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Maskenball

Maskenball

Titel: Maskenball Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arnold Kuesters
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immer zu den Proben kommen. Das wusste er aber von Anfang an, dass ich ein Wackelkandidat bin, was regelmäßiges Proben betrifft.« Er sah Peter Beuke freundlich an. »Hallo, Peter, was kann ich für dich tun? Ich habe wohl nicht so viel Zeit, wir haben gerade einen neuen Ermittlungsansatz entwickelt.«
    »Schon gut, du brauchst mir nichts zu erklären. Ich will euch auch nicht lange aufhalten. Ich wollte euch nur persönlich zu meiner Verabschiedung einladen.« Er lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. »Tja, Kollegen, es ist wirklich so weit. Der alte Beuke geht in Pension. Wenn ich ehrlich bin, ich kann es kaum erwarten. Endlich frei. Nicht mehr jeden Tag zum Dienst, keine Sondereinsätze mehr, keine elend langen Observationen mehr, kein Papierkram. Endlich kann ich Mensch sein.«
    Frank und Ecki sahen sich an. »Mensch, Beuke, ich kann es nicht glauben. Du gehst? Bist du denn schon so weit?«
    »Vorgezogener Ruhestand. Mensch, wie ich den Innenminister für diese Regelung liebe. Ich bin den Polizeijob satt. Versteht ihr?«
    Frank erinnerte sich daran, dass Beuke schon bei ihren Ermittlungen im Lambertimord-Fall von Aufhören gesprochen hatte. »Mensch, Peter, du kannst doch nicht so einfach aufhören. Du bist doch ein altes Frontschwein. Das geht nicht so einfach in den Ruhestand. Was soll aus dem Laden hier werden, ohne dich? Ich kann mich noch genau an meinen ersten Tag hier erinnern. Du hast mich damals beiseite genommen und gesagt ›Ein Polizeibeamter kann ein Bulle sein, aber er sollte nie vergessen, dass er auch ein Mensch ist‹. Das habe ich nicht vergessen, Beuke.«
    »Hör auf, Borsch, mir kommen gleich die Tränen. Ich sterbe doch nicht, ich gehe nur in Pension. Ich bin doch nicht aus der Welt, und der Laden wird auch ohne mich laufen.« Beuke schüttelte den Kopf. »Wisst ihr, noch bin ich fit. Und ich möchte noch etwas von meinem Leben haben. Solange ich gesund bin. Das habe ich mir verdient.«
    »Und was ist mit deinem Partner? Ihr wart doch immer unzertrennlich. Wie Pat und Patachon, wenn ich das mal so sagen darf.«
    »Rolf? Der ist ein netter Kollege und wir haben viel zusammen erlebt, Schönes und Schlimmes. Bitte versteht mich nicht falsch, aber er ist ›nur‹ ein Kollege. Er wird schon darüber hinwegkommen. Macht euch mal keine Sorgen. Außerdem hat er auch nicht mehr so lange. Dann geht auch er in Rente.« Peter Beuke stand auf. »Ich muss los. Noch bin ich nämlich Polizeibeamter und habe auch einen Fall zu lösen. Also, kommt ihr?«
    Die Antwort kam wie aus einem Munde. »Klar, wir kommen. Das ist doch selbstverständlich.«
    »Na, so selbstverständlich ist das gar nicht. Ich habe da auch schon andere Reaktionen erlebt. Aber lassen wir das. Diese sogenannten Kollegen sind nicht wichtig. Ich werde sie nicht vermissen. Tschüss.« Beuke drehte sich um und schloss die Bürotür leise hinter sich.
    »Ich bin platt, Beuke geht. Unser Peter Beuke.« Ecki schüttelte ungläubig den Kopf. »Bevor ich mich durch die Akten wühle, brauche ich jetzt einen Tee.« Er stutzte. »Stimmt, die Teedose hat Viola. Dann eben später.« Er zog einen Spiralblock zu sich, um sich beim Durcharbeiten der Akten Notizen machen zu können.
    Frank suchte sich die Telefonnummer von Karin Breuer aus dem Telefonbuch heraus und wählte ihre Nummer. Aber es hob am anderen Ende der Leitung niemand ab. »Mist.«
    »Hat sie ein Handy?«
    »Keine Ahnung, habe sie nicht gefragt. Ich denke, ich fahre mal kurz rüber nach Overhetfeld. Und ich werde mich noch einmal in Brüggen umhören. Nachbarn, Geschäfte, und so weiter. Breuer muss doch auch so etwas wie Freizeit gehabt haben. Menschen in seinem Alter sind doch kein unbeschriebenes Blatt mehr. Sie haben Spuren hinterlassen. Und diese Spuren müssen wir finden.« Frank fuhr seinen PC herunter. »Bei der Gelegenheit kann ich auch gleich einen Umweg über Breyell machen. Ich habe Post von der Stadt Nettetal bekommen. Die Nutzungszeit für das Grab meiner Großeltern ist abgelaufen. Ich will mir mal kurz ansehen, ob ich von dem Grabschmuck noch etwas gebrauchen kann. Vielleicht kann ich ja die eine oder andere Azalee auf Lisas Balkon stellen.« Frank stand auf und zog sich seine Jeansjacke über. »Ich fahre zuerst zum Friedhof, jetzt ist es noch hell genug.«
    »Du hast es gut. Ich muss mich hier durch den Papierkram quälen.« Ecki war lieber draußen vor Ort statt sich in ihrem Büro Gedanken über mögliche Motive, Spuren und Täter zu machen.
    »Jammer nicht. Du wolltest

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