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Mathilda, Mathilda! - Drei wie Zimt und Zucker: Band 3 (German Edition)

Mathilda, Mathilda! - Drei wie Zimt und Zucker: Band 3 (German Edition)

Titel: Mathilda, Mathilda! - Drei wie Zimt und Zucker: Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Langen
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seine Tasche über die Luke und kletterte auf das Matratzenlager.
    »Und wie!«, kreischten meine Freundinnen und wir konnten nicht mehr aufhören zu lachen. Trotzdem tat Mats mir leid. Es ist bestimmt nicht einfach, der einzige Junge unter lauter Mädels zu sein. Vor allem nicht, wenn man im Schlaf spricht. Eines stand fest, ich würde nachts so lange wach bleiben, wie es nur ging. Wer weiß, was ich da noch alles hören würde!

Eiskalt erwischt

    I n einer Berghütte mit nur einem Badezimmer dauert es ziemlich lange, bis acht Personen der Reihe nach gewaschen, gekämmt und angezogen sind. Daran änderten auch die exakt festgelegten Bad-Zeiten auf dem Bad-Plan von Herrn Quentin nichts. Mats war noch als Letzter im Bad, während Linn, Philippa und ich warm eingepackt die Berghütte verließen. Sofort mussten wir blinzeln. Denn die Sonne stand am knallblauen Himmel und der Schnee glitzerte und funkelte wie ein Meer aus Diamanten. (Okay, so eines habe ich natürlich noch nie gesehen, aber würde es mir genau so unglaublich schön vorstellen.) Wir sahen sie nicht, aber irgendwo jauchzten die Kleinen, die unbedingt Schlitten fahren wollten. Ansonsten war es ganz still und so kalt, dass man jeden Atemzug spürte.
    Philippa hielt sich eine Hand wie einen Schirm gegen das gleißende Sonnenlicht über die Augen und blickte über die verschneite Landschaft. »Schade, dass Hannes nicht auch hier ist.« Wie immer, wenn sie von ihrem Freund sprach, bekam sie einen ganz verträumten Gesichtsausdruck. »Was meint ihr, ob der Schnee nachts im Mondschein wohl auch so herrlich glitzert?«
    Linn schüttelte ungläubig den Kopf: »Mensch, wovon redest du jetzt? Von Hannes oder vom Schnee?« Sie ahnte nicht, wie sehr das eine mit dem anderen zusammenhing.
    Aber mir war sofort klar, woran Philippa dachte. Fast hätte ich geseufzt. Würde das romantisch sein, bei Mondschein in dem glitzernden Schnee zu stehen. Natürlich nicht allein, sondern mit Mats! Aber wie würde ich ihn abends unauffällig aus der Hütte locken? Ich konnte ja schlecht sagen, dass ich mal mit ihm alleine unter dem Sternenhimmel stehen wollte. Schon bei dem Gedanken daran wurde ich rot. Aber was könnte ich stattdessen als Grund vorgeben? Den Quentins anbieten, den Müll rauszubringen, und dann vorgeben, alleine Angst im Dunkeln zu haben? Oder vielleicht könnte ich Holzscheite für den Ofen hereinholen und dabei Mats um Hilfe bitten? Aber beides war bestimmt längst anderweitig in dem Aufgabenverteilungsplan von Herrn Quentin erfasst. So sehr ich auch überlegte, mir fiel nichts Überzeugendes ein, wieder seufzte ich, dieses Mal aber vor Enttäuschung. Vielleicht war es besser, dass das mit dem Mondschein und Mats nichts werden würde, da wir ja ohnehin nur gute Freunde sein konnten.
    Linn sah mich verwundert an: »Was hast du, Mathilda? Tut dir etwas weh?«
    »Weh? Wieso?«, rief ich und sprang mit einem Satz in den Schnee, um ja keine weiteren Erklärungen abgeben zu müssen. »Los, kommt schon, wenn wir hier stehen bleiben, frieren wir noch fest.«
    Philippa, Linn und ich versuchten einen Schneemann zu bauen, aber der Pulverschnee pappte nicht. Dann ließen wir uns rückwärts in den Schnee fallen und ruderten mit den Armen und Beinen, so dass Engelabdrücke entstanden. Und als ich so auf dem Rücken im Schnee lag, über mir der endlose blaue Himmel, eingerahmt von den Bergspitzen, dachte ich, dass das verschneite Dach der Hütte wie eine breite Rutsche aussah.
    Mit einem Satz war ich auf den Beinen. »Los, das wird der Knaller!«, rief ich und zog meine Freundinnen auf. »Seht ihr das?« Ich deutete auf den Hang, der auf das Hüttendach überging. »Wir klettern von der Hangseite aufs Dach hinauf und rutschen runter!«
    »Hammer!«, rief Philippa und war nicht mehr zu halten. Nur Linn sah nicht so überzeugt aus. Sie warf einen prüfenden Blick über die verschneite Landschaft. »Na gut, meine Eltern sind nicht in Sicht, schnell, das mit dem Rutschen machen wir besser, bevor sie zurückkommen.«
    Zu dritt stapften wir durch den hohen Schnee, kämpften uns durch eine hüfthohe Schneeverwehung zur Rückseite der Hütte und schon standen wir auf dem Dach. Da man es unter der dicken Schneeschicht natürlich nicht mehr sah, kam es uns nicht wirklich so vor, als ob wir über ein Dach klettern würden, bis wir am Schornstein vorbeikraxelten. Nebeneinander setzten wir uns auf dem Dachfirst hin.
    »Mathilda, du zuerst, immerhin war es deine Idee.« Großzügig ließ mir

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