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Maskenspiel

Maskenspiel

Titel: Maskenspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F Schmöe
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Panik. »Jemand hat Fria Burgwart mit dem Messer angefallen.«
    »Bin gleich da.« Das Gespräch wurde unterbrochen, und ein schallendes »Nein!« tönte durch die Nacht.
    Katinka wurde unsanft beiseite geschoben. Beinahe flog ihr das Handy aus der Hand. Der Typ mit dem Messer stand nun knapp hinter Fria. Der Stahl blitzte im Laternenlicht.
    Verwirrt starrte er Katinka an, die ihre Waffe schon gezogen hatte.
    »Messer wegwerfen!«, schrie sie. In ihren eigenen Ohren hallte ihre Stimme, als würfe sie tausend Schatten über die dunkle Straße. Das Gesicht des Typs verzog sich voller Häme. Er darf nicht abhauen, dachte Katinka keuchend. Ich muss ihn hinhalten, bis die Polizei kommt. Mensch, Hardo, mach hinne!
    Der Mann ließ das Messer sinken und musterte bedächtig Katinkas Waffe.
    »Du traust dich doch sowieso nicht«, höhnte er und strich mit der freien Hand über sein schulterlanges, fettiges Haar. Katinka hörte ein Geräusch hinter sich. Sie fuhr herum, als der Mann mit den Rastalocken aus der Spielothek trat.
    »Lass mal, Ralph«, sagte er.
    O.k., er heißt Ralph, dachte Katinka erregt, als könne ihr sein Name im Moment helfen.
    »Ich mach doch gar nichts«, sagte Ralph lässig und klatschte die Klinge seines Messers gegen seine Jeans.
    Fria hatte sich zu ihnen umgedreht. Sie erkannte den Rastalockentyp und schrie:
    »Du Idiot, du bringst alle um den Verstand! Ich halte das nicht mehr aus!«
    Ralph wies mit dem Kopf auf Katinka. »Kümmer dich um das Mädel!«, sagte er in Befehlston und drehte sich mit einer schnellen Bewegung zu der bewegungslosen Fria und stieß sie mit voller Wucht auf die Straße. Ein Wagen mit offenem Verdeck und lauter Heavy Metal Musik an Bord, wich quietschend aus. Irgendwas knallte. Mit langen Schritten rannte Ralph die Straße hinunter Richtung Innenstadt.
    »Scheiße«, schrie Katinka. Sie hörte ein Martinshorn und blies erleichtert ihre Ponys aus dem Gesicht.
    »Und du, Nickelbrille, du nimmst die Flossen hoch«, schrie sie den Rastalockenmann an.
    Der erste Polizeiwagen hielt direkt neben Katinka. Die Beamten schrieen »Waffe weg!« und richteten ihre Dienstpistolen auf Katinka, doch es dauerte nur ein kurzes Zwinkern, bis ein zweiter Wagen den Hauptkommissar ausspuckte und dieser die Lage klärte.
    »Schnell! Der Messerstecher ist die Luitpoldstraße runter gerannt! Lange, dunkle, fettige Haare. Groß, bestimmt 1,90.« Katinka steckte ihre Waffe ins Holster.
    »Kerschensteiner!«, schnauzte Uttenreuther.
    Eine blonde Polizistin sprang in den Wagen und nahm mit einem Kollegen die Verfolgung auf. Zwei andere sammelten den Rastalockenmann ein.
    Katinka rannte zu Fria. Sie lag auf der Straße und blutete stark am Arm. Ein Polizist hatte ihr schon den Pulloverärmel aufgeschnitten und legte einen provisorischen Druckverband an. Katinka kauerte sich neben sie.
    »Es kommt alles in Ordnung«, versicherte sie. Fria deutete ein Kopfschütteln an. Sie sah grotesk aus mit der roten Haarmähne, die sich wie ein überdimensionierter Heiligenschein auf dem Asphalt um ihren Kopf breitete. »Gleich ist der Arzt hier«, sagte Katinka.
    »Wo ist Ethelbert?«
    »Ethelbert?«, fragte Katinka erstaunt, während sie zum zweiten Mal ein Martinshorn wahrnahm. »Ist das der Kerl mit den Rastalocken?«
    Fria hauchte ein leises »Ja!«
    »Die Polizei kümmert sich um ihn.«
    »Aber er kann nichts dafür!«, jammerte Fria und versuchte, sich aufzurichten.
    »Ganz ruhig, Lady«, sagte der Polizist, der sich an ihrer Verletzung zu schaffen machte.
    »Er kann nichts dafür«, wiederholte Fria kläglich. »Er ist nur … ein Opfer!«
    Der Notarzt sprang aus seinem Wagen und lief die paar Schritte zu Fria, die nun hemmungslos zu zittern begann.
    »Messerstiche«, sagte der Polizist, der Fria verbunden hatte. »Ich habe einen Druckverband gemacht.«
    »Brav!«, sagte der Notarzt. »Hm. Blutverlust ist recht heftig. Olàlà, da haben wir ja noch einen Stich. Sie, sind Sie eine Freundin?«, fragte er an Katinka gewandt.
    »Ja!«, sagte Katinka kurz.
    »Dann flitzen Sie mal zu meinem Wagen und holen Sie die Wärmefolie. Sonst fallen Sie noch gleich um.«
    »Das glaube ich kaum«, sagte Katinka würdevoll, holte jedoch die Folie und breitete sie über Fria.
    »Wird schon wieder, junge Frau«, sagte der Arzt zu Fria. »Das wird im Klinikum genäht, wir müssen nur schauen, ob nicht auch ein paar Nerven betroffen sind. Keine Panik. Lässt sich alles wieder reparieren.«
    Der Polizeiwagen, mit dem die blonde

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