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Mass Effect 03 - Vergeltung

Mass Effect 03 - Vergeltung

Titel: Mass Effect 03 - Vergeltung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Drew Karpyshyn
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fragte der Mensch.
    Aria ging auf die offensichtliche Provokation nicht ein, doch aus der Ecke schnaubte Sanak: „Wir sind doch keine Wilden.“
    „Sagen Sie mir den Comm-Kanal“, forderte Aria und ign o rierte den Batarianer, als sie den Holoprojektor aktivierte.
    Der Mensch f ügte sich, und ein paar Sekunden später erschien das Bild eines gut gekleideten älteren Menschen mit silbernem Haar und strahlend blauen A u gen. Er saß in einem Sessel, der sich offensichtlich auf einer Raumstation befand. Ein verwi r belter, aber undefinierbarer Nebel war durch das Panoram a fenster hinter ihm zu sehen. In der rechten Hand hielt er eine brennende Zigarette.
    „Aria T’Loak“, sagte er mit einem leichten Nicken. „Ich bin der Unbekannte.“
    „Ich bin enttäuscht, dass Sie nicht den Mut haben, mich pe r sönlich zu treffen“, konterte sie und reizte ihn in der Hoffnung, eine Art von Reaktion zu pr o vozieren.
    „Wollen wir Spielchen spielen oder übers Geschäft reden?“, fragte er. Seine Haltung war unverändert.
    Aria antwortete nicht sofort. Sie wollte ihn zappeln lassen.
    Das dreidimensionale holografische Bild war lebensecht g e nug, dass sie darin die subtilen Ver änderungen seiner Körpe r haltung erkennen konnte. Sie beobachtete ihn während der la n gen Stille, als er langsam an der Zigarette zog, analysierte sie die unb e wusste Sprache jeder Bewegung.
    Zu ihrer Entt äuschung erkannte sie schnell, dass sie seiner Gestik nichts Nützliches entnehmen konnte. Sie erkannte nur eine verwirrende Mischung aus falschen Signalen und bewus s ten Desinformationen, die sorgfältig aufeinander abgestimmt waren, um seine wahren Gefühle zu verbergen.
    „Man sagte mir, dass Sie mich sprechen wollen“, begann sie schließlich die Verhandlungen.
    „Grayson hat unsere Organisation verraten“, sagte der U n bekannte und legte sein Angebot auf den Tisch. „Wir jagen ihn bereits seit zwei Jahren. Nun bin ich bereit, Sie für seinen Tod zu bezahlen.“
    „Jemand war hinter Grayson her, als er für mich gearbeitet hat“, sagte Aria. „Dieser Jemand hat einen meiner Leute getötet. Eh r lich gesagt, glaube ich, dass Cerberus dahintersteckt.“
    „Niemand hat Grayson verfolgt“, korrigierte der Unbekannte. „Er ist geflohen, weil seine Tarnung aufgeflogen ist. Dann hat er seine eigene Entführung inszeniert. So wollte er nur Zeit g e winnen.“
    „Seine Tarnung? Behaupten Sie, dass er mich ausspioniert hat?“
    „Grayson hat Ihre Organisation infiltriert. Hat sich hochg e arbeitet und unentbehrlich gemacht. Die ganze Zeit aber hat er Informationen für seinen neuen A r beitgeber gesammelt.“
    Aria konzentrierte all ihre Aufmerksamkeit auf den Mann. Sorgf ältig achtete sie auf den Tonfall, seine Haltung, wie er im Sessel sa ß, seinen Gesichtsausdruck und die unbewussten B e wegungen der Augen. Doch sie e r kannte immer noch nichts darin.
    Nur eine Handvoll Wesen in der Galaxis konnten Aria T’Loak erfolgreich bel ügen. Mit einigem Unmut e r kannte sie, dass der Unbekannte dazugehörte. Aber die Tatsache, dass er sie übe r haupt belügen konnte, bedeutete nicht unbedingt, dass er es auch tat.
    Sie bedachte, was er ihr bislang verraten hatte. Grayson hatte f ür Cerberus gearbeitet, sie dann aber betrogen. Jetzt wollten sie Rache. Soweit glaubte sie ihm. Warum sonst hätte der Unb e kannte einen Ve r treter nach Omega schicken sollen, um mit ihr zu verhandeln?
    Wenn man dazu bedachte, dass Grayson bereits seinen vo r herigen Arbeitgeber verraten hatte, dann brauchte man nicht viel Fantasie, um sich vorzuste l len, er habe dasselbe auch mit ihr getan. Doch es gab noch zu viele fehlende Teile im Puzzle, als dass sie dem Unbekannten die Geschichte ohne weitere Unte r suchung abgekauft h ätte.
    „Für wen hat Grayson gearbeitet?“, wollte sie wissen.
    „Für eine Gruppe von Turianern . Sie sind verbittert über den wachsenden Einfluss der Menschen im Rat und wollen die turianischen Interessen ausweiten. Diese Leute planen einen Angriff auf das Term i nus-System.“
    Das Szenario war glaubhaft. Obwohl sie technisch gesehen Verb ündete waren, wusste doch jedermann, dass es nach wie vor Vorbehalte zwischen den Turianern und der Menschheit gab. Wenn eine Gruppe Nationalisten die turianischen Interessen ausweiten wollte, war das Terminus-System der l o gische Ort, um damit zu beginnen. Und jeder, der einen Angriff auf das Te r minus-System plante, bekam es früher oder später mit Aria zu tun.
    Vielleicht hatte

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