Maskerade
blendend aus!“ bemerkte sie leichthin.
„Oh, wirklich?“ gähnte Penny, und Melanie erkannte, daß aus ihr nichts Wissenswertes herauszuquetschen war. Aber Melanies Gedanken beschäftigten sich darum um so intensiver mit Liz und Peter. Beim Abendessen bemühte sie sich, den Platz neben Liz zu erwischen, was ihr auch gelang.
„Gehst du heute abend mit deinem Freund von daheim weg?“ fragte sie betont gleichgültig.
„Ja, er ist gestern abend angekommen“, nickte Liz.
„Würde es dir Spaß machen, irgendwann an einem Samstag zu viert auszugehen? Ich habe für nächsten Samstag bereits eine feste Verabredung mit Ted Gresham . Du fandest ihn ganz nett, als ich ihn dir vorstellte, erinnerst du dich noch ? Es würde mich freuen, wenn ihr euch uns anschließen würdet.“
„Ich will Peter mal fragen“, räumte Liz ein.
Melanie ließ es einstweilen dabei bewenden. Aber nach dem Essen, als Liz sich umkleidete, setzte sie sich mit einem Stoß Modehefte auf die Bank neben der Telefonzelle, die die Mädchen für ihre Stadt- und Ferngespräche benutzten. Sie brauchte nicht lange zu warten. Es dauerte knapp fünfzehn Minuten, bis der gutaussehende junge Mann im Trenchcoat das Haus betrat und sich auf die Bank gegenüber der Telefonzelle setzte. Melanie schlug ihre dunkel bewimperten Augen zu ihm auf und säuselte: „Sie sind gewiß Liz Gordons Peter?“
Er lächelte zurück. „Ja, ich glaube, der bin ich.“
„Ich heiße Melanie Prill“, stellte sie sich vor und schob die Zeitschriften beiseite, „ich wohne mit Liz auf dem gleichen Flur.“
„Oh?“ entgegnete Peter erfreut.
„Ja, ich warte auf ein Ferngespräch“, bemerkte sie mit einem Blick auf die Telefonzelle, um damit ihre Anwesenheit zu erklären. „Ach, und ich habe mich ehrlich darauf gefreut, Sie kennenzulernen.“
Sie rollte die Augen. „Ich mag Liz sehr gerne, sie ist so — sooo ...“
„Sie ist ein Prachtkerl!“ vervollständigte er.
„Ja“, stimmte sie eifrig zu, „so ernst und aufrichtig. Sind Sie auch so?“
Er wußte nicht recht, was er darauf antworten sollte. „Ich hoffe es“, sagte er schließlich etwas peinlich berührt und wurde leicht verlegen.
Sie nickte. „Das sehe ich Ihnen an. Sie können sich gar nicht vorstellen, wie wohl es tut, einem ernsten und ehrlichen Mann gegenüberzusitzen. Man trifft so viele, hm...“
„Weniger ernste und weniger ehrliche?“
„Eben, ja. Aber Sie sind anders, das merke ich gleich. — Tanzen Sie gerne, Peter?“
Er lächelte. „O ja, sehr sogar.“
„Nun“, sie atmete tief vor Genugtuung, weil die Unterhaltung so planmäßig verlief, „warum kommen Sie und Liz nicht einmal mit, wenn ich mit meinem Freund tanzen gehe? Gewiß, ich verstehe, daß Sie beide gern allein sind, aber so zwischendurch hätten wir doch auch zu viert Spaß, nicht wahr? Es wäre eine Freude für mich. Ich habe Liz nämlich ganz besonders gern.“
Sein Lächeln triefte vor Wohlwollen. „Liz kann sich zweifellos glücklich preisen, eine Freundin wie Sie zu besitzen. Außerdem ist der Vorschlag, zu viert auszugehen, eine prächtige Idee. Wir taten es daheim sehr häufig, und es wäre nett, auch hier in Philadelphia eine solche Gelegenheit zu haben.“
„Prächtig!“ quittierte Melanie befriedigt, und da sie Schritte auf der Treppe hörte, raffte sie geschwind ihre Modehefte zusammen und übergoß ihn mit ihrem allergewinnendsten Lächeln. „Danke, Peter. Ich freue mich sehr darauf. — Grüß dich, Liz! Ich habe soeben Peter kennengelernt, während ich auf mein Gespräch wartete.“
Liz betrachtete die beiden mit einem kritischen Blick. „Dann brauche ich euch ja nicht miteinander bekannt zu machen“, folgerte sie.
„Absolut nicht“, bestätigte Melanie. „Ich habe eben mit ihm über unsern Plan, zu viert auszugehen, gesprochen, und Peter stimmt zu, daß wir uns köstlich amüsieren könnten!“
Peters Augen lagen voll Bewunderung auf ihr. „Nun, ich halte es für eine gute Idee, Liz. Was meinst du dazu? Wir könnten einen Nachtklub besuchen.“
„Von mir aus. Ich bin einverstanden.“
„Dann nehmen wir uns doch das Wochenende nach Thanksgiving vor.“ — Melanies Stimme erinnerte an das Schnurren einer Katze. — „Samstagabend gegen acht?“
„Fein“, stimmte Peter zu. Er strahlte.
„Ich freue mich darauf“, versicherte auch Melanie und fügte mit ihrem charmantesten Lächeln hinzu: „Wie gut, daß ich Sie kennengelernt habe! — Viel Vergnügen heute abend, Liz!“
Ihr
Weitere Kostenlose Bücher