Maskenschmuck (German Edition)
persönlich gar nicht übel!“, gut gelaunt lächelte er ihr zu.
„Krass!“,freute sich Nicki, „das ist also abgemacht. Was werden meine Freunde Augen machen, wenn ich mit deinen Ohrhängern antanze und ganz lässig nebenbei erwähne: Was denn, IHR kennt Becca’s Mask Design nicht? Das ist doch ein „must have“!“
„Wann geht die Reise nach Amerika übrigens los?“, wollte Margot dann wissen, „Ich freue mich schon auf eure Karten!“, setzte sie noch sicherheitshalber hinzu.
Rebecca lachte: „Klar schreiben wir dir! Gleich nach Neles und Torges Hochzeit fliegen wir. Ich bin schon am Überlegen, was ich alles einpacken muss, es ist, glaube ich, noch ziemlich heiß in Kalifornien zu dieser Jahreszeit.“
„Geh einfach ins Internet, da findest du die Temperaturen“, wollte Nicki behilflich sein.
„Ach ja, die Hochzeit von deinem Ex-Lover! Das hatte ich schon total verdrängt!“, stöhnte Arne gequält, „Müssen wir da tatsächlich aufkreuzen?“
„Du. Musst. Nicht! Ich. Gehe. Auf. Jeden. Fall. Hin.“,erwiderte Rebecca akzentuiert mit blitzenden Augen, „Niemand zwingt dich, Arne.“
Arne wollte schon erleichtert zustimmen, als Jan ihn warnend zur Seite nahm: „Du gehst besser hin, Arne! Ich kenne diesen Tonfall der Damen unserer Familie. Wenn du keinen Ärger provozieren willst ...“
Fedder beobachtete amüsiert, wie Arne sich gewandt aus der Affäre zog und Rebecca seine Teilnahme zusicherte, ohne allzu viel Gesicht zu verlieren.
Er beugte sich zu Margot hinüber und raunte ihr leise zu: „Der Junge hat es tatsächlich geschafft, sich keine Blöße zu geben, geschickt, oder?“
„Ja, er macht keine schlechte Figur! Dumm ist er auch nicht, der Gute, er weiß, wann er verloren hat ...“ Einvernehmlich lächelnd schauten sie sich an.
*
„Step! Double Step! Site-to-site! Step touch!”, schallte es freudig durch die Gymnastikhalle, wo sich fünfzehn Teilnehmerinnen angespannt auf den Step-Brettern abmühten. Rebecca bemühte sich, den Anweisungen der unerbittlich frohgemuten Trainerin zu folgen und nicht etwa durch ein falsches „right“ statt „left“ die Schrittfolge durcheinander zu bringen und einer Mitsportlerin in den Weg zu stolpern. Sie schielte auf ihre Nachbarinnen, „single knee lift“ war klar, aber was zum Teufel bedeutete „leg curl“? Eine Locke ins Bein drehen? Und jetzt noch den Rhythmus halten – die Trainerin verdoppelte die Geschwindigkeit gegen Ende der Stunde, anstatt sie ruhiger ausklingen zu lassen. Der Schweiß rann ihr in Strömen zwischen den Brüsten hinunter – und sie hatte sich für halbwegs fit gehalten! Warum nur hatte sie auf Christin gehört, die sie von ihrem normalen Training an den Geräten mit den Worten weggezerrt hatte: „Ich habe uns bei „Zauberhaft fit“ angemeldet – komm mit, fängt gleich an!“
Sehnsüchtig dachte sie an „Stretch and relax“, den Kurs, der direkt nebenan stattfand. Als sie den vorgeschlagen hatte, war Christin nur in ein verächtliches Gelächter ausgebrochen: „Der ist für ältere Semester, den machen wir später mal mit – viel später ... Außerdem, guck, wer hier teilnimmt, die sind zum Teil älter als wir. Du wirst dich doch wohl nicht drücken? Wir müssen auf der Hochzeit eine gute Figur machen, da wird bis morgens getanzt. Du willst schließlich nicht abgekämpft früh schlappmachen!“
Das hatte sie schließlich überzeugt. Sie hätte es sich natürlich denken können, bei Christins Vorschlägen war meist ein klitzekleiner Haken dabei. Ihr Blick fiel auf ihre Vorderfrau – scheinbar ungerührt steppte sie glückselig und völlig im Einklang mit der Trainerin vor sich hin – und mindestens Ende vierzig war sie obendrein! Mindestens! Es ging nicht gerecht auf der Welt zu! Endlich, Schlusshopser!
Erleichtert drehte sich Rebecca um und erblickte hinter sich ein Häuflein Elend: Christin sah aus wie aus dem Wasser gezogen, sie schleppte sich mühselig und ohne sich auch nur den Anschein von ‚gut in Form’ sein zu geben aus dem Raum. Ha, die Welt ist doch gerecht!, dachte Rebecca schadenfroh und schritt bemüht elastisch neben Christin zum Duschraum. Ihr fröhliches: „Na, nächste Woche wieder?“, wurde allerdings nur mit einem müden Blick gewürdigt.
Schon nach dem Duschen war Christin wieder die Alte. Vorsichtig betastete sie
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