und witzig und steckten voll dummer Ideen. Jasta war aufbrausend, gehässig, mutig. Sie hingegen war einfach nur Ferin. Würde sie je etwas finden, was sie ausmachte?
    »Hallo.« Rhys schlenderte herbei, grinsend und kein bisschen außer Puste. »Wie geht es dir?«
    »Danke, gut«, antwortete sie.
    Er hatte ein Grübchen am Kinn. Kein Mal, ein Grübchen.
    »Keinen Hunger?« Das Grinsen wurde schelmisch.
    Sehr witzig. »Nein.« Ferin wandte sich ab.
    Rhys setzte sich neben sie. »Entschuldige, aber das liegt in der Familie.« Er nickte zu Jasta hinüber, die Akur wieder in Beschlag genommen hatte und ihn gerade bat, ihr ein paar gute Fausthiebe beizubringen. »Manchmal sage ich Dinge anders, als ich sie meine.«
    Das führte ihren Blick wieder zurück zu ihm. In seinen Augen tanzte immer noch ein Lächeln, doch sie spürte die Aufrichtigkeit in seinen Worten.
    »Schon gut.«
    »Was hast du heute so getrieben?«
    Interessierte er sich tatsächlich dafür? »Nolina hat mir den Teich gezeigt.«
    »Schön, nicht?«
    »Mhm.«
    »Und sonst?«
    »Nichts. Oh, ich habe neue Kleidung bekommen.«
    »Steht dir gut.«
    Ferin fühlte, wie ihr das Blut in den Kopf schoss. »Nolina hat mir außerdem von den Spinnen erzählt«, sagte sie schnell, um sich aus der Verlegenheit zu winden. »Und vom Schwarzen Panther und den Schlangen.«
    »Ja.« Er blickte an ihre Hüfte. »Du solltest einen Dolch tragen.«
    »Das wäre keine große Hilfe.« Ferin schmunzelte über den unzweifelhaften Irrsinn dieser Empfehlung. »Ich würde mich höchstens selbst verletzen.«
    »Aber nein.« Rhys sah sie für einen Moment schweigend an. Dann blitzten seine Augen auf. »Ich zeige dir, wie man damit umgeht. Komm mit!«

    Kurze Zeit später kauerten sie auf Knien vor seiner Hütte, ein Kissen lag zwischen ihnen. Ferins Blick glitt fortwährend in Rhys’ Gesicht. Die Ähnlichkeit zu seiner Schwester war frappierend: die gleichen dichten Augenbrauen, die gleichen tiefgrünen Augen. Ganz sanft schimmerten sie, wohingegen in Jastas Augen der Zorn wie ein beständiges Feuer loderte. Sein blondes Haar war im Nacken und am Oberkopf bereits eine Spur zu lang, und die vorwitzigen Strähnen fielen ihm ständig in die Stirn, was ihn dazu veranlasste, sie regelmäßig zur Seite zu streichen.
    »Ferin?«
    »Hm?«
    »Meine Hände. Du sollst auf meine Hände achten.«
    »Äh, ja.« Sie blickte nach unten, auf seine Faust, die den Dolch umschlossen hielt.
    »Der Dolch ist eine Stichwaffe«, erklärte er. »Du hältst ihn nicht wie ein Messer, sondern wie ich, die Klinge soll beim kleinen Finger aus der Hand kommen. Klar?«
    »Ja.«
    Er hatte schöne Hände, lange, schlanke Finger. Und kräftige Arme. Nicht ganz so schwer mit Muskeln bepackt wie die von Akur, sondern gerade passend zu seinem drahtigen Körper. Sie erinnerte sich daran, wie es war, seinen Arm um ihre Taille zu spüren.
    »Du musst den Dolch mit Schwung führen, die ganze Kraft deines Armes muss im Stich liegen, denn in der Regel wirst du nur Gelegenheit für diesen einen haben.« Rhys holte aus und trieb die Klinge durch das Kissen in den Boden. Es knirschte. »Jetzt du.«
    Ferin zog den Dolch heraus und probierte es. Sie legte so viel Kraft wie möglich in den Stich. Der Dolch durchschnitt den Stoff des Kissens, blieb aber in der Füllung stecken.
    Rhys nickte zufrieden. »Gut. Aber hol den Schwung aus der Schulter.« Er kniete sich neben sie. Den Arm um ihren Nacken gelegt, umfasste er ihre Faust und übernahm die Führung. Einige Male bohrten sie den Dolch durch das Kissen in die Erde.
    »Stell dir vor, es wäre eine Schlange«, flüsterte Rhys und ließ sie los. »Wenn du sie nicht tötest, beißt sie dich und jagt ihr Gift in deinen Körper.«
    Ferin schluckte. Sie hob den Arm. Eine Schlange. Sie stieß zu, rammte den Dolch in

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