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Mass Effect 01 - Die Offenbarung

Mass Effect 01 - Die Offenbarung

Titel: Mass Effect 01 - Die Offenbarung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Drew Karpyshyn
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kam einer der Batarianer zurück.
    „Der Kroganer will seine Waffen nicht abgeben", sagte er.
    „Was?", fragte Edan überrascht.
    „Er gibt seine Waffen nicht ab. Und er trägt seine volle Panzerung."
    „Ich treffe mich nicht mit ihm, wenn er bewaffnet ist", stellte Edan fest.
    „Das habe ich ihm auch gesagt", antwortete der Söldner und neigte den Kopf in einer flehenden Geste nach links.
    „Er hat nur gelacht und gesagt, dass er gern wieder geht und dieses Geschäft als erledigt betrachtet."
    Edan fluchte leise. Der Kroganer war im Voraus bezahlt worden. Normalerweise hätte ein Batarianer sich auf so ein Geschäft niemals eingelassen. Aber für Leute von Skarrs Ruf machte man schon mal eine Ausnahme.
    „Lasst ihn seine Waffen behalten", gab er schließlich nach. „Und bringt ihn hierher."
    „Ist das klug?"
    „Sag deinen Leuten, dass sie bei der geringsten Kleinigkeit die Erlaubnis haben, ihn zu erschießen. Sorg dafür, dass er das auch mitbekommt."
    Der Söldner grinste und ging zurück zum Eingang. Als er zurückkam, war der Kopfgeldjäger bei ihm, und er schien ziemlich wütend.
    Edan hatte nie zuvor einen kroganischen Meister des Kampfs in voller Montur gesehen. Es war ein erschreckender Anblick: wie ein lebender Panzer, der auf einen zurollte. Er musste sich beherrschen, um nicht zurückzuweichen.
    Skarr hatte seine Waffe nicht gezogen, aber das volle Arsenal steckte in seinem Gürtel. Er trug eine Pistole an jeder Seite der Hüfte, dazu hingen ein zerlegbares großkalibriges Sturmgewehr und eine Hochgeschwindigkeits-Schrotflinte über seinem Rücken. Seine Panzerung hatte mehrere kleine Löcher im Brustbereich, jedes von getrocknetem Blut verschmutzt. Dunkle Flecken hatten sich um die Einschüsse gebildet und dienten als stumme Zeugen des Kampfes, den er auf Elysium ausgetragen hatte.
    Die Blue Suns beäugten ihn kritisch. Neun Sturmgewehre folgten jeder seiner Bewegungen. Den Kroganer schien das nicht zu stören. Er hatte nur Augen für den Mann, der ihn angeheuert hatte. Er schritt mit langen, schweren Schritten auf ihn zu. Das gnadenlose Klacken seiner Stiefel war das einzige Geräusch im Lagerhaus.
    Eine Sekunde lang dachte Edan, dass der Kroganer nicht stehen bleiben würde - er würde einfach weitergehen, die kleineren ba-tarianischen Söldner niedertrampeln und sie zu Brei zermalmen. Stattdessen stoppte er einen Meter vor Edan, mit wütenden, rasselnden Atemstößen.
    „Du hast versagt", erklärte Edan. Eigentlich wollte er einen schneidenden Tonfall wählen. Aber als er vor diesem massigen Killer stand, verlor seine Stimme jedwede Forschheit.
    „Du hast mir nichts davon erzählt, dass ich es mit einem Spectre zu tun bekommen würde", schnarrte Skarr zurück.
    „Ein Spectre?", erwiderte Edan ehrlich überrascht. „Bist du dir sicher?"
    „Ich erkenne einen Spectre, wenn ich einen sehe!", brüllte Skarr. „Ganz besonders diesen turianischen Bastard!"
    Ärgerlich verzog Edan den Mund, aber er sagte nichts. Das war eine schlimme Sache. Er wusste, dass Skarr von Saren redete. Der Turianer war der berüchtigtste Spectre im Randsektor. Er war für drei Dinge bekannt: seine Rücksichtslosigkeit, seine Loyalität zum Rat und seine Fähigkeit, Resultate zu liefern.
    „Eine meiner Regeln lautet, dass ich mich niemals mit Spectres anlege", sagte Skarr, seine Stimme sank zu einem tiefen Grollen herab. „Du wusstest das, als du mich angeheuert hast. Du hast mich ausgetrickst, Batarianer."
    „Meine Wachen erschießen dich, wenn du eine falsche Bewegung machst", sagte Edan schnell, als er die angedeutete Drohung hörte. „Du tötest vielleicht mich, aber du kommst niemals lebend hier raus."
    Der große Kopf der Kroganers bewegte sich von einer Seite zur anderen. Er beobachtete die bewaffneten Söldner und rechnete sich seine Chancen aus. Als er erkannte, dass sogar er diesen Kampf nicht würde gewinnen können, trat er langsam einen Schritt zurück.
    „Ich denke, wir stecken da beide drin", schnaufte er. „Aber du wirst mein Honorar verdoppeln müssen."
    Edan blinzelte überrascht. So hatte er sich den Verlauf der Verhandlungen nicht vorgestellt.
    „Du bist nicht in der Position, Forderungen zu stellen", erklärte er. „Du hast deinen Auftrag nicht ausgeführt. Wenn überhaupt, dann könnte ich mein Geld zurückverlangen. Oder meine Männer könnten dich jetzt gleich hier erledigen."
    Skarr lachte laut auf. „Du hast recht, Sanders lebt noch. In diesem Moment redet sie bestimmt mit Saren und

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