Mass Effect 02 - Der Aufstieg
Druckwelle wirbelte den Quarianer, der neben dem Wagen stand, durch die Luft und warf die anderen, inklusive Golo, zu Boden.
„Feuer“, sagte er, seine Stimme klang ruhig, als er den Abzug seines Scharfschützengewehrs ruhig und gleichmäßig durchzog.
Die Explosion warf Feda von den Füßen. Mit einem fürchterlichen Geräusch krachte sie zu Boden. Aber schnell sprang sie hoch und richtete ihre Pistole auf Golo, der noch am Boden lag und die Hände über den Kopf hielt.
Sie drückte den Abzug, doch nichts geschah. Ein Blick nach unten zeigte ihr, dass der Status-Indikator ihrer Waffe rot blinkte. Das automatische Zielsystem war überladen worden. Fluchend drückte sie den Knopf für den manuellen Modus.
Sie wusste, dass der Puls, der ihre Waffe deaktiviert hatte, vielleicht auch ihre Schilde ausgeschaltet hatte.
Ein hyperbeschleunigtes Projektil, nicht größer als eine Nadel, durchdrang ihre ablative Panzerung, bevor es in das darunterliegende Fleisch eindrang und explodierte. Der Einschlag warf sie herum und riss ihr die Pistole aus der Hand. Sie spürte, wie ihre Kniescheibe sich auflöste, dann fiel sie zu Boden. Ihr Schrei überlagerte sich mit dem unverwechselbaren Ping-Ping-Ping der hochenergetischen Gewehrsalven.
Sie sah Liges Leichnam an der Stelle liegen, wo die Explosion ihn hingeschleudert hatte. Seine Maske war zersplittert und sein Gesicht nur noch eine blutige Masse. Ein Auge war noch erkennbar. Es starrte sie an, leblos, ohne zu blinzeln. Der Körper zuckte, wenn er von Kugeln getroffen wurde.
Du musst ins Fahrzeug!, schoss es ihr durch den Kopf. Feda begann, auf dem Bauch in Richtung des Geländewagens zu kriechen. Die Salve, die in ihren Hinterkopf einschlug und ihr Leben beendete, spürte sie nicht mehr.
Pel feuerte weiter, jagte Salve nach Salve in die bewegungslosen Körper, bis er Golos Stimme in seinem Helm hörte.
„Ich glaube, du kannst jetzt aufhören. Sie sind alle tot.“
Pel stand auf, schob seine Waffe zusammen und verstaute sie auf dem Rücken.
„Betateam, auf zum Treffpunkt. Alphateam, achtet auf Verstärkung.“
Die Schwerkraft auf Shelba betrug zweiundneunzig Prozent der Erdanziehungskraft. Deshalb schaffte Pel es in einer guten Zeit, auch wenn sein Kampfanzug ihn behinderte. Er brauchte über fünf Minuten, um an den Ort des Massakers zu gelangen. Golo wartete dort auf ihn, zusammen mit zwei Frauen vom Betateam. Sie zogen bereits den toten Quarianern die Kleidung und Ausrüstung aus. Die dunklen Sachen waren von Kugeln durchsiebt und blutverschmiert. Aber es war unwahrscheinlich, dass irgendjemand das merken würde, bevor es zu spät war.
Pel war zu groß, um als Quarianer durchzugehen, doch die Frauen hatten den richtigen Körperbau. Wenn ihre Gesichter von den Helmen verdeckt wurden und in den Kleidern und Lumpen steckten, war es schwer, sie von ihren Opfern zu unterscheiden.
„Hast du ihr Schiff lokalisiert?“, fragte Golo. Wie die Frauen trug der Quarianer Sachen der Toten, um seine Identität zu verschleiern.
„Wir haben sie beobachtet, als sie gelandet sind“, sagte ihm Pel. „Vielleicht zehn Klicks von hier.“
„Möglicherweise drei oder vier weitere an Bord“, informierte ihn der Quarianer. „Wahrscheinlich sind sie bewaffnet, aber sie werden keine Kampfanzüge tragen. Denk daran, dass wir einen lebend brauchen. Den Piloten, wenn möglich.“
Hilo’Jaa vas Idenna, der Pilot des Erkundungsschiffs Cyanid vom Flottenschiff Idenna, war überrascht, als er Fedas Geländewagen entdeckte, der vom Horizont auf sie zusteuerte.
Er drückte den Sendeknopf am Funkgerät.
„Feda? Hier ist Hilo. Kannst du mich hören?“
Eine Sekunde später kam die Antwort, aber sie wurde von statischen Störungen überlagert, die so stark waren, dass kaum etwas zu hören war.
„Ich kann dich nicht verstehen, Feda. Ist alles in Ordnung?“
Dieses Mal bestand die Antwort aus einer kreischenden Rückkopplung, die Hilo aufschreien ließ. Er schaltete den Sender aus.
„Macht euch bereit“, sagte Hilo über das Schiffsinterkom. „Feda kommt zurück.“
„Warum hat sie sich nicht vorab gemeldet?“, antwortete eine Stimme über den Lautsprecher einige Sekunden später.
„Der Wagen hat offensichtlich Probleme mit dem Funkgerät.“
„Das habe ich doch erst letzte Woche repariert!“, widersprach die Stimme.
„Dann wirst du es noch mal machen müssen“, antwortete Hilo lächelnd. „Sei vorsichtig, nur für den Fall.“
Es war nicht ungewöhnlich, dass etwas
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