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Maskerade der Liebe

Titel: Maskerade der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Martin
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Moment lang versucht, ihm alles zu gestehen. Doch das war nicht möglich. Sobald sie im erzählt hätte, dass es um Sophie ging, würde ihm klar werden, dass es auch Ian betraf. Niemals würde er zulassen, dass das Glück seines Freundes zerstört wurde. Er würde zu Lord Nesfield gehen, und dann würde dieser seine Drohungen wahr machen.
    Dieser Gedanke ließ sie schaudern. „Ich... ich kann nicht.“
    „Dann werde ich morgen Nesfield aufsuchen.“
    „Aber Sie haben mir versprochen, Stillschweigen zu bewahren. Was ist das für ein Ehrenmann, der seine Versprechen nicht hält?“
    Finster blickte Jordan sie an. „Einer, der sieht, in welcher Gefahr Sie sich befinden. Einer, der Sie vor Männern wie Pollock und Nesfield schützen möchte.“
    „Vor Pollock? Darum geht es also. Sie sind auf Pollock und die anderen Männer um mich eifersüchtig, und deshalb ..."
    „Ich bin nicht eifersüchtig! “ rief Jordan zornig. Doch sein starrer Blick und seine wütende Miene straften seine Worte Lügen. „Meine Gründe spielen überhaupt keine Rolle. Entweder sagen Sie mir alles, oder ich gehe zu Nesfield. So einfach ist das.“ Als sie sich verzweifelt überlegte, wie sie ihn davon abbringen konnte, fügte er hinzu: „Sie müssen sich noch heute Abend entscheiden. Morgen . . . “
    „Morgen werden Sie mein Leben zerstören.“
    „Seien Sie nicht so melodramatisch. Jegliche Verbindung zwischen Ihnen und Pollock wäre wesentlich zerstörerischer als meine kleine Einmischung.“
    Kleine Einmischung? Wenn er nur wüsste! „Es geht nicht um . . . um diese schreckliche Sache, die Sie sich vorstellen. Das versichere ich Ihnen. Sie sollten mich doch so weit kennen, dass ich mich auf nichts wirklich Geschmackloses einlasse.“
    „Sie kennen? Was weiß ich schon von Ihnen? Sie spielen ein geschicktes Spiel mit Ihren Verkleidungen, und Sie können aus der Heiligen Schrift zitieren, wenn es Ihnen gerade passt.“ Er ließ den Blick über ihren Körper gleiten. „Außerdem werden Sie von Männern begehrt. Das ist alles, was mir bekannt ist. Sie haben mit Pollock gespielt, ebenso wie Sie es mit mir gemacht haben. Doch wozu?“
    „Sie lassen es so ... so verdorben klingen.“
    „So sieht es für mich auch aus.“
    Zugegeben, er hatte Recht, misstrauisch zu sein, trotzdem konnte sie ihm nichts erzählen. Wo gab es bloß einen Ausweg für sie?
    In diesem Moment rief jemand nach ihnen. „Blackmore, bist du das?“
    Es war Lord St. Clair. Sie warf Jordan einen flehenden Blick zu.
    „Keine Sorge, ich werde Ian nichts verraten. Morgen allerdings enthülle ich jedem Ihre Identität, wie es mir gefällt.“ Er ging an ihr vorbei zu seinem Freund und wirkte dabei so gelassen, als hätten sie gerade eine belanglose Unterhaltung geführt. „Ich wollte dich gerade aufsuchen, Ian. Leider muss ich jetzt gehen.“
    „So früh schon? Möchtest du nicht noch zum Tanz bleiben?“
    „Es gibt einen Tanz? Mein Gott, das klingt so gar nicht nach dir.“
    Der Viscount zuckte die Schultern. „Vielleicht habe ich zu lange abgeschieden gelebt.“
    Grimmig sah Jordan ihn an. „Oder vielleicht erlaubst du anderen, dich zu beeinflussen.“ Als Ian ein verärgertes Gesicht machte, fügte er rasch hinzu: „Ich jedenfalls kann nicht bleiben. Die Geschäfte, verstehst du.“
    Lord St. Clair schaute an Jordan vorbei zu Emily. „Nein, das verstehe ich nicht. Aber du wirst wie immer das tun, was du dir in den Kopf gesetzt hast.“
    Jordan warf einen Blick über die Schulter und lächelte spöttisch. „Gute Nacht, Lady Emma. Ich werde morgen früh um zehn bei Ihnen vorsprechen. Vergessen Sie das nicht.“
    Zornig funkelte sie ihn an. Als könnte sie das vergessen! Niemals würde sie ihm seine Erpressung vergeben.
    Lord St. Clair führte seinen Freund zur Haustür und kam dann zu ihr zurück. Noch immer stand sie an derselben Stelle und knetete ihre Stola mit beiden Händen.
    „Lady Emma, geht es Ihnen gut?“ Sanft nahm er ihr das Tuch ab. „Mein Freund scheint Sie aus der Fassung gebracht zu haben.“
    „Das tut er doch immer. Im Augenblick würde ich am liebsten seinen Kopf auf einem Silbertablett sehen.“
    Er lachte. „Eine blutdürstige Vorstellung für eine Dame! “ Ich bin ja auch keine Dame. Das ist ja das Problem. Schade, dass sie ihm das nicht sagen konnte. Sie schlüpfte in die Rolle der Lady Emma und warf ihm einen selbstsicheren Blick zu. „Wir Schotten sind ein blutdürstiges Volk. Wir schätzen keine eingebildeten englischen Lords,

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