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Maskerade der Liebe

Titel: Maskerade der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Martin
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Lächeln. „Ich verstehe. Bedeutet das, dass du dem Kutscher der Nesfields vorgestellt werden könntest, wenn es nötig wäre?“
    „Ich denke schon.“
    „Gut. Ich möchte, dass du etwas für mich in Erfahrung bringst.“
    „Natürlich, Mylord. Wenn der Kutscher mir nicht sagt, was Sie wissen möchten, werde ich es auf andere Weise herausfinden.“
    Genau das schätzte Jordan so an seinem Butler - er war erfinderisch und gab nicht so leicht auf. Seine unauffällige Erscheinung und seine unterwürfige Art ließen ihn nicht verdächtig erscheinen, während seine erstaunliche Fähigkeit, jedermann unter den Tisch zu trinken, schon mehr als einmal dazu geführt hatte, dass er etwas Wichtiges herausgebracht hatte. Er stellte seinem Herrn auch niemals Fragen. Er nahm Befehle entgegen und führte dann seinen Auftrag mit größter Gewissenhaftigkeit aus. Der Mann hätte eigentlich ein Detektiv werden sollen.
    Aber Hargraves war noch besser, denn er zeigte sich vor allem diskret. In dieser Angelegenheit zum Beispiel war Diskretion für Jordan von äußerster Wichtigkeit.
    „Es handelt sich um Folgendes.“ Er verschränkte die Arme. „Eine gewisse junge Dame ...“

7. KAPITEL
    Wir sind wahrhaftig unermüdlich, wenn es darum geht, die Bedürfnisse des Körpers zu befriedigen. Aber die Seele lassen wir verhungern.
    Ellen Wood, englische Dramatikerin, Schriftstellerin und Journalistin Über uns selbst
    Ophelia ließ ihren fülligen Körper auf das Sofa, das Randolphs Stuhl gegenüberstand, sinken und zog ihren schmerzenden Fuß aus dem Schuh. Dann legte sie ihn auf einen Schemel aus Pferdehaar. Sie musste für die vielen Stunden, die sie am gestrigen Abend gestanden hatte, bezahlen. Jetzt war auch noch ihr Bruder erzürnt.
    „Also?“ fragte Randolph missmutig. „Wo ist diese Miss Fairchild?“
    „Sie wird gleich unten sein.“ Ophelia gähnte hinter vorgehaltener Hand. „Du musst ihr schon Zeit zum schlafen geben, sonst wird sie dir nicht dienlich sein können.“
    „Als ob sie mir überhaupt dienlich wäre! Ich habe noch immer nicht erfahren, was auf dem Ball geschehen ist. Hast du sie deshalb sofort gestern Abend ins Bett geschickt, obgleich ich ihr befohlen hatte, mir sofort einen Bericht zu liefern? Wolltest du sie schützen, weil du weißt, dass sie nichts Nennenswertes herausgefunden hat?“
    „Ich habe sie zu Bett geschickt, weil sie müde war.“ „Nach einem lächerlichen Ball, der schon kurz nach Mitternacht endete?“
    „Nein. Nach den Tanzstunden und einem Einkaufstag und dann einem Ball, auf dem sie keinen Tanz versäumte.“ „Und alles auf meine Kosten.“
    Sie verdrehte die Augen und beugte sich nach vom, um ihren Fuß zu reiben. „Wenn du das nicht gewollt hast, hättest du mir das sagen müssen.“
    Randolphs einzige Erwiderung war ein Knurren. Ihm hatte ihr Humor noch nie zugesagt. „Miss Fairchild sollte mir etwas zu sagen haben, wenn sie herunterkommt. Ich werde nicht länger für diese Art Unterhaltung bezahlen, wenn sie nicht bald etwas liefern kann.“
    „Unterhaltung?“ Ophelias lautes Lachen war in den frühen Morgenstunden im ganzen, sonst noch stillen Haus zu hören. „Sie scheint es als eine Qual betrachtet zu haben.“ Als Randolph sie aus zusammengekniffenen Augen ansah, fügte sie hinzu: „Ich kann mir allerdings nicht vorstellen, warum. Wenn sie nicht kommen wollte, hätte sie das nur zu sagen brauchen. Habe ich nicht Recht?“
    Unbehaglich blickte er woanders hin.
    Es war an der Zeit, ihn direkter darauf anzusprechen. „Randolph, was hast du Emily gesagt, damit sie zustimmte? Offenbar findet sie dieses Vorhaben geschmacklos. Du hättest sie gestern erleben sollen. Am Anfang war sie so verängstigt wie eine Maus, die sich in den Krallen einer Katze befindet.“
    „Hat sie sich auch so auf dem Fest benommen? Das hatten wir nicht vereinbart. Ich wollte, dass sie . ..“
    „Randolph! Halte deine Zunge für einen Augenblick in Zaum!“
    Er warf ihr einen finsteren Blick zu, sagte aber nichts. , „Ihretwegen musst du dir keine Sorgen machen. Während des Balls war sie mutig und selbstbewusst. Sie hatte jeden Mann dort schon bald so weit, sie anzubeten und sie für die originellste Person, die sie je trafen, zu halten.“ „Warum war sie dann verängstigt?“
    „Weil sie die ganze Erfahrung anstrengend und erschreckend fand.“
    Ophelia war überzeugt, dass Emilys Zusammentreffen mit Blackmore sie auf dem Nachhauseweg bedrückt hatte, doch Randolph musste das nicht wissen.

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