Mass Effect 01 - Die Offenbarung
Sir."
Grissom erhob sich, seine Körperhaltung war ein wenig aufrechter als zu Beginn von Andersons Besuch. Als wenn sich seine Muskeln daran erinnern könnten, wie es war, stolz Haltung anzunehmen. „Dann, vermute ich mal, müssen Sie Ihre Patrouillen ausschicken, um ihn zu finden, Soldat. Er ist der Einzige, der Sie zu meiner Tochter führen kann."
Anderson erhob sich zackig. „Haben Sie keine Angst, Sir. Ich sorge dafür, dass ihr nichts passiert."
Er setzte zu einem Gruß an, aber Grissom winkte ab.
„Nein", murmelte er beschämt. „Ich verdiene das nicht. Nicht mehr."
Anderson streckte die Hand aus. Der ältere Mann zögerte einen Moment, fasste dann aber zu und drückte sie mit einem überraschend festen Griff.
„Sie sind ein besserer Mann, als ich es jemals war, Anderson. Die Allianz kann stolz auf Sie sein."
Der Lieutenant wusste nicht, wie er darauf reagieren sollte, deshalb nickte er nur. Grissom nahm ihn fest beim Ellbogen und brachte ihn vom Wohnzimmer zur Tür.
„Und vergessen Sie Ihr Versprechen nicht", sagte er zum Abschied. „Sorgen Sie dafür, dass meiner Tochter nichts passiert."
Grissom beobachtete über den Videoschirm, wie der Lieutenant sein Grundstück verließ. Er drehte sich erst um, als der junge Mann in sein Auto gestiegen und weggefahren war. Dann ging er langsam zurück ins Haus und klopfte einmal kurz an die Tür zu seinem Schlafzimmer.
Eine Sekunde später öffnete Kahlee die Tür und fragte, „Wer war das?"
„Irgendein Schnüffler von der Allianz, der herausgefunden hat, dass wir beide verwandt sind. Ich habe ihn auf eine kleine Schnitzeljagd geschickt. Er wird die nächsten beiden Wochen damit verbringen, draußen im Terminussystem einen alten Freund von mir aufzutreiben."
„Bist du dir sicher, dass er die Story geschluckt hat?", fragte Kahlee.
„Ich habe ihm genau das gegeben, was er haben wollte", sagte Grissom mit einem zynischen Grinsen. „Die Möglichkeit, einem alten, gebrochenen Helden dabei zu helfen, sich daran zu erinnern, wie er einst gewesen ist."
„Aber er ist nicht derjenige, um den wir uns Sorgen machen müssen", fuhr Grissom fort. „Es wird erst dann gefährlich, wenn wir auf jemanden treffen, der in den Angriff auf Sidon verwickelt war."
Kahlee nahm seine Hand und drückte sie fest. „Danke", sagte sie und schaute ihrem Vater in die Augen. „Das meine ich ganz ehrlich."
Er nickte und rutschte unruhig hin und her, bis sie ihn wieder losließ. „Wir warten noch ein paar Tage", sagte er, drehte sich um und ging zur Tür. „Dann werden wir uns überlegen, wie wir dich von diesem Planeten runterbringen."
Ein großer, dunkler Schatten kroch schnell und leise über Grissoms vom Mondlicht erhelltes Anwesen auf dem Weg zum Haus.
Skarr konnte sich leise bewegen, wenn es nötig war, selbst in voller Panzerung. Sie verlangsamte ihn zwar, aber er verließ sich sowieso eher auf Stärke als auf Geschwindigkeit.
In dem kleinen Haus des Mannes, der, wie Skarr jetzt wusste, der Vater seiner Zielperson war, brannte Licht. Skarr war überrascht gewesen, als der batarianische Informationshändler den Namen eines Helden der Allianz ausgegraben hatte. Aber das änderte nichts an dem Job. Es bedeutete nur, dass es mehr Presserummel geben würde, wenn er ihn erledigt hatte.
Der Kroganer hatte keine Ahnung, ob Kahlee Sanders sich im Haus befand. Aber selbst wenn nicht, wusste vielleicht ihr Vater, wo sie sich aufhielt. Skarr war zuversichtlich, dass er den Mann zum Reden bringen würde ... so lange er ihn nicht aus Versehen vorher umbrachte. Aus diesem Grund trug er nur leichte Ausrüstung: eine Pistole und sein Lieblingsmesser.
Er wartete vor dem Eingang und achtete auf Geräusche aus dem Haus. Er zog ein Universalwerkzeug aus seinem Gürtel, das er benutzte, um das Sicherheitssystem auszuschalten und das elektronische Schloss zu deaktivieren. Er steckte es zurück in den Gürtel, zog seine Pistole und stieß die Tür auf.
Als sich seine Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, trat er über die Schwelle. Der Schuss aus der Schrotflinte traf ihn direkt in die Brust.
Es gab einen blauen Blitz, als das kinetische System auf den Einschlag reagierte und die meisten Treffer abwehrte. Ein paar Kugeln durchdrangen den Schild, prallten aber an den Platten der Panzerung ab oder verfingen sich in der darunterliegenden Polsterung. Eine Handvoll Geschosse durchdrang aber jeden Schutz und bohrte sich in das Fleisch.
Die Wucht des Stoßes holte den Kroganer von den
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