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Maskenschmuck (German Edition)

Maskenschmuck (German Edition)

Titel: Maskenschmuck (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sibylle Walter
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wohl in seiner Gesellschaft. Sie mochte auch ihre Tante Margot sehr, aber man musste oft ein wenig auf der Hut sein in ihrer Gegenwart wegen ihrer spitzzüngigen Bemerkungen. Ich muss sie dringend wieder besuchen, fiel ihr dabei mit leicht schlechtem Gewissen ein, und sie griff gleich zum Telefon, um einen Termin abzumachen.
    Genau in dem Augenblick tauchte Christin im Café auf, hoch beladen mit Einkaufstüten: „Trinkst du eine Tasse Kaffee mit mir, Rebecca?“
    Ihre Stimme durchdrang mühelos die Räume. Nina machte ihr schon ein Zeichen, dass sie ihr den Kaffee ins Atelier rüberbringen würde.
    Ach was, dachte Rebecca dann und legte den Hörer wieder zur Seite, ich kann sowieso heute nicht weiter arbeiten, am besten, ich fahre später zu Margot hin und überrasche sie. Nach Kappeln fahre ich dann morgen.
    „Klar, ich wollte sowieso gerade aufhören. Aber was machst du hier? Musst du heute nicht arbeiten?“
    „Natürlich! Du siehst hier ein Mitglied der werktätigen Bevölkerung, das völlig geschafft Kaffee zur Wiederbelebung braucht ... Nein, ich musste zu mehreren Patienten im Altersheim, aber die eine ist krank geworden, daher hatte ich zwei Stunden Pause bis zum nächsten Termin. Tja“, sie hob ihre Einkaufstüten, „und wie du siehst, lief mir doch das eine oder andere schöne Teil vor die Füße. Da kommt mir Laras Kaffee gerade recht.“
    Lara brachte das Gewünschte selbst ins Atelier, dazu noch zwei große Stücke Himbeersahnetorte.
    „Lara! Ich wollte doch nur Kaffee! Nein, nicht wieder wegbringen! Bei Himbeersahne kann ich nicht widerstehen. Wie soll ich jetzt in meine neue Caprihose passen“, jammerte Christin.
    „So ein Unsinn, du bist so schlank. Was soll ich denn erst sagen, in meinem fortgeschrittenen Alter nimmt man nicht mehr so leicht ab. Zeig mal, was du dir gekauft hast.“ Und sie guckte schon neugierig in Christins Tüten.
    „Ui, rosa mit Strasssteinen! Gewagt zu deinen roten Haaren! Ich muss euch gleich mal mein neues Kaschmirtwinset zeigen, das wollte ich zu meinem Geburtstag anziehen.“
    Wenig später kam Lara umgezogen zurück. Rebecca befühlte bewundernd die kuschelweiche kükengelbe Wolle. Es stand Lara ausgezeichnet zu ihren schwarzen Haaren.
    „Das habe ich nebenan gekauft, irre teuer, aber man wird nur einmal vierzig. Wie sehe ich aus – macht die Farbe nicht zu dick?“
    „Ach gar nicht! Das kasch(m)iert so schön!“, gluckste Christin begeistert über ihren eigenen Wortwitz.
    „Schön, dass ich deine Zustimmung habe – ich muss mir noch mal genau überlegen, ob ich dich nicht lieber wieder auslade. So, ich lasse euch jetzt allein, ich werde drüben gebraucht.“
    Dann wurde es auch für Christin Zeit, zu ihrem nächsten Behandlungstermin zu gehen.
    Rebecca packte danach schnell ihre Sachen zusammen und rief Lara quer durchs Café zu: „Tschüss, ich höre heute etwas früher auf, ich fahre noch bei Margot vorbei!“
    „Grüß schön“, tönte es zurück, „wir sehen uns!“
    Auf dem Weg kaufte Rebecca noch ein paar Blumen und hoffte, dass Margots Kniebeschwerden wieder besser geworden waren. Es musste doch sehr langweilig sein, wenn sie den ganzen Tag deshalb zu Hause bleiben musste. Auf ihr Klingeln folgte längere Zeit keine Reaktion, so dass sie schon befürchtete, sie nicht anzutreffen, aber dann erklang Margots charakteristische Stimme durch die Sprechanlage – etwas kurzatmig – wie ihr schien: „Herrlich! Rebecca, meine Liebe, du auch noch, das freut mich aber, komm rauf!“
    Du auch noch? Und war das im Hintergrund ein Kläffen gewesen? Rebecca ging im Geiste Margots Bekannte durch und hoffte nur, dass es nicht der alte Herr Schröder war. Der war immer schrecklich langatmig und machte so peinliche Komplimente, dass Rebecca Schwierigkeiten hatte, einigermaßen freundlich darauf zu reagieren.
    Oben wurde mit Schwung die Tür aufgerissen und ihre Befürchtungen erwiesen sich als haltlos. Nicki stand vor ihr mit einem breiten Grinsen im Gesicht. So fröhlich hatte Rebecca sie lange nicht mehr gesehen. Sie strahlte förmlich von innen heraus. Keine Spur mehr von Melancholie zu entdecken.
    „Ha, Nicki, du treulose Tomate! Seit einer Ewigkeit hast du dich nicht bei mir blicken lassen! Komm in meine Arme!“, sie drückte Nicki heftig an sich, „Hätte mich natürlich auch selbst melden können, aber, aber ...“, reumütig kniff sie Nicki in die Wange.
    „Autsch! Benimm dich nicht wie eine alte Tante!“
    „Was höre ich da über ALTE Tanten?“,

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