Mass Effect 01 - Die Offenbarung
Groto mochte einfach keine Menschen. Sie vermehrten sich wie Ungeziefer und breiteten sich überall im Randsektor aus. Sie verleibten sich Kolonien ein und verdrängten andere Spezies - wie die Batarianer. Die Menschen, mit denen er bei den Blue Suns zusammenarbeitete, wussten, wie man kämpfte. Aber wie alle anderen ihrer Art waren sie arrogant und aufgeblasen. Heute Abend würde er sich ein Exemplar dieser stolzen Rasse vornehmen und es leiden lassen. Er würde es erniedrigen, entwürdigen und bestrafen. Er würde es brechen!
Es klopfte, leise und scheu. Er riss die Tür auf, um die Frau an den Armen zu fassen und hereinzuzerren. Er erstarrte, als er den männlichen Turianer vor sich stehen sah.
„Wer bist... argh."
Seine Worte erstarben, als der Turianer ihn fest auf die Kehle schlug. Keuchend und würgend stolperte Groto zurück und fiel auf das Bett in der Mitte des Zimmers. Der Turianer betrat ruhig den Raum und schloss die Tür hinter sich. Groto hörte, wie das Schloss einrastete. Jetzt waren sie hier zusammen eingesperrt.
Irgendwie kam er wieder auf die Beine. Er versuchte zu atmen, während er die Fäuste hob und den Angriff des Turianers erwartete. Doch der blieb ruhig stehen.
„Wer bist du?", japste Groto.
„Saren", kam die einsilbige Antwort.
Groto schüttelte den Kopf. Er kannte den Namen nicht. „Wie bist du an den Wachen vorbeigekommen?", wollte er wissen.
„Die haben nicht versucht, mich aufzuhalten", antwortete Saren mit entspannter Stimme. „Ich glaube, eigentlich wollten sie, dass ich hier reingehe und mich um dich kümmere."
„Was ... was hat das zu bedeuten?" Grotos Stimme zitterte. Die unnatürliche Ruhe des Turianers war beunruhigend.
„Bist du wirklich so dumm? Erkennst du nicht, dass sie genau gewusst haben, was du für heute Abend geplant hattest? Sie wuss-ten in dem Moment Bescheid, als du nach einer menschlichen Gefährtin gefragt hast."
„Wovon ... redest du?"
Der Turianer trat einen einzigen Schritt vor. Groto stolperte zwei Schritte zurück, seine Fäuste erhoben und bereit. Er wäre sogar noch weiter zurückgewichen, aber er hatte bereits die Wand im Rücken - weiter konnte er nicht.
„Das Sanctuary gestattet es nicht, dass die Mädchen verletzt werden", erklärte Saren ruhig. Während er sprach, ging er langsam vorwärts, einen bedachten Schritt nach dem anderen. „Sie haben diesen Raum überwacht." Schritt. „Im selben Moment, in dem du Hand an das Mädchen gelegt hättest, wäre ein wütender Kroganer hier reingestürmt und hätte dir den Kopf abgerissen." Schritt.
„Ich wollte nicht... ich habe doch gar nichts getan", protestierte der Batarianer und ließ seine Fäuste sinken. Er fühlte sich wie ein Idiot, wenn er so mit ihnen herumfuchtelte, während der andere Mann so ruhig blieb.
Schritt. „Ich habe sie davon überzeugt, dass ich mich um die Angelegenheit kümmere", fuhr Saren fort. „Sie waren besorgt, die anderen Gäste könnten gestört werden." Schritt. „Aber ich habe sie daran erinnert, dass die Wände vollständig schalldicht sind." Schritt. „Außerdem hattest du ja schon für den Raum bezahlt." Schritt.
Der Turianer stand jetzt direkt vor ihm und wirkte immer noch völlig entspannt. Groto hob wieder seine Fäuste. „Geh zurück, oder ich ..."
Er konnte den Satz nicht mehr beenden, da Saren ihn in den Unterleib trat. Unglaubliche Schmerzen schossen durch seine Eingeweide und den Magen. Er brach zusammen und konnte nur noch wimmern.
Saren packte ihn an den Aufschlägen seines nagelneuen Anzugs und zog ihn zurück auf die Beine. Dann stach er ihm mit dem Daumen in eins seiner inneren Augen und riss den Augapfel heraus. Der Batarianer wurde ohnmächtig, der plötzliche Schock und die Schmerzen waren zuviel für ihn.
Sekunden später wurde er von höllischen Schmerzen geweckt. Saren hatte ihm den rechten Ellbogen gebrochen. Er brüllte auf und rollte sich schützend zusammen. Dabei erlebte er physische Schmerzen jenseits aller Vorstellung.
„Du ekelst mich an", flüsterte Saren, kniete sich hin und ergriff ihn am linken Handgelenk. Er zog an Grotos Arm, suchte die Gelenke und erhöhte den Druck darauf. „Du wolltest ein unschuldiges Opfer nur zu deinem Vergnügen quälen, du kranker Bastard. Folter ist nur nützlich, wenn sie einem Zweck dient", fügte Saren hinzu, dabei gingen seine Worte in dem Knacken von Grotos linkem Ellbogen und seinem anschließenden Schreien unter.
Saren trat von dem zuckenden Mann zurück und ließ die
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