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Masken - Unter magischer Herrschaft: Roman (German Edition)

Masken - Unter magischer Herrschaft: Roman (German Edition)

Titel: Masken - Unter magischer Herrschaft: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Lang
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Richtige!«, gab Ferin entrüstet zurück. Es war nicht zu fassen! Jasta mochte noch so tief im Morast stecken, es hielt sie nicht davon ab, munter auszuteilen.
    »Ich meine ja nur … Wäre mir recht, wenn es beim nächsten Mal besser klappt.«
    »Wenn du weiter so große Töne spuckst, lasse ich dich beim nächsten Mal verbluten.«
    »Das sollte dir unschwer gelingen.«
    »Genau.« Ferin genoss es, wie der aufwallende Zorn ihr eine passende Erwiderung in den Mund legte. »Sorge du nur für eine anständige Verletzung. Ich empfehle, direkt in Akurs Degen zu laufen. Das ist weit wirkungsvoller, als den Baum zu attackieren.«
    Sie streifte Rhys, der sich neben Nolina niedergelassen hatte, mit einem Blick. Sein Grinsen war ihm abhandengekommen, geistesabwesend stierte er zu Boden.
    »Sieh an«, sagte Nolina. »Ferin, ich muss feststellen, dass du deine Schlagfertigkeit sehr an die von Jasta angeglichen hast.«
    Ferin fühlte, wie es ihr bei dieser vermutlich spaßig gemeinten Feststellung die Schamesröte ins Gesicht trieb. Sie schwieg betreten.
    »Das war positiv gemeint.« Nolinas warme Stimme verbreitete spürbare Harmonie. »Vor gar nicht allzu langer Zeit hättest du kein Wort der Entgegnung herausgebracht.«
    Sie atmeten alle gleichzeitig durch, Nolinas Gabe zeigte Wirkung. Ferin nickte, Rhys kehrte mit einem verdutzten Blinzeln aus seinen gedanklichen Abgründen zurück, Sobenio zupfte an seinem Bart.
    »Gut«, sagte Jasta. »Dann werde ich besser nachsehen, wo mein Degen abgeblieben ist.« Sie stand auf und bedachte Ferin mit einem entschuldigenden Lächeln, das diese mit einem Schulterzucken erwiderte. Schon in Ordnung, sollte das heißen.
    Rhys erhob sich und wandte sich ebenfalls zum Gehen. »Akur wartet, wir müssen noch für das Abendessen sorgen«, erklärte er. Nach einigen Schritten drehte er sich zu Ferin um. »Erinnerst du dich an unsere erste Übung mit dem Dolch?«
    »Natürlich.« Bei dem Gedanken daran verzog sie das Gesicht.
    »Weißt du noch? Ich sagte …«
    »Du hast gesagt, ich würde nicht wirklich an das glauben, was ich tue«, fiel sie ihm ins Wort.
    »Ja. Und es hat sich nichts geändert.«
    Ferin schluckte.
    In seinen sanften grünen Augen lag Ermutigung. »Wird schon werden«, versicherte er, grinste ihr zu und flitzte davon. Eine braune Wolke blieb als Abschiedsgeschenk zurück.
    Sobenio wedelte den Staub zur Seite. »Ich sage es nur ungern, aber der Junge hat dich durchschaut.«
    Junge? Ferin runzelte die Stirn. Rhys war ein Mann, bereits zweiundzwanzig, wie sie inzwischen herausgefunden hatte. Hätte Sobenio sich in letzter Zeit genauer mit Rhys befasst, wäre ihm aufgefallen, dass er dem Knabenalter längst entwachsen war. Und vielleicht wäre ihm auch aufgefallen, dass Rhys jeden Blickkontakt mit ihm mied, jeden seiner Aussprüche mit einer grimmigen Miene kommentierte und in seiner Gegenwart gänzlich unentspannt war. Ob Sobenio das überhaupt interessierte? Es gab Ferin immer noch Rätsel auf, was die beiden so voneinander trennte.
    »Solange du nicht an die Macht des Geistes glaubst«, fuhr Sobenio fort, die wasserblauen Augen schmal und stechend, die Mundwinkel rügend nach unten gebogen, »wird deine Kraft im Verborgenen bleiben, und du kannst nichts, aber auch gar nichts bewirken. Es ist schön und gut, alle Heilpflanzen zu kennen, und auch in der Anatomie bist du sattelfest. Ich bin wahrlich beeindruckt, wie schnell du dir so viel Wissen angeeignet hast. Alle Achtung! Doch deine wahre Begabung versteckt sich hinter deiner Ungläubigkeit. Du verweigerst ihr einen Platz in deinem Herzen.«
    »Ich versuche es ja«, verteidigte sich Ferin und wusste auch sogleich, was er antworten würde.
    »Versuchen genügt nicht. Über das Stadium des Versuchens sind wir längst hinaus. Jetzt musst du es tun.«
    »Ich bemühe mich doch!«
    »Ganz sicher. Davon bin ich überzeugt. Allerdings hat es den Anschein, dass sich nach wie vor etwas in dir gegen deine Gabe sperrt. Ich weiß nicht, was es ist, aber es blockiert dich. Du musst das abwerfen – wie die Maske.«
    »Ich habe die Maske nicht abgeworfen, sie …«
    »Dann wird es Zeit, dass du das tust!«, erwiderte Sobenio scharf.
    Ferin fuhr zurück, als hätte er ihr einen Schlag ins Gesicht versetzt.
    Sobenio hob die Augenbrauen. »Oh. Das ist es also. Du versteckst dich immer noch vor deinem wahren Ich. Warum? Hoffst du, dadurch frei zu sein? Lebendig? Ich sage dir, du bist es nicht!«
    »Ich …«
    Er schüttelte nachdrücklich den

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