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Mass Effect 03 - Vergeltung

Mass Effect 03 - Vergeltung

Titel: Mass Effect 03 - Vergeltung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Drew Karpyshyn
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Nachdem er sicher war, dass Aria ihn nicht beschatten ließ, änderte er die Richtung.
    Entgegen allem, was er Aria gesagt hatte, hatte der Unb e kannte Kai Leng explizit angewiesen, nach dem Treffen auf Omega zu bleiben.
    „Behalten Sie Aria und ihre Leute im Auge“, hatte er gesagt. „Stellen Sie sicher, dass sie ihren Teil der Abmachung einhält.“
    „Wenn nicht“, so hatte er hinzugefügt, „nehmen Sie die Sache selbst in die Hand. Tun Sie, was nötig ist. Grayson darf nicht überleben.“

Fünfzehn
    Als Grayson wieder zu Bewusstsein kam, sa ß er vornüberg e beugt im Pilotensitz des turianischen Shuttles. Sein Kinn ruhte auf der Brust.
    Langsam hob er den Kopf, die Muskeln im Nacken waren steif und schmerzten. Sein Mund war trocken, er hatte pochende Kopfschmerzen und schwitzte merklich. Das waren die ve r trauten ersten Stufen des Entzugs vom Roten Sand. Nachdem Cerberus den Verteiler in seinem K örper nicht wieder aufgefüllt hatte, wurde sein Körper allmählich wieder entgiftet.
    Er erhob sich langsam aus dem Sitz und streckte seinen schmerzenden R ücken. Erst da fielen ihm wieder die Wunden ein, die er während des Angriffs erlitten hatte. Die gebrochene Hand, die Kugeln in Schulter und Beinen … Verletzungen, die auf wu n dersame Weise verheilt waren, während er geschlafen hatte.
    Es dauerte ein paar Sekunden, bevor ihm die volle Bedeutung klar wurde. Die Reaper hatten seinen K örper repariert, während er bewusstlos gewesen war. Und nun stand er hier, streckte und reckte sich. Er hatte wieder selbst die Kontrolle!
    Die Reaper waren immer noch da. Er konnte sie tief in seinem Kopf sp üren. Sie schliefen wie eine große Bestie. Der Ausbruch biotischer und physischer Energie hatte sie dazu gezwungen, sich in die düsteren Tiefen seines Unterbewusstseins zurückz u ziehen und auszuruhen.
    Das bewies, dass sie nicht über unbegrenzte Kräfte verfügten. Doch ihm war klar, dass sie beim nächsten Versuch, Kontrolle über ihn zu bekommen, stärker denn je sein würden. Die K y bernetik verteilte sich über seinen Körper … und wuchs. Bald schon w ü r den die Reaper ihn vollständig beherrschen. Dann blieben ihm nicht mehr viele Möglichkeiten.
    Pl ötzliche Zuckungen in seinem Bauch und in seinen Eing e weiden veranlassten ihn, sich zu übe r geben. Das war ein weiterer Nebeneffekt der En t zugserscheinungen. Schnell, aber dennoch vorsichtig, ging er in den hinteren Bereich des Shuttles. Die turianische und menschliche Physiologie waren sich ähnlich genug, dass er die Toilette benutzen konnte. Ein Fakt, für den er dankbar war, als er versuchte, sich durch sämtliche Körperöf f nungen gleichzeitig zu entleeren.
    Es dauerte beinahe zehn Minuten, bevor sich sein Magen so weit beruhigt hatte, dass er sich traute, das Badezimmer zu verlassen. Auch wenn die Reaper schliefen, konnte er ihren instinktiven Ekel beim Anblick organischer Schw äche spüren. Grayson g e noss es ebenfalls nicht, doch es gab ihm auch Hof f nung. Wenn der Rote Sand seinen Geist nicht benebelte, waren seine Cha n cen größer, die Reaper in Schach zu halten.
    Er wusste nicht, was die Reaper wollten. Ihre stete Pr äsenz in seinem Geist gab ihm keinerlei Hinweis, was ihr Ziel anbetraf. Aber was es auch war, er würde es nicht zulassen.
    Selbstmord w äre die einfachste Lösung gewesen. Sein Leben wäre sofort beendet gewesen, und damit hätte er keine Bedr o hung mehr dargestellt. Ein ei n ziger Schuss würde reichen. Doch die Reaper hatten die Waffen der Turianer zusammen mit den Leichen ins All geschossen. Er fragte sich, ob das nur ein Z u fall war oder ob sie seine Reaktion vorausgeahnt hatten.
    Aber ihm blieben noch andere M öglichkeiten. Er stand auf und ging zum Notfallkoffer im hinteren Bereich des Shuttles.
    Etwas stimmt nicht.
    Die Reaper sp ürten die Veränderung in seinen Hirnwellen durch das synthetische Netzwerk, das seine mentale Aktivität übe r wachte. Sie erkannten, wie das Muster durch seine Synapsen flackerte: Hoffnungslosigkeit, Selbstvernichtung. Auf die se Weise hatten sie schon einmal jemanden verloren. Dieses Mal waren sie vorbereitet.
    Grayson öffnete den Notfallkoffer und durchsuchte ihn. Es gab Medi-Gel, eine hohe Überdosis würde ihn ein Koma befördern, aus dem es kein Erwachen gab. Doch würde das die Reaper aufhalten? Oder würden sie ihn einfach reanimieren und ihn wie eine Art Zombie herumlaufen lassen?
    Grayson überging die Drogen, und sein Blick fiel auf die nächste Möglichkeit.

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