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Masken - Unter magischer Herrschaft: Roman (German Edition)

Masken - Unter magischer Herrschaft: Roman (German Edition)

Titel: Masken - Unter magischer Herrschaft: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Lang
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Wortspiel. »Ihr seht ein wenig ausgehungert aus.«
    »Zu gütig, mein König.« Pelton rang sich ein Lächeln ab. Es genügt, das Bett deiner Frau mit dir zu teilen. Zumal ihr Körper gewiss keinen Makel hat. Er streifte Königin Lareya, die am anderen Ende der Tafel saß, mit einem Blick. Sie glich einer Puppe aus Hiengporzellan – eine kostbare Schönheit, der jegliches Leben fehlte. Gut so, meine Teure. So wirst du mir auch weiterhin von Nutzen sein. Er räusperte sich. »Danke, ich bin gut versorgt. Die Papiere, wenn ich Euch erinnern darf, Euer Majestät.« Er nickte dem Schreiber zu, der zur Rechten des Königs stand und auf dem Tablett Tinte, Feder, Lack und Siegel bereithielt.
    Thilus suchte Rettung in einer leidenden Miene. »Muss das sein? Hat das nicht bis morgen Zeit?«
    Der Schreiber ließ die Feder sinken, er war Kummer gewohnt. Pelton neigte sich zu Thilus hinüber. Säuerlicher Schweißgeruch stieg ihm in die Nase, und das wenig vernünftige Verlangen übermannte ihn, es gleich zu tun. Hier. Es kostete ihn seine ganze Überwindung, sich im Zaum zu halten.
    »Morgen mag Euch vielleicht nicht der Sinn danach stehen«, sagte er. »Nach einem solchen Fest. Gewiss werdet Ihr dem hervorragenden Wein zusprechen wollen«, der König nickte selig, »und außerdem kann ich eine ganze Reihe hübscher Damen erspähen, die nur darauf warten, in den Genuss Eurer hoch gepriesenen Liebeskunst zu gelangen. Daher möchte ich es Euch nicht zumuten, dass Ihr Euch nach einem solchen Sinnesrausch mit einer derart banalen Tätigkeit, wie es das Unterzeichnen von Schriftstücken nun einmal ist, beschäftigen müsst.«
    Ein tiefes Seufzen. »Nun denn. Was habt Ihr für mich?«
    »Nur zwei Kleinigkeiten. Zum einen bedarf es Eurer Zustimmung zur Verlängerung der verhängten Ausgangssperre.«
    »Aber Pelton! Wie, denkt Ihr, sollen diese braven Leute nach dem Ball nach Hause kommen?«
    »Anwesende ausgenommen. Für Gäste des Königs gilt diese Regelung selbstverständlich nicht.«
    »Na schön.« Thilus setzte seine krakelige Unterschrift auf das Dokument. Entzückt, dass sich endlich etwas tat, träufelte der Schreiber den Lack darunter, und der König knallte sein Siegel darauf. »Gibt es denn noch immer keine Entspannung der Situation?«
    Zufrieden nahm Pelton das Papier an sich. Die erste Hürde war geschafft. »Leider nein. Es ist mir sehr unangenehm, Euch mitzuteilen, dass erst kürzlich wieder vier Pheytaner aus dem Lager in Assyr entkommen sind.«
    Der König schwenkte sein Glas. Gedankenverloren beobachtete er, wie der goldgelbe, ölige Wein an der Innenseite bis zum Rand schwappte und wieder nach unten lief. Er nippte, schlürfte, kaute. Dann stieß er den Atem geräuschvoll aus. »Äußerst gewieft, diese Rebellen. Und lästig.«
    »Wir werden uns das nicht länger bieten lassen, Euer Majestät.« Pelton entrollte das zweite Dokument. »Eine Offensive in Pheytan. Damit wäre das Problem aus der Welt geschafft.«
    »Nein. Auf keinen Fall.« Thilus’ Stimme klang ungewohnt entschlossen.
    »Nein?« Der Gán furchte die Stirn. »Ihr seid gegen einen Angriff?«, hakte er nach. Sicherheitshalber. Man konnte nie wissen, worauf sich die Antwort des Königs bezog.
    »Allerdings«, sagte der König starrköpfig. »Ich dulde keine Kämpfe in meinem Reich. Weshalb lasst Ihr sie nicht einfach verhaften?«
    »Hoheit, es sind Pheytaner. Unmaskierte Pheytaner. Wie Ihr wisst, verfügen sie ohne Maske über gewisse Fähigkeiten.«
    »Ts, ts, Pelton. Das sind doch alles nur Ammenmärchen. So etwas schüchtert Euch ein?«
    »Nein, gewiss nicht. Doch sie werden sich widersetzen. Was auf einen Kampf hinausläuft.«
    »Keinen Kampf. Beendet das Theater auf andere Weise.«
    Zähneknirschend musste sich der Gán geschlagen geben. »Wie Ihr wünscht, Euer Majestät.«

    Ferin gähnte verstohlen, ihre Glieder waren schwer wie Blei. Ihr Ausritt mit Rhys war zwar positiv verlaufen – sie war weder runtergefallen, noch war das Pferd mit ihr in die Weite der Savanne geprescht –, aber ihr Körper revanchierte sich bereits für die ungewohnte Belastung. Das schmerzhafte Ziehen, das mit der Heilung ihrer Muskulatur einherging, würde ihr noch eine Weile zu schaffen machen.
    Nach ihrer Rückkehr hatte sie sich zu Sobenios Haus geschleppt und sich auf den Steinsockel fallen lassen, wo sie auch jetzt noch saß und ihn beobachtete, wie er im trüben Licht der Abenddämmerung eine Heilsalbe herstellte. Mit den Gedanken aber war sie bei Rhys und

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