Maskenschmuck (German Edition)
Nicki fast zu Fall gebracht hätte. Arne konnte gerade noch rechtzeitig hinzuspringen und das Tablett retten.
„Ich habe allmählich das Gefühl, die Frauen in eurer Familie neigen zum Straucheln ...“, sagte er kopfschüttelnd zu Jan.
„Sie haben grundsätzlich nichts gegen stützende Arme einzuwenden“, grinste der zurück, nahm Lara in den Arm und wandte sich wieder an seine Gäste: „Wir sind da! Unser neues Zuhause! Und nicht nur das: Unten im Erdgeschoss eröffne ich meine eigene Praxis. Lara hat zu meiner großen Freude zugestimmt, die Rezeption zu übernehmen! In ein paar Wochen ist es soweit. Seht euch ruhig um, noch sind alle Räume leer.“
Schon bald waren alle in den verschiedenen Räumen verteilt. Nicki zeigte stolz ihr künftiges Reich und hielt Emily dabei wohlweislich auf dem Arm. Jan erklärte seine Praxisräume, und Rebecca pirschte sich an Lara heran und zog sie in ein freies Badezimmer: „Ha! Und du hast kein Sterbenswörtchen verraten! Wie finde ich denn das!“
„Konnte ich doch nicht, nach allem was vorgefallen war ...“, lächelte Lara zerknirscht, „Ich musste Jan hoch und heilig versprechen, nichts preiszugeben, bevor nicht alles unter Dach und Fach war. Er wollte mich so gern erst zum Geburtstag damit überraschen, aber daraus wurde bekanntlich nun nichts.“
„Was denn! Er wollte dir einfach so mir nichts dir nichts ein neues Haus präsentieren?“ Rebecca staunte, „Du, das wäre nichts für mich. Ich würde gern bei solchen schwerwiegenden Entscheidungen ein Wörtchen mitreden.“
„Ganz so ist das nicht!“, verteidigte Lara ihren Mann, „Wir sind doch nicht ganz glücklich mit unseren Nachbarn, und Nicki hat nur ein winziges Zimmer. Wir sind häufig in dieser Gegend spazieren gegangen, und ich habe ihm immer Häuser gezeigt und davon geträumt, so eines zu besitzen. Vor einem halben Jahr sind wir auch hier vorbeigekommen, und er fragte mich speziell zu diesem Haus! Da sagte ich noch, wenn ich mal im Lotto gewinne, dann kaufen wir es und streichen es sahnegelb und stellen überall unzählige Terrakottakübel auf. Und du siehst, mein Traum ist wahrgeworden. Hier können wir zusammen arbeiten, Nicki hat oben ihr eigenes Reich, und Jan ist endlich selbstständig! Außerdem sind wir für Nicki besser erreichbar, da hatte Margot schon recht, dass Nicki einfach das Gefühl braucht, uns jederzeit ansprechen zu können. In der Nacht, als wir uns solche Sorgen um Nicki machten, hat er mir alles erzählt, und wir haben den Kaufvertrag zusammen unterschrieben. Seine Überraschung habe ich ihm zwar damit verdorben, aber dadurch konnte ich ihm natürlich auch besser helfen.“
„Und dein Café?“
„Nina scharrte schon lange mit den Hufen, sie wollte bereits vor einiger Zeit kündigen, weil sie glaubte, ein eigenes Objekt gefunden zu haben. Aber das zerschlug sich glücklicherweise. Sie ist begeistert von der Idee und kann es, glaube ich, kaum abwarten, ihre Vorstellungen umzusetzen. Außerdem kennst du sie auch, das war mir sehr wichtig! Ich wollte dich nicht mit einer wildfremden Person zurücklassen, ich habe sowieso ein schlechtes Gewissen bei dem Gedanken! Schließlich ist dein Atelier ganz eng mit dem Café verbunden, da brauchst du eine Vertrauensperson.“
Richtig, Rebecca schauderte es bei der Vorstellung, was an Werten in ihrem Atelier herumlag. Sie hatte zwar einen Tresor, aber sie schloss nicht immer alles weg, wenn sie mittags zum Essen ging. Die Rohstoffe kosteten inzwischen ein kleines Vermögen. Gold- und Silberbarren waren im Wert unheimlich gestiegen. Durch die Wirtschaftskrise schienen auch Privatleute sich mit diesen Rohstoffen vermehrt einzudecken, was zur Folge hatte, dass Rebecca manchmal Schwierigkeiten hatte, überhaupt an Barren zu kommen. Ganz abgesehen von den gestiegenen Kosten , die sie auch irgendwie wieder hereinbekommen musste.
„Und dein Verdacht? Du weißt schon ...? Hast du auch darüber mit Jan gesprochen?“
Lara wand sich sichtlich unbehaglich bei dem Gedanken.
„Alles völlig haltlos! Verena – so heißt sie – übernimmt seine Aufgaben im Krankenhaus! Er hat sie nur eingearbeitet, und da sie völlig neu im Krankenhaus angefangen hat, gab es natürlich sehr viele Punkte, die geklärt werden mussten. Aber letztendlich war Jan dann doch nicht böse auf mich. Er sah ein, dass er mich besser von Anfang an hätte einweihen müssen, dann wäre ich nämlich gar nicht erst auf dumme Gedanken gekommen. Er kennt schließlich meine
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