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Maskenball

Maskenball

Titel: Maskenball Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arnold Kuesters
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etwas durchgesessen.«
    »Na ja, die Schulmöbel haben wirklich schon bessere Zeiten erlebt.«
    Krüger lächelte verschmitzt. »Wem sagen Sie das?«
    Lisa musste lachen.

    Frank nahm schon beim ersten Klingeln ab. »Lisa? Hi – was? Ja, kein Problem. Nein, nein, ich werde schon nicht verhungern. Ehrlich nicht. Nein, Ecki ist gerade zum Bäcker. Das wird fürs Erste reichen. Jaja, fahr du mit deinem Besuch ruhig nach Breyell. Lasst euch Zeit. Ich komme heute hier sowieso nicht so bald weg. Ja, ich denke auch, dass die Leuther Mühle heute nicht Ruhetag hat. Ciao. Ich liebe dich auch.«
    Frank hatte kaum aufgelegt, als es erneut klingelte. »Frank Borsch, guten Tag?« Frank stutzte, ein Kollege vom Bundesgrenzschutz war in der Leitung. »Was? Das ist ja mal eine gute Nachricht, Wann? Vor einer Stunde? Könnt ihr ihn herbringen? Danke. Nein, ihr habt uns wirklich geholfen, nochmals herzlichen Dank.« Frank legte auf. Donnerwetter. Köhler war aufgetaucht. Der Bundesgrenzschutz hatte ihn vorläufig festgenommen, bei dem Versuch, in die Niederlande einzureisen. Frank verstand die Welt nicht mehr. Wo hatte Köhler die ganze Zeit wirklich gesteckt?
    Dr. Helmut Köhler hatte längere Zeit im Stau gesteckt. Besser gesagt, der VW-Bulli des Bundesgrenzschutzes, mit dem der Mediziner der Hardterwald-Klinik nach Mönchengladbach zum Verhör gebracht werden sollte, hatte auf der A 61 wegen des Unfalls eines niederländischen Lastwagens und der anschließenden Bergungsarbeiten festgesteckt und war erst mit fast einstündiger Verspätung endlich auf den Hof der alten Polizeikaserne gerollt.
    »Darf ich Ihnen einen Kaffee anbieten?« Frank hielt dem Mediziner einen Becher hin.
    Köhler schob Franks Hand beiseite. »Hören Sie, ich habe das schon Ihren Kollegen an der Grenze gesagt. Ich sehe keinen Grund, mich festzuhalten. Ich weiß gar nicht, was Sie von mir wollen. Ich will, dass Sie mich zurück zu meinem Wagen bringen.« Helmut Köhler sah übernächtigt und ungepflegt aus. Er hatte sich offenbar schon mehrere Tage nicht mehr rasiert. Seine Augen wanderten unruhig zwischen Frank und Ecki hin und her.
    »Wo wollen Sie denn hin?« Frank setzte sich Köhler gegenüber und nippte vorsichtig an dem Kaffee, der eigentlich für Köhler bestimmt war.
    »Was soll das heißen? Hören Sie, warum fragen Sie mich das? Was haben Sie vor?« Helmut Köhler schlug mit der flachen Hand auf den Tisch. »Sie können mich hier nicht so einfach festhalten. Ich will jetzt endlich wissen, was los ist.«
    Frank sah den Mediziner ruhig und freundlich an. »Die Frage ist eher, was haben Sie vor, Herr Dr. Köhler? Wir suchen Sie schon eine geraume Zeit, müssen Sie wissen.«
    Köhler schien aufzuatmen und setzte sich aufrecht hin. »Ach, so. Sie suchen mich, weil ich mich ein paar Tage nicht zu Hause gemeldet habe? Meine Frau macht sich sicher Sorgen? Das kann ich Ihnen erklären. Ich habe Urlaub und bin einfach für ein paar Tage an die See gefahren. Dort kann ich mich gut entspannen von dem Stress in der Klinik, wissen Sie. Gerade in dieser Jahreszeit. Die Ruhe, die See, die kleinen Dörfchen an der Küste und die Leute. Das ist wirklich Urlaub.« Köhler stand auf. »Kann ich jetzt bitte gehen? Ich werde meine Frau anrufen. Sie haben recht, ich hätte sie anrufen sollen. Aber ich brauchte einfach eine Auszeit. Mein Sohn, wissen Sie, ist in der letzten Zeit so unruhig. Vor allem nachts. Dann kann ich nicht schlafen. Und meine Arbeit in der Klinik ist wirklich anstrengend. Ich brauchte einfach ein bisschen Ruhe. Sie bringen mich jetzt bitte zu meinem Wagen zurück, und ich werde meiner Frau alles erklären.« Helmut Köhler fuhr sich mit einer Hand über sein stoppeliges Kinn und griff nach seinem Mantel, der über einer Stuhllehne hing. »Entschuldigen Sie bitte, dass ich Ihnen so viele Unannehmlichkeiten bereitet habe. Tut mir wirklich leid. Aber das ist alles nur ein großes Missverständnis. Sie werden sehen.«
    Ecki stand auf. »Sie haben recht, das werden wir sehen. Setzen Sie sich bitte wieder hin, Herr Köhler. So einfach ist das nämlich nicht. Bitte.« Ecki wies mit einer Geste, die keinen Widerspruch duldete, auf den Stuhl, auf dem Köhler gerade noch gesessen hatte.
    Dr. Helmut Köhler war so verdutzt, dass er sich anstandslos setzte. Den Mantel hielt er aber in seiner Hand. »Ich verstehe nicht?«
    Frank räusperte sich. »Herr Köhler, Sie sind nicht hier, weil wir etwas gegen Ihren Urlaub hätten. Sie sind hier, weil wir zwei Morde und

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