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Maskenball

Maskenball

Titel: Maskenball Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arnold Kuesters
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bekannt geben. Zumindest soweit wir das können, ohne die Fahndungsmaßnahmen zu gefährden. Was? Nein, einen konkreten Tatverdacht haben wir noch nicht. Dazu ist die Spuren- und Faktenlage noch zu dünn. Wir stehen doch erst am Anfang, Bert, müssen uns erst noch einen Überblick verschaffen. Das weißt du doch. Wir kennen noch nicht einmal die genaue Todesursache. Nein, ich kann nicht ausschließen, dass der oder die Täter im Umfeld der Klinik zu finden sein könnten. Natürlich kann ich es auch nicht bestätigen … Lieber Bert, lass es. Mehr kann ich dir wirklich nicht sagen. Natürlich kannst du im Umfeld der Klinik recherchieren. Das kann ich dir nicht verbieten. Aber die Verantwortlichen in Hardt wären gut beraten, wenn sie dir oder deinen Kollegen gegenüber zurückhaltend bleiben. Eure Geschichte bekommt ihr noch früh genug. Staatsanwalt Böllmann steht euch sicher morgen für alle Fragen zur Verfügung. Was? Nein, das Obduktionsergebnis liegt auch noch nicht vor. Mein Kollege Ecki hat sich noch nicht bei mir gemeldet.«
    Bert Becks hatte offenbar genug gehört, denn er verabschiedete sich von Frank. Aber nicht, ohne ihn nach seiner Band zu fragen. Frank seufzte. »Es ist immer dasselbe. Wir haben zu wenig Zeit zum Proben. Und zoffen uns ständig wegen neuer Stücke. Aber im Moment, toi toi toi, ist es nicht ganz so schlimm. Allerdings müssen wir uns möglichst schnell nach einem neuen Probenraum umsehen. Wenn du also etwas hören solltest, ruf mich an. Die Braunkohlenbagger stehen schon kurz vor Otzenrath, und jede Woche werden dort mehr Häuser abgebrochen. Bald ist auch unser Probenraum fällig.« Bert Becks versprach sich umzuhören. »Ich denke, wir sehen uns bei der PK. Ciao, machs gut.« Frank legte den Hörer auf.
    Er wollte jetzt nur noch ins Bett und schwitzen. In der Küche stellte Frank einen kleinen Topf auf den Herd, um Bier warm zu machen. Die Brühe schmeckte zwar abscheulich, die anschließende Schwitzkur aber war das beste Mittel gegen eine heranziehende Erkältung. Das alte Hausmittel hatte schon seinem Vater geholfen. Bevor er sich endgültig ins Bett legte, telefonierte Frank aber noch ein bisschen mit Lisa.

VII.
    Scheppernd ging am nächsten Morgen die Bürotür auf. Ecki kam mit einer Brötchentüte in der Hand und einem Packen Zeitungen unter dem Arm ins Büro. Er hatte gute Laune. »Moogens, alles fit?«
    Frank sah ihn an. »Fit ist übertrieben, aber ich glaube, ich habe einer dicken Erkältung so gerade noch entkommen können.«
    »Und wie ist dir die wundersame Heilung gelungen? Durch Gesundbeten? Oder doch durch Medikamente? Du bist noch reichlich blass um die Nase.«
    »Warmes Bier.«
    Ecki verzog angewidert das Gesicht. »Und das hilft? Ich würde keinen Schluck davon herunterbekommen. Pfui, Teufel.«
    »Warmduscher. Ich jedenfalls fühle mich schon viel besser.« Frank klang optimistisch. »Aber nun lass mich nicht dumm sterben. Wie war es in der Gerichtsmedizin?«
    Ecki stellte erst einen der Fensterflügel auf Kipp und ließ sich dann mit Schwung auf seinen Bürostuhl fallen. »Grässlich, wie immer. Aber Leenders hat ausnahmsweise mal schnell gearbeitet. Er hat interessante Sachen entdeckt.« Er machte eine Kunstpause.
    »Und? Machs nicht so spannend.«
    »Verhoeven ist erschossen worden. Soweit klar. Leenders hat allerdings von seinem Gesicht nicht mehr viel gefunden. Das Geschoss hat dem Opfer das halbe Gesicht weggerissen. Der Sack muss Verhoeven nachträglich über den Kopf gezogen worden sein, denn im Inneren hat er keine größeren Gewebeanhaftungen gefunden. Nur das, was halt hängen bleibt, wenn man jemandem über sein zerschossenes Gesicht einen Sack zieht. Das war kein schöner Anblick, kann ich dir sagen. Leenders meint, dass am Tatort noch jede Menge Gewebe zu finden sein muss. Wenn der Fuchs nicht schon seinen Teil geholt hat.«
    »Das wird die Spurensicherung schon herausfinden.« Frank wollte sich den Kopf von Verhoeven nicht vorstellen. »Was hat Leenders zu den Wunden an Armen und Beinen gesagt?«
    »Es waren in der Tat offene Wunden, daher auch die eingetrockneten Flecken. Es sieht so aus, als ob Verhoeven die Arme und Beine gebrochen wurden, nachdem er schon tot war. Vermutlich mit einer Eisenstange. Hätte Verhoeven noch gelebt, wären die Flecken größer gewesen. Die Leiche ist regelrecht geschändet worden. Leenders hat mir zugesagt, seinen Bericht noch heute, spätestens morgen zu schicken.«
    »Hm, ein alter Mann, pensionierter Lehrer,

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