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Mathilda, Mathilda! - Drei wie Zimt und Zucker: Band 3 (German Edition)

Mathilda, Mathilda! - Drei wie Zimt und Zucker: Band 3 (German Edition)

Titel: Mathilda, Mathilda! - Drei wie Zimt und Zucker: Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Langen
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leid, dass wir Streit hatten, und ich möchte, dass wir wieder Freundinnen sind.« Es war gar nicht schwer. Im Gegenteil, die Worte kamen wie von selbst und mit jedem fühlte ich mich besser.
    Linn nickte. »Ja, mir auch«, stieß sie hervor und dann fiel sie mir um den Hals. »Ach, das waren die schlimmsten zwei Wochen aller Zeiten.«
    »Ein Grund mehr, dass sie nun für immer und ewig beendet sind«, ließ sich Philippa vernehmen, die aus der Klokabine kam. »Los, Mädels, ab jetzt wird das wie Zimt- und Zucker-Toast!«
    Ja, das wollte ich auch. Mehr als alles andere. Von der ständigen Berg- und Talfahrt der Gefühle hatte ich nämlich genug, ein für alle Male. Den Rest der Fahrt kam keine SMS mehr an. Aber vielleicht lag es auch daran, dass wir nun in Österreich waren und Kurznachrichten aus dem Ausland ziemlich teuer sind. Selbst für eine große Liebe.

Allein unter Mädels

    T heoretisch hatte ich natürlich gewusst, dass die Berge in Österreich hoch sind. Aber auf einem Foto ist es noch einmal etwas ganz anderes, als wenn man auf einer schmalen Straße fährt. Wo auf der einen Seite nichts als Felswand und endlos viel Berg über uns aufragte, auf der anderen nichts als der Abgrund. Dann spürt man ganz deutlich, wie winzig klein ein Mensch ist.
    Ich atmete auf, als wir endlich den kleinen Ort erreichten, wo unser gesamtes Gepäck vom blauen Bus der Quentins in eine Pistenraupe verladen wurde. »Und was ist mit uns?«, riefen die Kleinen, als die Raupe ohne uns den Berg hinauffuhr.
    Linn zeigte auf die Gondelbahn. »Damit fahren wir das letzte Stück!« Cara und Emmi waren begeistert, bis die Gondel hin- und herschwankte, als sie die Station verließ. So, als ob sie aus den Seilen springen würde. Ich klammerte mich an den nächstbesten Arm – und das war der von Mats. »Da passiert nichts«, murmelte er gleich über meinem Ohr. Stumm nickte ich und vergaß vor Angst ganz, seinen Arm loszulassen. Aber Mats schien es nicht zu stören.
    Nebeneinander sahen wir zu, wie der Abstand zum Boden größer wurde, während wir über eine Skipiste und dann in eine tief verschneite Welt hinaufschwebten. Die Tannenwipfel schienen fast den Boden der Gondel zu streifen.
    »Sieh mal, das muss unsere Berghütte sein!« Mats beugte sich vor und zeigte auf ein einsames Holzhaus, das an den Hang geduckt lag. Das Dach war so dick verschneit, dass es aussah, als hätte jemand lauter dicke, weiße Bettdecken darauf abgelegt. »Wie aus einem Märchenbuch«, murmelte ich und ganz ohne nachzudenken, ob das vielleicht kindisch klang.
    Mats lächelte. »Habe ich auch gedacht«, sagte er so leise, dass nur ich es hören konnte. »Echt?« Ich lächelte Mats an. Wir sahen uns einfach nur an. Etwas zu lange, aber er hat wirklich wunderschöne Augen. So, dass ich irgendwie alles andere vergaß, bis Linn an meinem Ärmel zerrte. »Mathilda, pass auf, wir müssen jeden Moment aussteigen.«
    Und wirklich, ruckelnd fuhren wir in die Bergstation. Schnell stiegen wir aus der Gondel, ließen lauter Skifahrer in ihren bunten Anzügen und Helmen hinter uns und stapften durch den platt gewalzten Schnee zu der einsamen Hütte. Mit jedem Schritt warf ich mir vor: Wieso vergisst du ständig, dass du nur eine gute Freundin von Mats bist? Er ist mit Saskia zusammen und du mit Scott. Schon vergessen? Aber irgendwie zog mich immer alles so zu Mats hin. Dagegen konnte ich gar nichts machen. Nix da, sagte ich mir selbst. Ab jetzt passt du auf. So schwer konnte das doch gar nicht sein.
    War es zuerst auch nicht. Denn da entdeckten wir die Berghütte. Sie war klein, aber wirklich wunderschön und mit dem vielen Holz sehr gemütlich. Im Erdgeschoss gab es eine Wohnküche mit einer Eckbank. Neben einem alten Ofen mit einem dicken, schwarzen Rohr waren lauter Holzscheite gestapelt. Hier konnte man nicht einfach eine Herdplatte andrehen, sondern man musste erst ein Feuer anzünden.
    »Ich mache das!«, rief Mats so, als ob er jeden Tag in der Wildnis leben würde. Doch bald darauf verriet eine Qualmwolke, dass es dazu etwas mehr Übung brauchte.
    »Los, Mädels, bevor wir hier noch geräuchert werden«, Linn warf ihrem Bruder einen vorwurfsvollen Blick zu, der deutlich verriet, was sie von dem Qualm hielt. »Lasst uns schon mal schauen, wo es zum Matratzenlager geht.«
    Neugierig stürmten wir in den Flur – und blieben sofort stehen. Denn hier gab es kein Fenster und es war stockfinster. Etwas unheimlich war es auch, denn man wusste nicht, ob da außer uns noch

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