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Mass Effect 01 - Die Offenbarung

Mass Effect 01 - Die Offenbarung

Titel: Mass Effect 01 - Die Offenbarung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Drew Karpyshyn
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ist vorbei. Zeit, um weiterzuziehen."
    „Das ist leicht gesagt, aber nicht leicht getan", erklärte der Voluser weise.
    Anderson nahm noch einen Drink, nippte aber nur daran. Es war nicht gut, es mit einem neuen Drink gleich zu übertreiben. Jedes Gebräu hatte seine ganz eigenen Auswirkungen. Er konnte bereits eine merkwürdige Empfindung spüren. Eine betäubende Wärme kroch vom Magen in Arme und Beine, wodurch seine Zehen prickelten und die Finger juckten. Es war nicht unangenehm, nur ungewohnt.
    „Wie stark ist das Zeug?", fragte er den Barmann.
    Maawda zuckte mit den Schultern. „Das kommt darauf an, wie viel man davon trinkt. Ich kann dir die Flasche dalassen, wenn du hier rauskriechen willst."
    Das Angebot des Volusers klang wie eine teuflisch gute Idee. Anderson wollte nichts anderes, als sich zu betrinken, bis alles verschwand: der dumpfe Schmerz der Scheidung, die Bilder der grausam entstellten Körper auf Sidon, der nachklingende Stress, der immer beharrlich während der ersten paar freien Tage an ihm nagte. Aber er hatte am Morgen eine Besprechung mit der Botschafterin, da wäre es wenig professionell gewesen, mit einem Kater zu erscheinen.
    „Tut mir leid, Maawda, aber ich gehe besser. Ich habe morgen früh eine Besprechung." Er leerte seinen Drink, stand auf und war froh, dass sich der Raum nicht um ihn drehte. „Setz es mir auf die Rechnung."
    Mit einem letzten zögerlichen Blick auf die Asaritänzer drehte er sich um und verließ die Bar. Die beiden Turianer starrten ihn an, als er an ihrem Tisch vorbeikam. Einer der beiden flüsterte dem anderen etwas zu. Anderson musste die Worte nicht verstehen, um zu begreifen, dass er gerade beleidigt worden war.
    Er zögerte, spürte, wie sich seine Fäuste ballten, als die Wut in ihm aufstieg. Aber nur eine Sekunde lang. Zur Besprechung am nächsten Morgen mit einem Kater zu erscheinen, war übel. Aber erklären zu müssen, dass ihn die Sicherheitskräfte des Rats festgenommen hatten, weil er zwei Turianer verprügelt hatte, die ihre Klappe nicht halten konnten, war deutlich schlimmer.
    Das war eine der Lasten, die ein Offizier der Allianz schultern musste. Er war ein Repräsentant seiner Rasse. Seine Aktionen fielen auf die ganze Menschheit zurück. Selbst mit einem Kopf voll düsterer Gedanken und dem Magen voll hochprozentigem Alkohol konnte er sich nicht den Luxus leisten, sie kräftig in den Hintern zu treten. Er atmete tief durch und ging einfach weiter. Er schluckte seinen Stolz herunter und ignorierte das harte, meckernde Lachen hinter ihm nur, weil es seine Pflicht war.
    Immer in erster Linie Soldat sein.

    8. KAPiTEL
    Anderson stand um 7 Uhr auf. Er hatte leichte Kopfschmerzen als schwache Folgeerscheinung seines nächtlichen Besuchs in Choras Nest. Aber ein Dreimeilenlauf auf dem Laufband, das in einer Ecke seiner Wohnung stand, und eine heiße Dusche spülten die Reste des Elasa aus seinem Körper.
    Als er seine Uniform anzog - die in der Nacht gereinigt und gebügelt worden war -, fühlte er sich wieder wie er selbst. Er schob alle Gedanken an Cynthia und die Scheidung weit von sich. Es war an der Zeil weiterzumachen. Heute gab es nur eine Sache, die zählte: ein paar Antworten über die Ereignisse auf Sidon zu erhalten.
    Er ging durch die Straßen zum Terminal des öffentlichen Nahverkehrs. Er zeigte seinen Militärausweis und bestieg dann den Hochgeschwindigkeitsaufzug, der Leute von den Bezirken zum Präsidium beförderte.
    Anderson genoss es, das Präsidium zu besuchen. Anders als die Bezirke, die in die Arme der Station gebaut waren, befand sich das Präsidium im Ring der Citadel. Und obwohl es alle Regierungsbüros und die Botschaften der verschiedenen Spezies beherbergte, stand es in starkem Kontrast zu der pulsierenden Metropole, die er gerade verließ.
    Das Präsidium war wie eine riesige Parklandschaft angelegt. Das Zentrum wurde von einem großen Süßwasserteich dominiert, an dessen Ufern sich grüner Rasen erstreckte. Künstlicher Wind, sanft wie ein Frühlingshauch, bildete Wellen auf dem Wasser und trieb das Aroma von Tausenden Bäumen und Pflanzen durch das Präsidium. Künstliches Sonnenlicht schien vom simulierten blauen Himmel, den weiße Wölkchen zierten. Die Illusion war dermaßen perfekt, dass Anderson, wie die meisten, sie nicht vom Original unterscheiden konnte.
    Die Gebäude, in denen die Staatsgeschäfte abgewickelt wurden, waren mit dem gleichen Blick für Ästhetik gebaut worden. Aufgereiht an dem leicht

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