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Mass Effect 01 - Die Offenbarung

Mass Effect 01 - Die Offenbarung

Titel: Mass Effect 01 - Die Offenbarung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Drew Karpyshyn
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konnte immer noch nicht glauben, dass Sanders eine Verräterin war. Aber er wusste, sie war irgendwie darin verwickelt. Ihr plötzliches Verschwinden konnte kein Zufall sein. Vielleicht hatte sie den Kopf verloren und war in Panik verfallen, als alles außer Kontrolle geriet. Er konnte sich vorstellen, wie sie auf Elysium angekommen war: verängstigt, allein, ohne irgendjemandem, dem sie trauen konnte. Entfremdet oder nicht, ihr Vater war die einzige Person, die sie um Hilfe bitten konnte.
    Nachdem er sein Gepäck ins Hotel gebracht hatte, mietete Anderson einen Wagen und fuhr hinaus zu dem alleinstehenden Anwesen in den Randbezirken der Stadt. Es war offensichtlich, dass die Leute hier draußen ihre Privatsphäre schätzten.
    Er verließ das Fahrzeug, um sich auf den langen Weg über das Anwesen zu dem überraschend kleinen Haus zu machen, das offenbar möglichst weit von der Straße entfernt lag. Anderson konnte nicht verstehen, warum Grissom sich aus der Öffentlichkeit zurückgezogen hatte. Er schätzte den Mann wegen seiner Leistungen, aber er hatte keine Ahnung, warum jemand dann so etwas tat.
    Es steht dir nicht zu, ein Urteil Zufällen, ermahnte er sich selbst, als er die Tür erreichte. Er betätigte die Klingel und wartete, wobei er, ohne es zu merken, Haltung angenommen hatte. Du bist nur hier, um Kahlee Sanders zu finden.
    Es dauerte ein paar Minuten, bis er auf der anderen Seite jemanden kommen hörte, der mürrisch grummelte. Einen Augenblick später öffnete sich die Tür, und Admiral Grissom stand in voller Größe vor ihm.
    Anderson brach den Gruß, zu dem er gerade ansetzte, ab. Der Mann, der vor ihm stand, trug nur einen zerschlissenen Bademantel und schmutzige Boxershorts. Sein Haar war lang und ungekämmt, und sein Gesicht verschwand hinter drei Tage alten grauen und schwarzen Bartstoppeln. Seine Augen blitzten Anderson finster an.
    „Was wollen Sie?", wollte er wissen.
    „Sir", antwortete Anderson. „Mein Name ist Staff Lieutenant David And..."
    Grissom schnitt ihm das Wort ab. „Ich weiß, wer Sie sind. Wir haben uns auf Arcturus getroffen."
    „Das stimmt, Sir", erklärte Anderson, dabei spürte er etwas Stolz, weil Grissom ihn wiedererkannte. „Das war vor dem Erstkontaktkrieg. Ich bin überrascht, dass Sie mich wiedererkennen."
    „Ich bin in Rente, nicht senil." Trotz des Scherzes lag nicht ein Hauch von Humor in Grissoms Ton.
    Es entstand eine peinliche Pause, während der Anderson versuchte, den vorbildhaften Grissom aus seiner Erinnerung mit dem mürrischen alten Mann vor sich in Einklang zu bringen. Grissom brach die Stille.
    „Schau mal, Junge. Ich bin in Rente, deshalb geh zurück zu deinem Stab und sag denen dort, dass ich für keinerlei Interviews, Ansprachen oder Termine zur Verfügung stehe, nur weil eine unserer Militärbasen angegriffen wurde. Ich habe mit dem Kram nichts mehr zu tun."
    Anderson wurde misstrauisch. Er war davon überzeugt, dass der Mann bereits einen Fehler gemacht hatte. „Woher wussten Sie denn von dem Angriff?"
    Grissom schaute ihn an wie einen Idioten: „Es wurde überall in den Nachrichten darüber berichtet."
    „Deshalb bin ich nicht hier", sagte Anderson und versuchte, seine Verlegenheit zu verbergen. „Können wir drinnen weiterreden?"
    „Nein."
    „Bitte, Sir. Es geht um eine Angelegenheit, über die ich nicht hier auf der Straße sprechen möchte."
    Grissom blieb ihm im Weg stehen und verwehrte Anderson so den Zutritt zum Haus.
    Der Lieutenant erkannte, dass Takt und Diplomatie hier nicht weiterführten. Zeit für ein paar klare Worte. „Erzählen Sie mir etwas über Kahlee Sanders, Sir."
    „Über wen?"
    Der alte Mann war gut, Anderson hatte auf irgendeine Reaktion gehofft, wenn er den Namen von seiner seit Langem nicht mehr gesehenen Tochter ins Spiel brachte. Seinem eigenen Fleisch und Blut. Aber Grissom hatte nicht mal mit der Wimper gezuckt.
    „Kahlee Sanders", wiederholte Anderson, seine Stimme wurde deutlich lauter. Es war unwahrscheinlich, dass ihn irgendjemand hier hören würde - die Nachbarn befanden sich viel zu weit entfernt. Aber er musste irgendetwas tun, um in dieses Haus zu kommen. „Ihre Tochter. Die Soldatin, die sich wenige Stunden vor der Zerstörung von Sidon unerlaubt von der Truppe entfernt hat. Die Frau, die wir wegen Verrats an der Allianz suchen."
    Grissoms grimmiges Gesicht verzerrte sich vor Hass. „Halten Sie den Mund, und bewegen Sie Ihren Hintern hier rein", murmelte er und trat beiseite.
    Anderson folgte

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