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Maskenschmuck (German Edition)

Maskenschmuck (German Edition)

Titel: Maskenschmuck (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sibylle Walter
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vor, Lara rückte nun auch mit etlichen Dingen heraus, die zu Streitereien mit Nicki geführt hatten – schon vor der denkwürdigen Szene mit dem Sarggeschenk zum 75. Geburtstag. An einem späten Abend kam ein  älterer Kollege von Jan zu Besuch, um kurz etwas mit ihm zu besprechen. Nicki war allein, da Lara und Jan zum Luftschnappen vor die Tür gegangen waren. Als sie Herrn Dr. Ohlsen die Tür geöffnet hatte, riss er sie anscheinend gerade von ihrer Lieblings-TV-Serie, und dementsprechend begeistert, antwortete sie auf seine Frage nach ihren Eltern nur: „Kein Schwein zu Hause!““
    Rebecca lachte hell auf: „Oh, Nicki!“
    „Das kannst du wohl sagen! Herr Dr. Ohlsen daraufhin: „Die wollte ich auch gar nicht sprechen!“, drehte sich um und ließ Nicki nun hochrot im Gesicht zurück!“
    „Und woher wusste Lara dies? Hat Dr. Ohlsen es Jan gesteckt?“ Rebecca konnte es kaum glauben, sie hatte ihn als sehr umgänglich und freundlich in Erinnerung.
    „Nein, so war das nicht. Nicki selbst hat es ihnen erzählt, weil sie inzwischen ein fürchterlich schlechtes Gewissen plagte. Sie ist eben nicht verkehrt, sie braucht nur ein wenig Anleitung!“, und nun wirkte Margot wieder wie eine Katze, die Sahne geschleckt hat, „Da haben wir abgemacht, dass Nicki – freiwillig – in der nächsten Zeit mehrmals die Woche zu mir kommt. Ich habe Muße genug, mich um ihre Belange zu kümmern. Sie war übrigens sofort einverstanden! Natürlich weiß ich, dass Emily hierbei die Hauptattraktion ist. Aber es tut ihr auch gut, dass jemand uneingeschränkt für sie da ist. Mit vierzehn braucht man jemanden, der sich um einen kümmert. Meine Freundin Jule tat ein Übriges, indem sie ihr den richtigen Gebrauch von Make-up ans Herz legte. Als Jule Nicki erzählte, dass sie früher gelernte Maskenbildnerin am Theater gewesen ist, war Nicki gleich Feuer und Flamme.“
    „Ach, deshalb der sparsam aufgetragene Lidschatten!“ Rebecca hatte sich schon gewundert.
    „Ja, und dazu Jules freizügige Schilderungen über ihr Leben hinter der Bühne haben Nickis Wunsch, Tierärztin zu werden schon ernsthaft ins Schwanken gebracht ...“
    „Aber jetzt mal allen Ernstes,“ Margot wirkte heiter, „Nicki und Emily tun mir auch richtig gut. Ich freue mich natürlich, wenn ich Lara und Jan einen Gefallen tun kann, aber im Gegenzug profitiere ich am meisten davon. Ich weiß schon, dass es bei Nicki nur eine Übergangsphase sein wird. Ab dem nächsten Schuljahr kommt verstärkt Nachmittagsunterricht auf sie zu, und wenn sie erstmal einen festen Freund hat ... Dann gerate ich ganz normal in den Hintergrund, aber Emily bleibt mir. Ich gehe schon vor dem Frühstück mit Emily aus dem Haus, um Brötchen zu holen. Was glaubst du, welche netten Begegnungen man da hat. Ständig spricht mich einer auf sie an, nicht nur Kinder! Ich habe lange nicht so viel mit wildfremden Menschen gesprochen wie jetzt. Gerade in meinem Alter fällt dies sonst nicht so leicht. Und Nickis Erzählungen sind so erfrischend – sie erzählt so frei von der Leber weg und erklärt mir geduldig alles, was ich an Neuerungen nicht kenne. Hier, guck mal!“, sie holte ein Handy aus der Handtasche, „Ich bin jetzt stolze Besitzerin eines Mobiltelefons! Mit Kamera!“
    „Das ist ja Nicki auf dem Display. Kannst du denn damit umgehen?“ Rebecca staunte mal wieder über Margot.
    „Sicher! Glaubst du, ich trage es zum Spaß mit mir herum?“, empörte sich Margot, „Alle meine Freunde und Taxennummern habe ich im Adressbuch eingespeichert. Nicki hat es mir geduldig erklärt, und siehst du die große Schrift? Das war meine einzige Bedingung, ich will schließlich nicht jedes Mal die Leselupe hervorholen, wenn ich das Ding benutze. Wenn Nicki zurückkommt, üben wir SMS schreiben, da bin ich noch nicht so firm. Aber das kriege ich auch noch hin, glaub mir.“
    „Unbesehen!“
    Und dann erzählte Rebecca Margot von Arne, Udo und Christin, ihren letzten Erlebnissen und ihren Ideen für eine neue Kollektion. Margot hörte wie immer interessiert zu, lachte herzlich über den Junggesellinnenabschied und unterbrach nur selten mit Zwischenfragen. Rebecca genoss ihre Unterhaltung mit Margot und wunderte sich nicht, dass Nicki Zugang zu ihr gefunden hatte.
    Als Nicki mit Emily zurückkam, drehte sich die Unterhaltung nur noch um den kleinen Hund und die erstaunlichen Künste dieses gelehrigen Tieres.
    Kurz bevor sie sich verabschiedete, zog Rebecca noch ihren Entwurf für ihre neue

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