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Maskenspiel

Maskenspiel

Titel: Maskenspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelly Stevens
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Zeit, um die Situation zu erfassen und zu beurteilen, und handele erst dann.
    Ich schaue mich in dem Raum um. Er ist relativ groß, aber es gibt nur wenige Möbelstücke. Mittendrin steht ein weißes Ledersofa, auf dem Christopher gerade eine Aktentasche abstellt. Ich habe gar nicht bemerkt, dass er eine mitgenommen hat. In einer Ecke steht eine etwa kniehohe gepolsterte Bank. Ein Bett gibt es hingegen nicht.
    Das, was mir Sorgen macht, ist die Wand gegenüber dem Sofa. Dort steht ein Kreuz, ein fast zwei Meter großes Kreuz in Form eines X. Langsam gehe ich darauf zu und streiche darüber. Es ist mit schwarzem Leder gepolstert; an den vier Enden sind Lederschlaufen befestigt.
    Ich werde dich ficken, dass dir Hören und Sehen vergeht, klingt Christophers Stimme in mir nach. Entschlossen stelle ich meine Handtasche auf den Boden und drehe mich um. »Du versprichst, mich sofort wieder loszubinden, wenn ich dich darum bitte?«
    »Ich verspreche es.«
    »Also schön.«
    »Also schön, was …?«
    »Also schön, dann … fick mich.« Meine Zunge stolpert etwas über das Wort.
    »Das werde ich. Später. Zuerst wollen wir ein bisschen spielen.«
    Christopher wirkt plötzlich so distanziert. Wenn er mich wenigstens küssen würde. Stattdessen fühle ich, wie seine Hände sich an meinem Kleid zu schaffen machen, die Bänder lösen, die den Stoff an seinem Platz halten. Im nächsten Moment fällt es zu Boden. Instinktiv halte ich die Hände vor meine Brust, als er sich meinem BH-Verschluss zuwendet.
    Plötzlich hält er inne. »Du wirst ein Safeword brauchen.«
    Ein Safeword? Ich schaue ihn mit großen Augen an.
    »Ein Codewort, das du benutzt, wenn du willst, dass ich aufhöre.«
    »Kann ich denn nicht einfach ›Stopp‹ sagen?«
    Christopher lacht leise. »Glaube mir, du wirst heute Nachmittag mehr als einmal ›Stopp‹ sagen, ohne es zu meinen. Wie wäre es mit ›grün‹ für ›alles okay‹ und ›rot‹ für ›Stopp‹?«
    »Okay.« Nicht, dass ich vorhabe, es zu benutzen.
    »Du kannst deine Unterwäsche anbehalten, wenn du dich damit sicherer fühlst, aber zieh deine Strümpfe aus.«
    Hat er etwa meine Gedanken erraten? Ich ziehe meine Strümpfe aus und danach, mit einem unsicheren Blick zu ihm, meine Pumps wieder an.
    Er macht einen Schritt auf mich zu, und ich mache einen zurück, steige über mein Kleid, das am Boden liegt. Er folgt mir noch einen Schritt, ich gehe wieder einen zurück. Es ist fast wie ein Tanz. Dann spüre ich die Wand im Rücken.
    »Und jetzt, meine liebe Emily, werde ich dich fesseln.« Ich halte den Atem an, während er mein rechtes Handgelenk umfasst und meinen Arm langsam über meinen Kopf anhebt. Dank meiner hohen Absätze sind seine Lippen fast auf gleicher Höhe mit meinen Augen. Er greift mit seiner zweiten Hand nach oben, und ich spüre einen kurzen Ruck an meinem rechten Handgelenk. Dann baumelt es in der Lederschlaufe, die Christopher gerade fachmännisch zuzieht. Danach ergreift er mein linkes Handgelenk und fixiert es ebenfalls.
    »Das müsste halten. Und nun die Beine. Stell sie etwas weiter als hüftbreit auseinander.«
    Ich mache es, und dadurch verstärkt sich der Zug der Schlaufen um meine Handgelenke. Ich schaue auf Christopher, der vor mir kniet und fachmännisch erst meinen rechten, dann meinen linken Knöchel mit einer Lederschlaufe fixiert. In meinem Rücken spüre ich die Polsterung des Kreuzes, an das ich mich angelehnt habe. Und ich spüre noch etwas anderes: So gefesselt vor Christopher zu stehen, erregt mich ungemein.
    Er richtet sich auf und tritt ein paar Schritte zurück. Dabei nimmt er mein Kleid vom Boden und wirft es achtlos auf das Sofa. Dann greift er in seine Aktentasche und holt etwas heraus: einen Seidenschal. »Als Nächstes werde ich dir die Augen verbinden.«
    »Nein!« Die Worte sind heraus, bevor ich nachdenken kann. »Nein. Stopp. Das will ich nicht.«
    »Nein?« Er sieht mich zweifelnd an.
    »Nein«, flüstere ich. »Ich möchte … sehen.« Dich sehen. Das, was du mit mir machst.
    »Also schön.« Er rollt den Schal ein Stückchen zusammen und beginnt dann, mit den Enden sanft über meine nackte Haut zu streichen. Es ist eine federleichte Berührung, die augenblicklich Gänsehaut verursacht. Er wandert meine Arme entlang, über meine Schultern, über meinen Hals, mein Dekolleté und weiter bis zu meinem Bauchnabel. Als er meine Seite berührt, ein Stück oberhalb der Hüfte, muss ich plötzlich kichern.
    »Und was ist hieran so lustig?«

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