Mass Effect 03 - Vergeltung
Team lachte wissend. Die Leute freuten sich auf das G e metzel. Dank des Überraschungsmoments und ihrer Überzahl würden sie keinerlei Probleme haben, diesen Kampf zu gewi n nen. Doch das beu n ruhigte Sanak nicht.
„Denkt immer an unser Primärziel – nehmt den Menschen l e bend gefangen! Ist das klar? Nehmt ihn lebend gefangen!“
Ein zustimmender Chor antwortete ihm, doch er war noch nicht zufrieden. Er wusste, wie leicht die Dinge au ßer Kontrolle g e raten konnten. Besonders, wenn Kroganer daran beteiligt waren.
„Das ist kein freundlicher Vorschlag. Der Befehl kommt nicht mal von mir. Er stammt von Aria pe r sönlich. Wenn der Mensch stirbt, sterben wir auch.“
Er konnte auf ihren Gesichtern ablesen, dass die Wichtigkeit seiner Aussage in ihre K öpfe drang. Nur um sicherzugehen, wiederholte er sie ein letztes Mal.
„Nehmt den Menschen lebend gefangen!“
Die Koje in dem Raum, den Anderson sich als Unterkunft au s gesucht hatte, war recht komfortabel, doch er konnte trotzdem nicht schlafen.
Es lag nicht nur an der merkw ürdigen Situation. Obwohl der Gedanke, sich auf einer Cerberus-Station zu befinden, die von Turianern betrieben wurde, ihn durchaus erschütterte. Zudem war es ein wenig bestürzend, die Kabine von jemandem zu b e nutzen, dessen Leichnam wahrscheinlich in der Landebucht an der Wand aufgestapelt lag.
Aber der Grund, aus dem er nicht schlafen konnte, war von pers önlicherer Natur. Er sorgte sich um Kahlee.
Sie war besessen davon, die Forschungsunterlagen durchzug e hen, und wollte alles wissen, was Cerberus Grayson angetan hatte. Die turianischen Wisse n schaftler und Techniker taten ihr Bestes, um ihr zu helfen. Sie arbeiteten abwechselnd in Zehn-Stunden-Schichten. Doch Kahlee selbst hatte sich bislang nur eine Handvoll von zehn - oder zwa n zigmin ütigen Pausen gegönnt, seit sie eingetroffen waren. Sie ging zu hart mit sich um. Und wenn sie nicht bald eine Pause machte, würde sie vor E r schöpfung zusammenbrechen.
Anderson hatte sie gedr ängt, langsamer zu arbe i ten. Er hatte versucht, ihr klarzumachen, dass sie mit jeder verstreichenden Stunde immer unproduktiver wurde und dann leichter Fehler machen würde. Schließlich konnten die Turianer die Daten auch weiter extrahieren, während sie schlief. Und wenn sie dann aufwachte, bekam sie gleich einen neuen Schwung an Da ten. Wie erwartet, hatte sie seiner Besorgnis h öflich zugehört und sie dann mit der Versicherung beiseitegeschoben, dass sie ihre Grenzen kennen würde. Schließlich hatte sie ihm noch ve r sprochen aufzuhören, wann immer das geschehen sollte.
Als Anderson klar wurde, dass er sie nicht übe r zeugen konnte, hatte er sich zurückgezogen, um se l ber die Augen zu schließen. Doch nun lag er auf dem Rücken und blickte im gedämpften Licht zur Decke der Kabine hinauf.
Es w äre nicht so schlimm gewesen, hätte er sich nicht so nutzlos gefühlt. Anderson kannte sich mit Fo r schung und Analysen nicht aus, er war Soldat. Er fühlte sich nicht gern hilflos und wünschte sich de s halb, etwas zu tun zu haben.
Eine Sekunde sp äter bedauerte er diesen Gedanken, als der Alarm durch die Station schallte.
Er sprang von der Koje auf und rannte nur im Unterhemd und Shorts auf den Gang hinaus. Mehrere Turianer drangen aus dem umliegenden R äumen, auch sie waren von den Notfallsirenen aus dem Schlaf gerissen worden.
Ohne genaue Kenntnisse, was geschehen war, rannte Anderson den Gang hinunter bis er zu dem Labor kam. Kahlee war dort mit einigen turianischen Soldaten, doch die Techniker und Wisse n schaftler waren fort.
„Was ist mit Sato und den anderen?“, fragte er und musste dabei brüllen, damit man seine Stimme über das Dröhnen des Alarms hinweg hörte.
„Sie wollen ihre Ausrüstung holen“, erklärte einer der turianischen Soldaten. „Wir werden angegriffen!“
Es war nicht überraschend, dass die Techniker und Wisse n schaftler ihre Kampfausrüstung dabei hatten. Der Dienst beim Militär war Pflicht für jeden Turianer. Wenn man die Natur der Mission bedachte, war es wahrscheinlich, dass alle an Bord a u ßer Kahlee und Anderson noch im aktiven Dienst waren.
„Was sollen wir tun?“, fragte Anderson und suchte nach einem Statusbericht.
„Ein einzelnes Schiff nähert sich. Mittelgroße Fregatte. Sie antwortet nicht auf Grußfrequenzen. Sieht so aus, als wolle sie uns kapern.“
Die Ironie, dass die Turianer dieses Mal auf der anderen Seite standen, entging Anderson nicht. Er hoffte nur,
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