Maskenschmuck (German Edition)
so Komisches?“
Die beiden Männer warfen sich verständnislose Blicke zu. Das veranlasste Christin und Rebecca zu immer größeren Lachsalven. Endlich gaben sie Ruhe, nachdem schon von den anderen Tischen Kommentare fielen.
„Lest doch selbst!“ Rebecca hatte sich zuerst wieder gefasst, „Hier steht: ‚Zu jedem Pastagericht werden Nudeln gereicht’!“
„Das Wort ‚Pasta’ hat eben noch keinen Einzug in die finsterste Provinz gehalten ...“Arne musste jetzt auch lachen, „aber jetzt: Essen fassen, sonst sterbe ich den langsamen Hungertod!“
Auf dem Rückweg durch Waldstücke und an Feldern vorbei, fanden sie endlich eine große Wiese und legten sich auf ihre Decken, um die letzten Sonnenstrahlen zu genießen.
„Jetzt noch Erdbeeren und Sekt“, sagte Rebecca träumerisch, „und mein Glück wäre vollkommen!“
„Was denn, ich reiche dir wohl nicht mehr?“, kitzelte Arne sie mit einem Grashalm im Gesicht.
„Wenn du keine anderen Wünsche hast, daran soll es nicht scheitern.“ Christine zauberte aus ihren Körben eine Flasche heraus, „Hier! Zwar nicht so ganz stilvoll in Pappbechern, aber immerhin. Die Erdbeeren musst du dir dazudenken!“
„Wow, Christin!“ Rebecca streifte ihre Freundin mit einem nachdenklichen Blick. Wie fürsorglich! So kannte sie sie noch gar nicht, das schien doch etwas Ernsteres zu sein mit Udo, als sie bisher gedacht hatte. Er holte ganz unbekannte Seiten aus ihr heraus.
„Guck mich nicht so an! Es handelt sich um Sekt – nicht etwa um selbst gebackenen Kuchen!“
Arne und Udo , die bei dem Wort „Kuchen“ hoffnungsfroh hochgefahren waren, sanken enttäuscht zurück.
„Ihr Gesichtsausdruck!“ Christin und Rebecca brachen wie aufs Kommando in lautes Gelächter aus.
„Ich weiß gar nicht, was an selbst gebackenem Kuchen so komisch sein soll? Entziehe den Girls mal den Sekt!“ Arne schenkte sich und Udo nach, „Wir vertragen ihn besser.“
*
Rebecca hetzte auf dem Fahrrad einen schier endlosen Berg hinauf. Der nahm und nahm kein Ende. Sie keuchte und hörte dicht hinter sich das wütende Klingeln ihrer Verfolger, die immer näher aufrückten, bis das Klingelgeräusch in den Ohren schmerzte.
Sie fuhr aus dem Bett auf, Gott sei Dank, sie hatte nur geträumt! Aber das Klingeln hielt an. Automatisch guckte sie auf die Uhr: sechs!
Arne neben ihr blinzelte aus halb geschlossenen Lidern: „Was macht hier so einen höllischen Lärm?“
„Telefon! Ich gehe schon. Kann sich nur verwählt haben. Dem werde ich was erzählen! Uns Sonntagmorgen aus dem Schlaf zu schrecken!“
Rebecca quälte sich ins Wohnzimmer. Ups! Laras Nummer wurde angezeigt, um diese Uhrzeit, das konnte nichts Gutes bedeuten!
„Nicki ist verschwunden! Sie war die ganze Nacht unterwegs!“ Lara schluchzte, „Wir haben schon alle Freundinnen angerufen, die in Frage kamen, niemand weiß Bescheid! Ich weiß nicht mehr, was ich noch tun soll, Jan ist mit dem Auto unterwegs und sucht sie. Ihr Handy ist abgeschaltet.“
„Und wenn ihr die Polizei einschaltet?“, überlegte Rebecca.
„Klar, haben wir natürlich auch daran gedacht, die haben nur gesagt, dass sie länger abwesend sein muss, bevor sie etwas unternehmen würden. Mädchen in dem Alter bleiben anscheinend häufiger mal weg, wenn es Krach in der Familie gab.“
„Gab’s denn Krach?“, langsam wurde Rebecca wach.
„Kann man so sagen ... Kann ich zu dir kommen? Jetzt gleich? Dann erzähle ich dir alles. Ich halte es hier nicht länger allein aus. Mein Handy ist an, und ich schalte eine Rufumleitung auf dein Telefon, falls Jan zu Hause anruft?“, bat Lara.
„Klar, komm!“, stimmte Rebecca sofort zu und schickte noch hinterher, „Fahr vorsichtig! Auf ein paar Minuten kommt’s jetzt auch nicht mehr an.“
Gut, dass die Straßen um diese Uhrzeit leer sind, dachte sie, als sie in die Küche ging, um Kaffee zu kochen. Laras Zustand war nicht der Allerbeste – ein Unfall musste nicht auch noch sein!
Sie guckte vorsichtig ins Schlafzimmer, gut, Arne schlief wieder seelig. Rebecca zog leise die Tür zu, Er konnte ruhig noch schlafen, bis sie die ganze Geschichte von Lara gehört hatte. Vorher konnte er auch nichts ausrichten.
Sie gähnte, reckte sich und überlegte. Sie selbst hatte fast zwei Wochen nichts von Nicki gesehen, das war eigentlich ungewöhnlich. Sie hatte
Weitere Kostenlose Bücher