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Matterhorn

Matterhorn

Titel: Matterhorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Marlantes
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waren, war weggebrannt. Der ganze schöne Berg war kahl, geschändet und leer.
    Mellas sah Goodwin kurz den Kopf über den Rand der LZ heben. Goodwin duckte sich wieder, als er aus nahe gelegenen Stellungen unter Beschuss genommen wurde. Über Funk rief er Mellas.
    »Wie kriegen wir den Kerl, Jack?«
    Mellas erklärte, dass Cortell gerade dabei sei, die Stellung zu umgehen. Es sei nur eine Frage der Zeit. Die restlichen Feinde säßen in der Falle.
    Ab und zu kam, scheinbar planlos, ein Marine hoch, feuerte ein halbes Magazin in Richtung des feindlichen MG s und nahm wieder Deckung.
    Mellas sah Cortells roten Rauch. Er stand auf und rief: »Nicht schießen. Feuer einstellen. Feuer einstellen.« Goodwin tat das Gleiche.
    Ganz kurz tauchte Cortells bandagierter Kopf über dem Kamm auf. Die sieben übrig gebliebenen Männer der Gruppe setzten über den Rand der LZ , warfen sieben Granaten auf die MG -Stellung und sprangen außer Sicht. Der MG -Schütze schwenkte den Lauf, um der neuen Bedrohung zu begegnen. Die Granaten explodierten in der flachen Grube und um sie herum und riefen eine Reihe von Schockwellen hervor, die gegen Mellas’ Trommelfelle hämmerten.
    Unmittelbar darauf stürzte Goodwin über die LZ auf den Rauch der Explosionen zu. Ein benommener NVA -Soldat mühte sich, das MG auf Goodwin zu richten, war aber nicht schnell genug. Wie ein Panther, der seine Beute schlägt, war Goodwin über ihm und feuerte sein M 16 ab. Die zurückgebliebenen NVA -Soldaten in nahe gelegenen Artilleriegruben standen waffenlos, mit schreckerfüllten Augen auf und hoben die Hände. Sie wurden in Sekunden niedergemäht, da jede verfügbare Waffe auf dem Berg sich auf sie richtete.
    Mellas, der immer noch auf der Leiche des toten Jungen stand, ließ den Kopf nach vorn sinken und legte das blutige, brennende Gesicht auf den kühlen Lehm. Jackson lehnte sich zurück, das Funkgerät gegen die Wand des Lochs gestützt. »Wir haben gewonnen«, sagte er.
    Mellas nickte einfach unter seinem Helm. Sein Helm war fest gegen den Lehm gedrückt. Er schwelgte im Gefühl der kühlen Erde an seinem Kinn und seinem Mund. Bald jedoch kühlte der Wind sein feuchtes Hemd so stark ab, dass es ungemütlich wurde. Er stemmte sich aus dem Loch und forderte verschiedene Truppführer durch Zuruf auf, die Verteidigung zu organisieren, falls es zu einem Gegenangriff kam. Dann fiel ihm Hamilton ein, der unten im Hinterhalt lag.
    »Bravo One Three, Bravo One. Tut mir leid, dass ich Sie so angetrieben habe. Warum kommen Sie nicht hier rauf und gehen zwischen acht und zehn Uhr in Stellung. Zwölf ist genau nördlich.«
    Längeres Schweigen trat ein.
    »One Three, hier spricht One Actual. Haben Sie verstanden? Over.«
    Über Funk kam zaghaft Moles Stimme. »Buchstabe Hotel ist Coors. Over.«
    Mellas’ Hand begann zu zittern. »Noch andere? Over.«
    »Wir haben zwei geringfügige Oleys. Over.«
    »Können Sie alle ohne Hilfe herbringen? Over.«
    »Ja. Over.«
    »One out.« Mellas gab Jackson den Handapparat.
    Der Berg gehörte ihnen.
    Jackson beugte sich vor und schlug die Hände vors Gesicht.
    Mellas humpelte an den Rand der LZ und sah zu, wie Mole sich mit Hamilton im Schultertragegriff den Berg hinaufkämpfte.
    Er legte ihn Mellas vor die Füße. »Tut mir leid, Sir. Ich weiß, Sie waren befreundet.« Dann ging er weg und ließ Mellas bei dem Toten stehen.
    Stumm leerte Mellas ihm die Taschen. Er fand einen Brief von Hamiltons Mutter. Darin hatte sie geschrieben: »Keine Sorge, Buster, bald bist du wieder zu Hause, und alles ist vorbei.« Mellas hatte nicht gewusst, dass Hamiltons Spitzname Buster war. Er hatte das Gefühl, dass er Hamilton überhaupt nicht gekannt hatte – und nie kennen würde.
    Sein linkes Bein pochte von den Granatsplittern, und sein rechtes Bein brannte. Seine Hose war von Blut verklebt. In seinem geblendeten Auge spürte er einen scharfen, pulsierenden Schmerz. Wenn er sich nur hinsetzen könnte, einfach nur hinsetzen und nichts tun. Aber die Verteidigung musste organisiert werden.
    Er rappelte sich hoch. Die Druckwelle einer Explosion prallte gegen ihn. Er warf sich in den Dreck, wälzte sich neben Jackson. Im Aufblicken sahen beide öligen Rauch über die LZ wehen. Irgendwer schrie nach einem Sanitäter. »Mine! Eine Mine«, schrie jemand aus Goodwins Sektor. »Scheiße, hier oben ist alles vermint!«
    »Heilige Scheiße«, murmelte Mellas.
    Wieder stand er auf. Das Gelände um ihn herum war zur tödlichen Bedrohung geworden. Er

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