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Mathilda, Mathilda! - Drei wie Zimt und Zucker: Band 3 (German Edition)

Mathilda, Mathilda! - Drei wie Zimt und Zucker: Band 3 (German Edition)

Titel: Mathilda, Mathilda! - Drei wie Zimt und Zucker: Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Langen
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Philippa den Vortritt, obwohl sie es selbst kaum abwarten konnte. In meinem Bauch kribbelte es wie verrückt. Wann konnte man auch schon mal von einem Hausdach rutschen? Ich stieß mich mit beiden Händen ab, zog die Knie an und ruuuuuuuuuuuutschte los, sauste über die Dachkante und flog durch die Luft, als unter mir Mats aus der Hütte trat.
    » ACHT …«, schrie ich noch, aber da landete ich schon auf dem Boden und eine riesige Schneeladung vom Dach auf Mats. Der sah jetzt aus wie ein Schneemann, sogar seine dunkelroten Haare waren weiß. Ich hatte ihn wirklich eiskalt erwischt.
    Wir rappelten uns nebeneinander auf, während ich stammelte: »Mats, sorrry, also, das ist wirklich Pech, dass du …« Ich warf ihm einen raschen Blick zu. Ob Mats mir böse sein würde? Ich hatte ja nicht ahnen können, dass er gerade rauskommen musste, als ich vom Dach rutschte. Besorgt blickte ich ihn an.
    Mats sagte nichts, er schüttelte sich, wie ein Hund nach dem Schwimmen, dass der Schnee nur so flog, und dann grinste er mich an. Seine Augen blitzten und er rief: »Renn, Wichtel, renn so schnell du kannst.«
    Ich quiekte und rannte los. Aber durch den tiefen Schnee kann man kaum rennen. Man kommt nicht wirklich schnell voran. Und man ist sofort außer Atem. Ich japste nach Luft, während ich hinter mir das Knirschen von Schuhen im Schnee hörte. Mats holte auf, er kam näher und näher. Gleich würde er mich gefangen haben.
    »Jetzt hab’ ich dich«, keuchte Mats und griff nach mir, doch er erwischte nur meine Knie. Ich kippte nach vorne, mein Gesicht schlug auf ein Stück harten Schnee und dann wurde es seltsam warm. Erst, als ich die roten Tropfen unter mir im Schnee sah, wurde mir klar, dass ich Nasenbluten hatte. Ich richtete mich auf, um ein Taschentuch aus meiner Jackentasche zu holen.
    Mats sah mich entsetzt an wie nie zuvor. Er wurde erst blass, dann kreideweiß, so dass die Sommersprossen auf seiner Nase und seinen Wangen nur so hervorleuchteten. »Oh nein«, stöhnte er. »Das wollte ich nicht!« Er fasste sich mit einer Hand an die Stirn und schwankte.
    »Mats!«, schrie ich und bekam richtig Panik. Denn kurz vor Halloween war er fast ohnmächtig geworden, nachdem T-Rex den alten Hund der Quentins gebissen hatte. Zum Glück nicht besonders schlimm, aber der Anblick der kleinen Wunde hatte für Mats gereicht. Um ihn zu stützen, schlang ich einen Arm um Mats’ Taille, während ich mit der anderen Hand ein Taschentuch auf meine Nase drückte. Aber ich konnte Mats nicht mehr halten. Er fiel auf die Knie und sackte dann vornüber in den Schnee.
    »Philippa, Linn«, schrie ich und winkte wie wild mit den Armen. Die beiden würden bestimmt denken, dass wir nur Quatsch machten. »Ich brauche Hilfe, schnell!«
    Philippa rieb Mats’ Gesicht mit Schnee ab, bis er rot wie ein Hummer wurde. Zusammen mit Linn richteten wir ihn auf. Mats sah mich nicht an. Er murmelte nur: »Ich wollte dir nicht weh tun, Mathilda. Das wollte ich nicht«, und er sah dabei so verzweifelt aus, als hätte er versucht, mich umzubringen. Er drehte sich um und lief alleine in die Berghütte zurück.
    Ich stapfte ihm hinterher, denn ich wollte ihm unbedingt sagen, dass das mit meinem Nasenbluten nicht schlimm gewesen war, aber Mats schottete sich ab. Den Rest des Tages! Er kam nicht raus, so lange wir draußen waren. In der Berghütte setzte er sich abseits von uns hin. Als wir alle beim Essen auf der Eckbank um den Tisch saßen, blickte er nur mit ernstem Gesicht auf seinen Teller.
    Abends fragte ich sogar Frau Quentin, was ich denn nur tun könnte, damit Mats wieder der Alte wird. Sie lächelte mich an und sagte: »Nichts, Mathilda, er schämt sich ganz schrecklich.«
    Aber das Schämen musste unbedingt vor Silvester aufhören. Ich wusste nur nicht, wie ich das machen sollte. Denn das neue Jahr sollte mit einem Kuss anfangen.

Nachtgeflüster

    M itten in der Nacht wurde ich wach. Etwas ganz in meiner Nähe hatte mich geweckt. Das wusste ich genau. Aber was nur? Das wusste ich nicht und das war das Unheimliche daran. War etwa eine Maus auf den Dachboden gekrochen oder sogar ein noch größeres Tier? Mein Herz schlug schneller, während ich angestrengt lauschte und zugleich in die Dunkelheit starrte. Aber ich sah nicht einmal die Hand vor meinen Augen. Schon tastete ich nach meiner Taschenlampe, aber stellte sie dann doch nicht an. Denn das helle Licht würde bestimmt die anderen aufwecken. Außer mir hatte niemand etwas gehört. Neben mir atmeten

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