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Maskerade

Maskerade

Titel: Maskerade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy Gilman Butters
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er ist eine wahre Kanone auf dem Gebiet, glaub’s mir! Wie gesagt, ich habe nicht gewußt... Du mußt stundenlang daran gearbeitet haben, Penny! Wenn ich geahnt hätte...!“
    „Na, und?“ fragte sie traurig.
    „Hm, ich hatte gemeint, du schlägst einmal in deinen Büchern über irgendwelche netten kleinen Abstecher nach. Taylor wird einen Blick auf all dies hier werfen und sagen...“
    „Ja?“ Pennys Stimme klang geradewegs drohend.
    „...daß du eines jener aufdringlichen, störenden Frauenzimmer bist“, sprach er wider seinen Willen mit größter Offenheit aus.
    „Verstehe!“ Penny nickte. Der Kellner brachte ihre Pizza, die einladend dampfte, weil sie frisch aus dem Ofen kam. Penny starrte auf den Teller. „Und Taylor Cartwright mag keine aufdringlichen, störenden Frauenzimmer! Was wird er also tun?“ Ihre Stimme wurde mit jedem Wort schneidender. „Dir verbieten, mit mir zusammenzukommen?“
    „Penny, was ist denn los mit dir? Er ist kein Menschenfresser!“
    „Siehst du nicht, ahnst du nicht, was los ist?“ schrie sie, und Zornestränen stürzten ihr aus den Augen. „Ich habe Stunden damit zugebracht. Ich habe es gerne getan, so gerne, daß ich es nicht einmal als Arbeit empfand, und nun kommst du daher und fragst ängstlich: Was wird Taylor Cartwright dazu sagen?“
    „Penny, du weinst!“
    „Ich weine nicht. Ich bin einfach nur wütend! Dieser Taylor scheint mir ein verhätschelter, verwöhnter, herrschsüchtiger...“
    „Penny! Das ist er ganz und gar nicht. Penny, fang doch nicht wieder Streit an!“
    „Hab’ ich schon!“ fauchte Penny, und dann zankten sie sich, bis die Pizza kalt war und Penny schließlich murmelte: „Ach, ich muß ins Heim zurück“ — sie warf einen Blick auf ihre Uhr—, „um sechs ist Abendessen, und ich komme ohnedies zu spät.“
    „Ich wollte dir nicht weh tun“, versicherte Phil halb verzweifelt, „ich mußte dir nur klarmachen, daß ich nicht zu entscheiden habe. Deine Pläne sind ausgezeichnet, und Taylor wird sehr davon beeindruckt sein, das versichere ich dir.“ Seine Stimme klang gewollt überzeugend, weil er sich allzusehr bemühte, die eigenen Zweifel zu überwinden.
    Sie seufzte. „Eigentlich kommt es ja darauf auch gar nicht so sehr an. Ich versuche immer, irgendwelche Leute für meine Reiseideen zu begeistern. Vielleicht sollte ich für ein Reisebüro arbeiten, um mich abzureagieren.“ Sie stand auf. „Danke dir für die Pizza.“
    „Willst du heute abend ins Kino oder sonstwo hingehen?“ fragte er versöhnlich.
    Sie schüttelte den Kopf. „Vielen Dank, Phil, aber ich muß packen, denn morgen mittag gleich nach Schulschluß fahre ich nach Hause.“
    „Oh, dann feiere recht schön Thanksgiving .“
    „Du auch“, hauchte sie und verließ traurig Marcelleros italienisches Restaurant.

    Da es der letzte Abend vor dem Feiertag mit dem anschließenden langen Wochenende war, hatte Liz sich früh zu Bett gelegt, um morgen ausgeschlafen ihre Heimreise antreten zu können, und Melanie war wie üblich mit einem ihrer zahlreichen Verehrer ausgegangen. Als gegen halb zehn das Telefon klingelte, lief daher Penny auf den Flur hinaus, um den Hörer abzunehmen. Zu ihrem Erstaunen war der Anruf für sie.
    „Ich hoffe, du warst nicht schon im Bett oder im Bad, Penny“, hörte sie Phils aufgeregte Stimme, „ich weiß, daß dies eine sehr unpassende Zeit für einen Anruf ist, aber ich dachte, du würdest es gern gleich wissen, Pen!“
    „Was soll ich wissen?“ fragte sie argwöhnisch zurück. „Nein, im Bett war ich noch nicht.“
    „Ich glaube, du wirst dich freuen. Ich habe deine Reisepläne Taylor gezeigt, und denk dir, Penny...“
    „Nun?“ unterbrach sie ihn grimmig.
    „Penny! Er fand sie gut. Er war geradezu davon beeindruckt!“
    „Na, schön!“ antwortete sie eisig.
    „Man könnte sogar sagen, daß er erstaunt war, Penny. Er sagte, daß wir uns nach seiner Berechnung höchstens vier Wochen Mexiko hätten leisten können, und du hast es auf fast sechs gebracht. Penny, bist du noch da?“
    „Ja“, kam es bitter zurück.
    „Und das ist nicht einmal alles“, fuhr er unbeirrt fort, „er will dich kennenlernen. Er sagt, du seist das erste Mädchen, das keinen leeren Kopf auf den Schultern spazierenträgt .“
    „Glaubt er, die andern trügen ihre Köpfe unter dem Arm?“
    „Wie wär’s mit Montag, Penny?“
    „Ich habe viel vor am Montag!“
    „Dienstag?“
    „Am Dienstag“, entgegnete sie mit Triumph in der Stimme, „haben

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