Maskenschmuck (German Edition)
Anhänger aus Weißgold, mit verschiedenen Edelsteinen verziert. Am Ring, den sie trug, glitzerten Brillanten. Ihr persönlich war er zu protzig, aber sie wusste, dass er Abnehmer finden würde. Noch passte keines der Schmuckstücke als Set zusammen, da sie zuerst die verschiedenen Variationen ausprobieren wollte. Sie würde aber trotzdem alles heute zu Lara und Jans Hauseinweihung tragen, weil sie auf die Reaktionen der anderen gespannt war.
Die Party war bereits im vollen Gange, als sie etwas verspätet eintrafen. Lara reichte ihnen ein Glas zur Begrüßung.
„Du konntest dich also tatsächlich von deiner Arbeit losreißen, Rebecca! Da fühlen wir uns sehr geehrt ... Na, meinetwegen musst du jetzt nicht so ein Gesicht ziehen, ich freu mich natürlich, dass du da bist. Komm rein, ich bin total gespannt, wie ihr alles findet!“ Sie zog sie sofort zu einem Rundgang durch das ganze Haus. Voller Freude zeigte sie ihr neues Heim, das fast ausschließlich in sehr hellen Farben eingerichtet war. Sie hatte Akzente gesetzt durch viel kleine Farbtupfer wie Seidenkissen oder andere Accessoires. Ein Lüster, den Rebecca in einer anderen Umgebung als furchtbar altmodisch abgetan hätte, rundete das Ambiente gelungen ab. Lara hatte Traditionelles und Modernes wunderbar kombiniert.
„Das ist dir oder euch Dreien aber gelungen. Hier kann man sich wirklich wohlfühlen.“, gratulierte sie ihnen aufrichtig und Arne stimmte ihr zu.
Als sie endlich ins Wohnzimmer kamen, war der Rest der Familie in eine lebhafte Unterhaltung vertieft. Jan schilderte gerade ein komisches Erlebnis mit Handwerkern und bedankte sich vor allen bei Nicki, die tatkräftig beim Umzug mitgeholfen hatte.
„Ohne dich hätten wir viel mehr zu tun gehabt. Du hast jetzt einen Wunsch frei“, lobte er seine Tochter liebevoll, die bei seinen Worten freudig errötet war.
„Danke, aber du weißt ja, NUR BARES IST WAHRES ...“, versuchte diese auf ihre eigene Weise ihren peinlichen roten Kopf zu überspielen.
Alles lachte, ihre Mutter rollte mit den Augen, und der Augenblick der Feierlichkeit verflog. Erst bei der Begrüßungsrunde stellte Rebecca fest, dass Fedder auch anwesend war. Sie musste ihn wohl fragend angesehen haben, denn er antwortete auf ihre Begrüßung: „Deine Cousine und ihr Mann waren so freundlich, mich auch einzuladen. Natürlich habe ich sofort zugesagt, ich war nach deinen Erzählungen schon sehr begierig, deine Familie kennenzulernen. Sie sind alle noch viel netter, als ich mir vorgestellt habe.“
„Ha, hast du uns wieder schlechtgemacht!“, flachste Nicki, „Unerhört! außerdem hast du uns schmählich vernachlässigt!“
Dann sah sie Rebeccas neuen Schmuck und machte große Augen: „Wie cool ist das denn! Darf ich das mal in die Hand nehmen? Ich nehme auch alles wieder zurück, was ich gerade gesagt habe und behaupte das Gegenteil ...“
Sie war ganz aus dem Häuschen. Rebecca freute sich und nestelte ihre Schmuckstücke vom Körper. Jetzt wollten auch alle anderen sie sehen, und sie legte sie auf den Tisch zur Begutachtung. Nicki zog einen Flunsch.
„Das ist gemein, ich habe zuerst gefragt!“
Alle nahmen sich gegenseitig den Schmuck aus der Hand. Man hörte ein allgemeines Raunen und Ausrufe der Bewunderung. Lara bekam leuchtende Augen beim probeweisen Umlegen des Bettelarmbandes, sie guckte Jan fragend an. Der wiegte unschlüssig seinen Kopf.
Fedder nickte anerkennend, nachdem er alle Teile einer eingehenden Prüfung unterzogen hatte. Arne und er sahen sich in die Augen – eine für die anderen unsichtbare Botschaft ging zwischen ihnen hin und her. Arne legte stolz und gleichzeitig besitzergreifend den Arm um Rebeccas Taille. Er hatte natürlich schon vorher seinen Kommentar zu ihrem Schmuck abgegeben, seine uneingeschränkte Begeisterung hatte ihrem Selbstbewusstsein sehr auf die Sprünge geholfen.
Tante Margot stieß ein beifälliges Schnalzen aus, als sie den Ring ansteckte: „Großartig! Das wäre vielleicht sogar etwas für mich.“
„Wie gemacht für Sie! Nur wenige können so einen auffälligen Schmuck tragen“, stimmte ihr Fedder zu – ganz Kavalier – und sah sie verehrend an.
Geschmeichelt streckte sie ihm die Hand entgegen und ließ sich bewundern. Die anderen nahmen die Stimmung zwischen den beiden markanten Charakteren mit Wohlwollen zur Kenntnis. So aufgeräumt hatte ihre Familie Margot nur selten gesehen. Einzig Nicki zerstörte den Moment durch unpassendes Gekicher, vertuschte aber ihre
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