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Mathilda, Mathilda! - Drei wie Zimt und Zucker: Band 3 (German Edition)

Mathilda, Mathilda! - Drei wie Zimt und Zucker: Band 3 (German Edition)

Titel: Mathilda, Mathilda! - Drei wie Zimt und Zucker: Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Langen
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sowieso so eine kleine Nervensäge, die den ganzen Tag mit Matchboxautos spielte und noch stinkende Windeln trug. Dann blieb mir die Luft weg. Hinter Jan kam jemand herein, groß, breitschultrig, blonde Haare und – ich musste erst mal Luft holen – denn er sah schon aus wie ein Mann, mindestens sechzehn. Schon kam er auf mich zu. »Hi, I am Jesper!« Hellblaue Augen blickten mich so durchdringend an, als ob sie mich abscannen würden. Verlegen senkte ich den Blick.
    »I am Mathilda«, murmelte ich, während ich mich fragte, wie viele Tage länger als ich Friederike Jesper schon kannte.
    »Jesper ist überraschend gekommen, nachdem wir eine Zeit lang keinen Kontakt mehr hatten«, erklärte Jan, der neben seinen Sohn trat. »Jesper spricht bislang außer Schwedisch nur Englisch, hat sich aber in den Kopf gesetzt, ab jetzt bei mir leben zu wollen und hier zur Schule zu gehen.«
    »Noh problem, yu kann go to school wiß me«, verkündete Friederike völlig falsch, aber stolz wie ein Honigkuchenpferd. Hah, dachte ich, als ob so ein cooler Typ wie Jesper sich mit einem Fünftklässler in der Schule sehen lassen würde. Ich blickte auf. Jesper lächelte mich an, nicht Friederike.
    »Mathilda«, es klang total süß, wie er meinen Namen aussprach. »You remind me of someone.« Ich erinnerte ihn an jemand. An wen denn?, wollte ich eigentlich fragen, aber Mist, vor lauter Aufregung fiel mir nicht ein, wie ich das auf Englisch sagen musste. Deshalb sagte ich lässig. »Really?«
    Jesper nickte. »But I don’t know her name in English, sorry«, er wandte sich an Jan und es folgte ein schwedischer Redeschwall. Doch Jan schüttelte den Kopf. Wieso wollte er das nicht übersetzen? Zu blöd, dass Mama kein Schwedisch konnte. Jesper beharrte weiter, so dass Jan schließlich übersetzte: »Jesper sagt, du erinnerst ihn an das wunderschöne Schneewittchen in seinem alten Märchenbuch.«
    Alles in mir glühte. Also, das würde noch interessant werden! Beim Abendessen kam mir ein Gedanke. Wenn Mama und Jan zusammen bleiben würden, wäre Jesper dann so etwas wie mein großer Bruder? So einen hatte ich mir doch immer gewünscht. Und manchmal kriegt man sogar noch mehr, als man sich wünscht. Dazu muss man nur etwas in der Altpapiertonne wühlen.
    Am letzten Ferientag stellte ich entsetzt fest, dass meine Mathearbeit nirgends zu finden war. Hatte ich sie eventuell in die Altpapiertonne geschmissen? (Da wäre sie auch am besten aufgehoben gewesen.) Während ich die Tonne durchwühlte, hielt ich auf einmal eine schmale Pappverpackung in den Händen. »Schwangerschaftstest« stand darauf. Wofür man den brauchte, war mir sofort klar. Mir wurde ganz komisch. Wie würde es sein, Mama nicht nur mit Friederike zu teilen (die kannte ich ja wenigstens), sondern noch mit einem fremden Baby? Und oje, würde das Baby dann nicht auch ein eigenes Zimmer brauchen? Müssten dann Friederike und ich mein Dachzimmer teilen? Oder eine Trennwand einziehen?
    »Hey Mathilda, what are you up to?« Jesper kam um die Hausecke und riss mich grinsend aus den Grübeleien. Aber mir war nicht zum Lachen zu Mute. »Look at this!« Ernst hielt ich ihm die Verpackung hin, die mein Leben verändern würde. Seines höchstwahrscheinlich auch.
    Jesper zuckte die Schultern. »What’s this?«, fragte er. Ich hatte nicht die leistete Ahnung, wie Schwangerschaftstest auf Englisch heißt. Ich überlegte, dann blickte ich Jesper an und zeigte einen dicken Bauch.
    »You are …« Jesper sah mich erschrocken an.
    Ich lief dunkelrot an, während ich »no, no, no«, rief und dazu verneinend den Finger bewegte. Damit ja nur klar war, dass ich keinen Schwangerschaftstest brauchte. Meine Stimme war nur ein Krächzen, als ich sagte: »But your father and my mother!«
    Jesper sah mich stumm an. Dann lächelte er. »So there will be four of us«, und hielt vier Finger hoch.
    »No, five«, wandte ich ein.
    »Five?« Jesper sah so aus, als überlegte er, ob Mama Zwillinge erwarten würde. Deshalb sagte ich schnell: »One more baby from my father and his new wife.«
    »Wow«, machte Jesper. Plötzlich fingen wir an zu lachen und konnten nicht mehr aufhören. Keine Ahnung, wie es wird, so eine große Familie zu sein. Eines weiß ich genau, ich brauche die Fensterseite zu Mats’ Giebel. Unbedingt! Und Freundinnen, die da sind, wenn es zu viel für einen wird.

Zimt- und Zucker-Toasts … ein süßer Genuss zum Frühstück

    Für vier Freundinnen brauchst du:
    2 Eier, ¼ Liter Milch, 1

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